"Der Schiri erzählt etwas von Stützhand": Elfer-Ärger beim SVWW
Im bisherigen Saisonverlauf bekam der SV Wehen Wiesbaden nur ein Gegentor in fünf Partien. Zum Abschluss der Englischen Woche schlug der Ball dann gegen Magdeburg gleich viermal ein. Cheftrainer Rüdiger Rehm und sein Team ärgerten sich nach der ersten Saisonpleite besonders über den Elfmeter, der zum zweiten Gegentor führte – und darüber, dass aus dem zwischenzeitlichen Ausgleich kein Kapital geschlagen werden konnte.
"Es war ein Fehler"
Schon nach 120 Sekunden musste Torhüter Florian Stritzel hinter sich greifen, um den frühen Führungstreffer der Magdeburger aus den Maschen zu holen. Ein denkbar ungünstiger Start, den die Mannschaft von Rüdiger Rehm erst nach der Anfangsviertelstunde abschütteln konnte. "Wir haben die Tiefenläufe und die Anspiele in die Spitze nicht verhindert, aber auch die Innenbahn aufgemacht", analysierte der Coach in der Pressekonferenz auf das gesamte Spiel gesehen. Dabei war der Plan der Wiesbadener eindeutig: "Wir wollten den Gegner schon in Bewegung bringen, um die Räume aufzumachen und reinzustechen. So sind wir relativ schnell mit 0:1 in Rückstand geraten."
Es folgte der große Ärger über den zweiten Gegentreffer, den sich der FCM vom Punkt holte. Ein vermeintliches Handspiel von Gino Fechner war vorausgegangen, worüber Rehm nur den Kopf schütteln konnte. "Der Schiri erzählt etwas von Stützhand, dann müssen sie die Stützhand auch sehen. Es war ein Fehler. Wenn er sich entschuldigt, dann ist alles gut, wenn er es einsieht", erklärte der Coach am "Telekom"-Mikrofon. Vor allem der FCM sollte den Ärger verstehen können, so Rehm: "Magdeburg hat sich letzte Woche über einen Elfmeter beschwert, absolut zurecht, das machen wir heute auch." Trotzdem kam der SVWW noch einmal in die Partie zurück – um dann doch mit leeren Händen dazustehen.
Rehm lobt dominante Halbzeit
"Wir haben uns viermal auskontern lassen, deswegen gewinnt Magdeburg", ärgerte sich Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt, der von einer "großen Enttäuschung" sprach. Denn innerhalb von 60 Sekunden konnten die Hessen den doppelten Rückstand zuvor ausgleichen, ehe der FCM mit den Nadelstichen das Endergebnis besorgte. "Wir haben eine extrem dominante zweite Halbzeit gespielt, den Gegner im Endeffekt hinten eingenagelt. Das passiert Magdeburg nicht oft", äußerte sich Rehm zum Spielverlauf. Dass seine Mannschaft diesen Hebel noch umlegen konnte, erfreute den Coach. Rehm war sich sicher: "Meines Erachtens waren wir die Mannschaft, die das Ding eher auf seine Seite ziehen müsste."
Doch das berüchtigte Quäntchen Glück war auf Magdeburger Seite, sodass die Wiesbadener noch zwei weitere Gegentreffer kassierten. "Die Schlussphase ist ein offener Schlagabtausch, heute haben die Magdeburger zugeschlagen. Die letzten Wochen haben wir zugeschlagen", gestand Rehm dem FCM das nötige Spielglück zu. Für den SVWW-Cheftrainer blieb es aber dabei: "Im Spiel mit der besten Halbzeit haben wir heute eine Niederlage erlitten." Weiter geht es für die Hessen am Freitag (19 Uhr) gegen Saarbrücken.