FCM gewinnt Topspiel, Berlin zurück an der Spitze, FCK nur Remis
In einem wechselhaften und spektakulären Topspiel setzte sich der 1. FC Magdeburg am Samstag mit 4:2 gegen den SV Wehen Wiesbaden durch. Eintracht Braunschweig und der TSV 1860 München trennten sich nach Toren in den letzten Minuten derweil 1:1. Viktoria Berlin bezwang Mannheim durch einem Last-Minute-Treffer mit 1:0 und ist damit zurück an der Spitze, während Kaiserslautern nicht über ein 1:1 gegen Zwickau hinaus kam. Besser machten es der VfL Osnabrück (3:0 bei Türkgücü) und Viktoria Köln (3:1 gegen Freiburg II).
Braunschweig 1:1 TSV 1860: Last-Minute-Drama
Mit einem Lauf von drei Siegen in Folge sowie einem Torverhältnis von 7:0 in diesen Spielen wollte Braunschweig mit einem Heimsieg gegen 1860 München die Englische Woche perfekt machen. Entsprechend selbstbewusst startete der Gastgeber und konnte die erste gute Chance für sich verbuchen. Nach einer Hereingabe von Pena Zauner kam Multhaup fünf Meter vor dem Tor am zweiten Pfosten an die Kugel, brachte diese aber aus bester Position nicht auf den Kasten (5.). Der erste tatsächliche Torschuss ließ lange auf sich warten, gehörte aber erneut der Eintracht: Aus zweiter Reihe versuchte Pena Zauner sein Glück, stellte Sechzig-Keeper Hiller damit aber vor keine Probleme (25.). Der etwas gemächliche Bann war nun gebrochen, und die Gäste schalteten den Vorwärtsgang. Nach einem Chippass von Neudecker tauchte Ex-Braunschweiger Bär vor dem Kasten auf, setzte die Kugel mit einem wuchtigen Schuss jedoch an die Latte (31.). Braunschweig bemühte sich die aufkeimenden Offensivbemühungen der Münchner zu ersticken und stellte sich nun tiefer in die eigene Hälfte, wodurch Torraumszenen nicht mehr zustande kommen sollten. Entsprechend hatte das 0:0 zur Halbzeit Bestand.
Nach der Pause knüpften die Münchner Löwen jedoch an der Marschroute aus dem ersten Durchgang an und suchten weiterhin den Weg nach vorne. Eine erste Topchance ließ Routinier Sascha Mölders liegen, der nach einem Braunschweiger Ballverlust frei vor Keeper Fejzic auftauchte, aber am Schlussmann scheiterte (51.). Braunschweig blieb allerdings nicht tatenlos und kam über Multhaup zu einer ersten eigenen Chance, doch der Angreifer setzte die Kugel knapp am Kasten vorbei (57.). Brenzliger wurde es, als Münchens Lang eine Flanke aus kurzer Distanz auf das eigene Tor verlängerte und so Hiller zu einer absoluten Glanzparade zwang (71.). Der Keeper avancierte in dieser Phase zum Mann des Spiels und rettete auch kurz darauf in höchster Not gegen den durchgebrochenen Pena Zauner (73.). Als alle mit einem Remis rechneten, unterlief Schiedsrichter Harm Osmers ein schwerer Patzer, als er nach einem eigentlich regelkonformen Einsatz von Schultz auf Handspiel und Strafstoß entschied. Mölders übernahm Verantwortung und setzte das Leder in letzter Minute rechts in die Maschen (89.). Es sollte jedoch nicht das Ende sein: Nach einer Ecke von Kobylanski sorgte Behrendt für ausgleichende Gerechtigkeit und köpfte zum 1:1 in die Maschen (90+2.). Die Braunschweiger rücken somit auf den dritten Rang, während 1860 den 9. Platz einnimmt.
Wiesbaden 2:4 Magdeburg: FCM gewinnt beim Spitzenreiter
Mit jeweils drei Wechseln in der Startaufstellung starteten die Mannschaften in das finale Duell der Englischen Woche. Keine 120 Sekunden dauerte es dabei an, bis der gastierende FCM den Turbo startete. Atik schickte Conteh mit einem perfekten getimten Pass, sodass der Angreifer die Kugel nur noch über SVWW-Keeper Stritzel hinweg in die Maschen lupfen konnte (2.). Magdeburg blieb weiter dran, doch einen Freistoß aus bester Position setzte Mittelfeldmann Condé am hessischen Kasten vorbei (6.). In der Folge glichen sich die Spielanteile aus. Nach einer scharfen Hereingabe von Nilsson fehlten Taffertshofer nur wenige Zentimeter zum Ausgleich (20.). In der guten Phase des SVWW folgte dann aber Ernüchterung. Nach einer Hereingabe flog Fechner der Ball an die Hand: Strafstoß. Atik schnappte sich die Kugel und verwandelte cool in die Mitte zum 2:0 für den FCM (37.). Dass die Partie nicht schon zur Pause entschieden war, lag indes lediglich daran, dass Conteh, der sich stark freispielte, aus 15 Metern am linken Pfosten scheiterte und so das 3:0 liegenließ (43.). Auf der Gegenseite verpasste der aufgerückte Mockenhaupt mit einem Lupfer den Anschluss (45+1.). Es war die letzte Aktion des ersten Durchgangs.
Wiesbaden startete mit viel Wut in die zweiten 45 Minuten. Nach einer guten Kombination kam Thiel zum Abschluss, konnte Reimann allerdings nicht vor größere Probleme stellen (48.) Wenige Sekunden später versuchte es Hollerbach mit einem Schlenzer, der den Kasten jedoch knapp verfehlte (49.). Und Wiesbaden blieb dran. Nach einer Ecke bekam Reimann die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, sodass Lankford das Leder über die Linie murmeln konnte (57.). Euphorisiert warfen die Hausherren alles nach vorne – und erzielten den Ausgleich binnen 59 Sekunden. Ein Pass von Nilsson wurde unglücklich ins kurze Eck abgefälscht und besorgte das 2:2 (58.). Es war nun ein Spiel auf der absoluten Kippe. Der FCM zeigte sich fortan aber wacher und erlaubte nur noch kleinere Halbchancen aus der Ferne durch Thiel (65.) und Mrowca (73.). Diese Stabilität diente nun den eigenen Bemühungen – und der spielentscheidenden Führung. Nach einem Konter landete der zweite Ball nach guter Parade von Stritzel bei Brünker, der überlegt zum 3:2 einschob (84.). In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Luca Schuler mit dem 4:2 den Schlusspunkt (90+3.). In der Tabelle übernimmt der FCM Rang zwei, Wiesbaden rutscht von Platz eins auf Rang fünf ab.
Kaiserslautern 1:1 Zwickau: FCK nur Remis
Im Duell der Tabellennachbarn im Keller wollten beide Teams wichtige Punkte im Kampf gegen die untersten Plätze sammeln. Beide starteten durchaus nervös. Ein erstes Mal ließ sich der Gast diese Nervosität anmerken. Ein Rückpass von Reinthaler auf Brinkies geriet viel zu kurz, sodass der Schlussmann der Schwäne in höchster Not und mit vollem Risiko gegen den durchgestarteten Redondo rettete (9.). Der FCK und Redondo blieben allerdings dran. Nach guter Kombination chippte der Flügelstürmer das Leder in den Fünfer, wo FSV-Abwehrmann Nkansah den Ball unglücklich zum 1:0 für die Lautrer ins eigene Tor köpfte (19.). Zwickau war um eine Antwort bemüht. Nach einem Ballverlust von Sessa schickte Hauptmann Routinier König in die Spitze, doch der Torjäger scheiterte am glänzend parierenden Raab (27.). Die Schwäne wollten den Druck hochhalten, doch wirklich gefährlich wurde es nicht. Einem Kopfball von Baumann beispielsweise fehlte jeder Druck und sorgte somit für wenig Aufregung (34.). Entsprechend ging es mit der knappen FCK-Führung in die Halbzeit.
Auf überschaubarem Niveau begann dann der zweite Durchgang. Beide Teams trauten sich selten, aktiv den Weg nach vorne zu suchen. Es dauerte lange, bis ein erstes Mal so etwas wie Gefahr entstand. Zuck legte die Kugel an den Fünfer zu Hercher, der sich den Ball aber zu weit vorlegte und die gute Chance so vertendelte (58.). Zwickau war nun gewillt, zumindest einen Punkt mitzunehmen. Nach einem folgenschweren Abspielfehler kam Ronny König in Position und hielt aus 16 Metern drauf. Sein Schuss wurde für Raab unhaltbar abgefälscht, sodass die Kugel im rechten unteren Eck zum Ausgleich einschlug (74.). Der FSV setzte noch einmal alle Hebel in Gang, doch wirkliche Gefahr sprang dabei für die Schwäne nicht mehr heraus. Stattdessen sollte der FCK noch die Chance zum Sieg erhalten. Nach einem Foul von Coskun an Redondo bekamen die Roten Teufel einen Elfmeter zugesprochen, doch Wunderlich zielte etwas zu genau und scheiterte kurz vor dem Schlusspfiff am Lattenkreuz (89.). Der FCK verpasst damit den Befreiungsschlag und bleibt auf Rang 15. Der FSV Zwickau bewegt sich tabellarisch ebenfalls nicht und bleibt auf dem 17. Platz.
Berlin 1:0 Mannheim: Berlin zurück an der Spitze
Mit zwei Siegen in Folge ging Waldhof Mannheim nicht ohne Selbstbewusstsein ins Duell beim zu Anfang der Saison furios aufspielenden Aufsteiger aus Berlin. Von Anfang an entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch. Den ersten Impuls setzte der Waldhof durch Routinier Schnatterer, der mit einem Schuss von der Strafraumkante Keeper Krahl prüfte (7.). Auf der anderen Seite traf SVW-Verteidiger nach einer Flanke von Becker bei seinem Klärungsversuch die eigene Latte (9.). Es blieb turbulent, doch wieder konnte der SVW diesmal in Person von Costly die Kugel nicht im Berliner Netz unterbringen (10.). In der Folge sollten auch die Mannheimer an der Querlatte scheitern. Nachdem sich Lebeau auf dem Flügel durchsetzte, in die Mitte flankte und Boymaba fand, schraubte sich der Mannheimer zwar am höchsten, setzte das Leder aber an das Aluminium (32.). Trotz bester Chancen und jeweils einmal Aluminiumpech auf beiden Seiten ging es torlos in die Kabinen.
Wie auch schon im ersten Durchgang gehörte den Mannheimern die erste Torchance in Halbzeit zwei. Infolge eines Konters konnte sich Außenbahnspieler Costly Platz verschaffen, den er für einen Abschluss nutzte, den Krahl jedoch sicher parieren konnte (53.). Und auch das Aluminiumpech blieb bestehen: Dieses Mal tauchte Jesper Verlaat auf der richtigen Seite des Feldes gefährlich auf, setzte die Kugel nach einem Eckball jedoch an den Außenpfosten und verpasste so die Mannheimer Führung (65.). In der Folge egalisierten sich die Teams hauptsächlich im Mittelfeld. Berlin zog das Tempo an, doch Königsmann war stets zur Stelle und rettete bei einem Distanzschuss gegen Jopek (73.). Dieses Glück war ihm kurz vor dem Ende jedoch verwehrt, als er einen Schuss aus spitzem Winkel von Viktoria-Stürmer Falcao durch die eigenen Beine rollen ließ und so das Unentschieden herschenkte (90+1.). Durch den Sieg in letzter Minute sind die Berliner zurück an der Spitze – punktgleich mit den ebenfalls siegreichen Magdeburgern, während Mannheim auf dem 10. Platz verbleibt.
Türkgücü 0:3 Osnabrück: VfL mit zweitem Sieg in Folge
Zum ersten Mal überhaupt standen sich Türkgücü München und der VfL Osnabrück in einem Pflichtspiel gegenüber. Vor allem Türkgücü wollte aus diesem Debüt Nutzen ziehen und gab gleich zu Beginn mächtig Gas. Ein erster Schuss von Sararer konnte allerdings von VfL-Schlussmann Kühn pariert werden (8.). In der Folge war es erneut der wuselige Stürmer, der nach einer starken Flanke von Vrenezi die Kugel im Zentrum denkbar knapp verpasste (17.). Mit dem ersten Torschuss der Gäste sollte dann aber die Osnabrücker Führung fallen. Nach starkem Pass von Traoré behielt Klaas aus dem Rückraum die Nerven und schob zur Führung der Gäste ein (26.). Es war der Dosenöffner für die Gäste. Nach einem optimalen Zuspiel von Klaas umlief Heider München-Keeper Vollath und schob zur Verdopplung der Führung ins Tor ein (33.). Türkgücü stellte sich nun tiefer rein und war um Schadensbegrenzung bemüht, wodurch es mit der Zwei-Tore-Führung für die Osnabrücker auch in die Katakomben gehen sollte.
Mit guten Vorsätzen kamen die Münchner aus der Kabine, wurden aber erneut bitter enttäuscht. Keine fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Kleinhansl nach verunglückter Abwehraktion Türkgücüs aus zweiter Reihe wuchtig abzog und auf 3:0 stellte (50.). Mit der sicheren Führung im Rücken lehnten sich die Osnabrücker etwas zu weit zurück. Nach einer Flanke von Vrenezi tauchte Sararer frei vor dem Gehäuse der Gäste auf, setzte seinen Kopfball aber zu hoch an (65.). Nachdem der Anschlusstreffer der Münchner nicht fallen sollte, war die Luft endgültig aus der Partie, sodass der Osnabrücker Sieg nicht mehr in Gefahr geraten sollte. Die Gäste springen mit dem zweiten Sieg in Folge auf Rang 6 und verdrängen die Münchner auf den 8. Platz.
Köln 3:1 Freiburg II: Erster Kölner Sieg
Als Tabellenvorletzter ging Viktoria Köln mit gerade einmal einem Punkt aus den ersten fünf Spielen in das Duell gegen den SC Freiburg II. Früh suchte die Viktoria dabei den Vorwärtsgang. Nach einem herrlichen Pass von Risse in den Lauf von Handle blieb der Angreifer eiskalt und schob zur frühen Kölner Führung rechts ins Eck ein (7.). Freiburg zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Nach einem Solo von Risch, das von Köln-Verteidiger Berzel mit einem Foul im Strafraum gestoppt wurde, zeigte der Unparteiische auf den Punkt (16.). Kehrer nahm sich der Sache an und haute die Kugel links halbhoch zum 1:1 in die Maschen (17.). Wieder versuchten die Kölner das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen, doch ein Treffer von Buballa wurde aufgrund eines Offensivfouls zurückgepfiffen (23.) und ein Freistoß von Risse landete direkt in den Armen von SCF-Keeper Atubolu (29.). Es sollte die letzte nennenswerte Aktion in einer Partie sein, die nach turbulentem Start merklich abflachte.
Wieder temporeicher begann Durchgang zwei. Einen Schuss von Buballa konnte Atubolu noch parieren, doch im Anschluss erkannte die Schiedsrichterin ein Handspiel von Braun-Schumacher, sodass es den zweiten Elfmeter des Tages gab. Köln-Kapitän Risse schnappte sich den Ball und verwandelte sicher zur erneuten Führung für die Viktoria (53.). Köln hatte nun Oberwasser und wollte sich den dreifachen Punktgewinn sichern. Einen Schuss von Philipp konnte Keeper Atubolu allerdings stark parieren (75.). Weniger gut sah der Schlussmann jedoch kurze Zeit später aus, als er einen haltbaren Schuss von May durchrutschen ließ (82.). Das 3:1 für die Kölner und somit die Entscheidung. Die Viktoria fährt somit den ersten Sieg der Saison ein und springt auf den 18 Platz, während die Zweitvertretung der Freiburger auf Platz 16 rutscht.