"Maßlos enttäuscht": Würzburger Entsetzen nach verpasstem Sieg
Trotz einer Führung bis in die Nachspielzeit hinein müssen die Würzburger Kickers nach dem 1:1 gegen Mannheim weiter auf den ersten Sieg der Saison warten – und beim nächsten Spiel auf Trainer Torsten Ziegner verzichten, der sich einen Platzverweis einhandelte.
Schiri-Frust
Null Siege und gerade einmal drei Punkte: Diese Ausbeute weisen die Würzburger Kickers nach sechs Spieltagen auf. Gegen die formstarken Saarbrücker sah es am Sonntag lange so aus, als könnte der Sieglos-Serie ein Ende gesetzt werden, doch mit dem späten Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit war diese Hoffnung wieder dahin. Eine Situation, die "brutal ärgerlich" sei, wie FWK-Stürmer Sané nach der Partie am Mikrofon von "MagentaSport" befand. Auch Trainer Ziegner war auf der Pressekonferenz "maßlos enttäuscht, wie das Spiel ausgegangen ist".
Dass der Situation, die zum Ausgleich führte, ein vermeintliches Foulspiel der Saarbrücker an David Kopacz vorangegangen ist, sorgte derweil für noch weiteren Frust: "Das muss man pfeifen", schimpfte Sané. Ziegner regte sich in dieser Szene gar derart auf, dass er von Schiedsrichter Patrick Schwengers mit Gelb-Rot der Seitenlinie verwiesen wurde und beim nächsten Spiel nun auf der Tribüne Platz nehmen muss. "Mir sind die Karten zu schnell geflogen", haderte auch Sport-Vorstand Sebastian Schuppan mit dem Unparteiischen. "Der Schiedsrichter hat zu großen Einfluss genommen. Er hätte das Spiel mehr laufen lassen sollen."
Erneut ein spätes Gegentor
Doch der Ärger über den Schiedsrichter täuschte nicht über ein größeres Problem der Würzburger hinweg: der Umgang mit eigenen Führungen. Schon zum vierten Mal in dieser Saison kassierten die Kickers ein spätes Gegentor und brachten sich damit erneut um den Lohn. "Es könnten jetzt vier Punkt mehr sehr. Dann würde die Welt ganz anders aussehen", rechnete Ziegner vor. Eine Option wäre, mehr als nur einen eigenen Treffer zu erzielen – doch dies glückte den Würzburgern in dieser Saison bisher noch gar nicht. Mit lediglich drei erzielten Treffern stellt der FWK die zweitharmloseste Offensive nach Aufsteiger Havelse. Hinzu kommen widrige Umstände wie der Platzverweis von Hoffmann, der das Verteidigen in der Schlussphase merklich erschwerte – "unnötig", wie Sané empfand.
So blieb an diesem Sonntag nur der eine Punkt, der nach dem Sieg der Kölner am Vortag ein Abrutschen auf Platz 19 bedeutete. Am kommenden Samstag wartet nun der MSV Duisburg, bei dem die Lage nach vier Niederlagen aus sechs Spielen ähnlich bedrohlich wirkt. Ziegner betonte abschließend, nun "alles tun zu wollen, es besser zu machen". Dass die Zuschauer nach Abpfiff trotz des erneuten Nackenschlags applaudierten, wertete Ziegner derweil als "wichtiges Zeichen. Die Leute haben gemerkt, dass die Jungs alles reingeworfen haben". Jetzt müssen nur noch die Punkte her.