Kickers-Fehlstart perfekt: "Extrem schlechtes Spiel"
Der Fehlstart der Würzburger Kickers nun amtlich: Nach der 0:1-Niederlage bei der U23 des SC Freiburg am Mittwochabend steht der Zweitliga-Absteiger mit nur zwei Punkten aus fünf Partien auf dem 18. Tabellenplatz. Das Schlimmste aus Sicht der Unterfranken: Die Niederlage resultierte aus einem schwachen Auftritt.
Ziegner sauer
Kopfschüttelnd lief Tobias Kraulich langsam vom Platz, musste das Geschehene der vergangenen Minuten erst einmal verarbeiten. Denn die Ereignisse hatten sich kurz vor dem Abpfiff überschlagen: Zuerst verpasste David Kopacz nach einem beherzten Lauf durch die Freiburger Hintermannschaft die Führung, traf nur das Außennetz (89.). Im Gegenzug erzielten die Hausherren durch Julius Tauriainen die ganz späte Führung (90.). Doch die Kickers hatten noch eine ganz dicke Möglichkeit! Nach einem Eckstoß kam der mit aufgerückte Schlussmann Hendrik Bonmann an den Ball, beförderte diesen zu Christian Strohdiek, der jedoch wenige Meter vor dem Tor an SCF-Keeper Noah Atubolu scheiterte (90.+3). Die Kickers konnten also nicht mehr spät zurückschlagen.
Dass es die dritte Pleite in dieser Saison gab, lag aber nicht nur an den vergebenen Chancen. Denn grundlegend sei es "ein extrem schlechtes Spiel" gewesen, sagte Trainer Torsten Ziegner auf der Pressekonferenz. Sein Team habe "sehr engagiert verteidigt", aber "alles mit Ball war heute total schlecht". Denn im Ballbesitz seien den Kickers "viele technische Fehler" unterlaufen, es habe "viele Unzulänglichkeiten" und "Sorglosigkeiten" gegeben, die "immer wieder einfache Ballverluste" zur Folge gehabt hätten.
"So dürfen wir uns nicht präsentieren"
Zudem sei es viel zu häufig nicht gelungen, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. "Das sind Dinge, die nicht passieren dürfen", kritisierte der 43-Jährige bei "MagentaSport". Deshalb dürfe sich auch niemand beschweren, "wenn man dafür bestraft wird" und einen späten Treffer kassiert, der zur Niederlage führt. Ziegner gab auch zu, dass ein später Ausgleichstreffer "nicht verdient" gewesen sei.
Die Lage bei den Würzburgern wird so natürlich immer angespannter. Auch wenn klar war, dass nach dem Abstieg und dem damit einhergehenden Umbruch im Kader zu Beginn nicht alles funktionieren würde, sind die Ergebnisse ernüchternd. Erschwerend kommen momentan auch viele Ausfälle hinzu, vor allem im Sturm sind die Sorgen groß, in Freiburg stand lediglich zwei nominelle Angreifer zur Verfügung. Dennoch sollte dies keinen Spieler daran hindern, die Grundtugenden des Fußball abzurufen. "Die haben wir heute vermissen lassen", sagte Mittelfeldspieler Niklas Hoffmann beim Vereins-TV. "So dürfen wir uns nicht präsentieren", befand Leon Schneider. Damit sich dies künftig ändert, will Ziegner "den Jungs auch mal ein Takte mitgeben, dass es so nicht geht". Nicht ausgeschlossen ist auch, dass der FWK noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. Er und Vorstand Sport, Sebastian Schuppen, seien "im ständigen Austausch. Wir unterhalten uns über unseren Kader, unterhalten uns über Dinge, die eventuell noch möglich sind". Großes Interesse besteht weiterhin an Mirnes Pepic, der seit knapp einer Woche mittrainiert.