"Gefühlte Niederlage": 1860 hadert mit Last-Minute-Remis

Obwohl der TSV 1860 München bei Eintracht Braunschweig in der 89. Minute in Führung gegangen war, reichte es nur zu einem Remis. Nach dem 1:1 zeigten sich die Beteiligten durchaus frustriert und hatten auf mehr gehofft.

Leistungsgerecht?

Es lief die 89. Spielminute: Nach einer fragwürdigen Elfmeter-Entscheidung, als BTSV-Verteidiger Michael Schultz an Ball an die Achselhöhle geschossen wurde, kam die Münchner durch Routinier Sascha Mölders zur späten 1:0-Führung. Alles sah nach dem zweiten Sieg in Folge für die Löwen aus. Blickte man nach dem Schlusspfiff jedoch in die Gesichter der Spieler, wusste man, dass dieser Sieg nicht über die Bühne gerettet werden konnte. Denn nach einer Ecke stand Behrendt sträflich frei und machte einen Strich durch die beginnende Münchner Party (90+3.). "Wenn du zwei Minuten vor Ende führst und in der Nachspielzeit den Ausgleich bekommst, ist das dann leistungsgerecht?", fragte Michael Köllner am Mikrofon von "MagentaSport" rhetorisch. "Am Ende geht es 1:1 aus. Ende", zeigte sich der Übungsleiter durchaus bedient.

Dabei lieferte der Auftritt seiner Mannen schon Grund zur Freude. So haben die Münchner eine "sehr, sehr stabile erste Halbzeit gespielt", wusste der Oberpfälzer. Generell habe sich seine Mannschaft nur "zwei, drei Schnitzer erlaubt", sich aber sonst überaus konzentriert gezeigt. In der zweiten Halbzeit habe er "schon gemerkt, dass die Braunschweiger mehr wollen", die späte Führung erzielten dennoch seine Schützlinge – auch wenn diese eben nicht lange Bestand haben sollte. Entsprechend sei es "schade, dass es nicht gereicht hat", aber "wenn die Heimmannschaft hier beim 1:1 gefeiert wird, dann haben wir ein gutes Spiel gemacht", war er sich sicher.

Mann des Spiels ohne Ertrag

Dass es überhaupt zu der Situation kurz vor dem Ende kommen konnte, war indes 1860-Schlussmann Hiller zu verdanken, der sowohl gegen Vormann Lang (72.) als auch Pena Zauner kurz darauf (74.) glänzend parierte und so lange die Null hielt. Viel Freude zog der Keeper daraus allerdings nicht. So sei die Auszeichnung zum Mann des Spiels zwar ein "schönes Kompliment, aber hat heute leider nichts geholfen". Viel lieber hätte Hiller den Sieg mit nach Giesing genommen, auch wenn "natürlich guttut, wenn man solche Bälle hält".

Das 1:1 sei als eine "gefühlte Niederlage" einzuordnen, wie der 24-Jährige einordnete. Zudem gab er einen Einblick in das Innenleben der Mannschaft: "Man merkt es, Braunschweig lässt sich feiern, wir haben die Köpfe nach unten." Dennoch solle das Spiel am Sonntag aufarbeitet werden, und dann "kann man bestimmt auch wieder ein bisschen lächeln". Mit dem Remis schieben sich die Münchner auf den 9. Platz vor. Zwei Punkte fehlen lediglich auf den 3. Platz. Eine neue Chance, die drei Punkte über die Zeit zu retten, bietet sich den Sechzgern am kommenden Samstag gegen den SV Meppen.

 

   

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