"Mehr als enttäuschend": MSV-Ärger über erneute Pleite
Das Glück ist derzeit nicht aus Seiten des MSV Duisburg. Beim 0:2 gegen Wiesbaden kassierten die Zebras ein Gegentor von der Mittellinie und mussten bereits die dritte Niederlage in dieser Saison hinnehmen. Cheftrainer Pavel Dotchev blieb optimistisch, denn die Leistung seiner Mannschaft sei besser, als es die Ergebnisse derzeit zeigen.
"Nicht sofort im Spiel drin"
"Ich denke schon, dass wir ein bisschen mehr von den Chancen hatten", erklärte der MSV-Coach in der Pressekonferenz, nachdem seine Mannschaft zum zweiten Mal in Folge als Verlierer vom Platz gegangen war. Dotchev war sich sicher, dass das nicht hätte sein müssen – wie schon gegen Magdeburg. Doch in der Schlussphase, als der MSV noch auf den Ausgleich drängen konnte, schlichen sich auch individuelle Fehler ein. "Velkov geht ohne Not ins Dribbling. Ich weiß nicht, wieso er sich so entschieden hat", sprach Dotchev beispielsweise über die Entstehung des Treffers von Maximilian Thiel aus knapp 40 Metern. Spätestens danach war das Spiel vorbei, wie auch Dotchev festhielt: "Wenn wir in Rückstand gehen, dann fehlt uns die Kraft."
Bis dahin zeigten beide Teams eine "sehr, sehr enge Partie" ohne große Tormöglichkeiten. Dass die Zebras im ersten Abschnitt den Gegner durch fehlerhaftes Anlaufen nicht packen konnten, wurde nach einer Umstellung zur Halbzeit besser. Getroffen hatte dann aber der SV Wehen Wiesbaden. "In einer Phase, in der ich das Gefühl hatte, dass wir mehr vom Spiel haben", ärgerte sich Dotchev. Mit der Verletzung von Niko Bretschneider, der nach 60 Minuten mit muskulären Probleme vom Platz musste, habe das Unglück dann begonnen, weil Leroy Kwadwo "noch nicht sofort im Spiel drin" war – mental, wohlgemerkt. Entsprechend wurde der erste Gegentreffer "nicht gut verteidigt".
Leistung macht Dotchev Mut
Zum wiederholten Male ein Ärgernis in der Abwehrreihe, doch auch vorne blieb der MSV nicht zum ersten Mal harmlos. Stürmer Orhan Ademi, der die besten Duisburger Chancen vergab und sich am "MagentaSport"-Mikrofon "sehr verärgert" über die Pleite zeigte, machte das nicht an dem engen Zeitrahmen fest: "Wer unser Programm kennt, der weiß, dass wir in den letzten Wochen sehr viele Spiele hatten. Trotzdem hatten wir genug Power, um das Spiel zu entscheiden." Für die Duisburger ist es bereits die zweite Englische Woche in Folge, weil zuvor das Nachholspiel gegen Osnabrück stattfand. Beim MSV-Coach sorgte das durchaus für nachdenkliche Worte: "Heute hat man gesehen, dass wir sehr viel Verschleiß haben."
Zumal sich der Übungsleiter darüber ärgerte, dass er mit seinem Team kaum trainieren konnte. "Es tut einfach weh heute. Wenn ein Gegner deutlich besser ist und gewinnt, dann ist es einfacher zu akzeptieren. Es ist alles heute mehr als enttäuschend", resümierte Dotchev schlussendlich. Gleichzeitig hob der 55-Jährige hervor, dass sich das Team trotz allem entwickeln würde. Das erste Gegentor in der 69. Spielminute sei immerhin durch "einen von wenigen Fehlern" entstanden und leistungstechnisch zeige sich der MSV "besser als das Ergebnis". Die Einstellung will Dotchev auch für die kommenden Partien mitnehmen, muss aber wohl weiterhin auf Moritz Stoppelkamp verzichten. Beim Spiel in Dortmund (Sonntag, 13 Uhr) wird der MSV-Kapitän genauso fehlen, wie womöglich auch Aziz Bouhaddouz (Achillessehnenprobleme).