Alles, was ihr zum 7. Spieltag wissen müsst

Nur sechs Spieltage hat es gedauert, da hat bereits jede Mannschaft der 3. Liga mindestens eine Niederlage auf dem Konto! Ohne Sieg sind dagegen noch drei, Aufsteiger TSV Havelse steht gar noch punktlos da. Endet für die Niedersachsen, die Würzburger Kickers oder den FSV Zwickau am Wochenende die Durststrecke? Unser Blick auf den 7. Spieltag.

Die Ausgangslage

Kein Verein erwischte die "perfekte" Englische Woche mit der vollen Punktzahl, doch speziell Eintracht Braunschweig, der VfL Osnabrück und der Hallesche FC marschierten mit sieben Zählern aus drei Spielen binnen weniger Tage in der Tabelle kräftig voran. Die Verlierer hießen – natürlich – der TSV Havelse, aber auch der MSV Duisburg fuhr drei Nullrunden ein, dazu das schmerzhafte 1:4 beim Reviernachbarn in Dortmund. Die Zebras müssen ebenso wie der 1. FC Kaiserslautern, der daheim gegen Zwickau den Sieg verpasste, in der Tabelle nach unten schauen. Zumal Viktoria Köln nach dem ersten Saisonsieg, dem 3:1 über Freiburg II, mit Selbstvertrauen aus dem Keller stürmen will.

Oben jagt unterdessen der 1. FC Magdeburg den Aufsteiger Viktoria Berlin vor sich her, nur die Hauptstädter trennen den FCM noch von der Tabellenspitze. Von Braunschweig über Saarbrücken, Halle und Wiesbaden bis hin nach Osnabrück hat sich ein breites Verfolgerfeld eingenistet, so darf es im Saisonverlauf gerne bleiben! In den direkten Duellen zwischen 1860 München und dem SV Meppen sowie Waldhof Mannheim und Türkgücü München entscheidet sich dazu am Samstag, wer aus diesem Quartett im September in Richtung oberes Drittel schauen darf. Nicht gespielt wird übrigens in Zwickau (gegen Halle), das Spiel findet aus Sicherheitsgründen erst am 15. September statt, sowie in Freiburg (gegen Braunschweig) wegen Länderspielabstellungen. Hier rollt der Ball am 22. September.

 

Vier Spiele im Fokus

Feiner Auftakt: 1. FC Saarbrücken gegen den SV Wehen Wiesbaden

Den Spieltag eröffnet der Südwesten, zwar nicht mit einem klassischen Derby, fußballerisch aber dürfen im Vorfeld durchaus Ansprüche an das Duell zwischen dem Fünften aus Saarbrücken und dem Siebten aus Wiesbaden gestellt werden. Mit kleiner Einschränkung: Aus der Spitzengruppe haben FCS als auch SVWW mit "nur" sieben Toren bislang die niedrigsten Trefferquoten, gelten also (noch) nicht als Scharfschützen. Rüdiger Rehms Rot-Schwarze reisen mit dem 2:4 gegen Magdeburg im Gepäck die A6 hinab und lernten, dass auch die bis dato so solide Defensive gerade bei Kontersituationen ihre Souveränität verlieren kann. Saarbrücken tat gegen körperbetonte Würzburger beim 1:1-Remis Schwerstarbeit, rettete spät immerhin einen Punkt. Beide können es besser. Wollen sie am Ende oben mitmischen, müssen sie das im direkten Duell zeigen.

Eine Krise bleibt: MSV Duisburg gegen die Würzburger Kickers

Platz 14 gegen Platz 19, dabei herrschen an beiden Standorten andere Ansprüche: Duisburg gegen Würzburg, das ist ein kleines Krisentreffen. Der MSV ist im Abwärtsstrudel, Trainer Pavel Dotchev äußerte sich nach dem 1:4 bei Borussia Dortmund II sehr kritisch und vermochte sogar eine allmählich kippende Stimmung festzustellen – keine guten Vorzeichen an der Wedau. Würzburg schaffte es nicht, den 1:0-Vorsprung gegen Saarbrücken über die Zeit zu bringen und muss auf seinen nach der gelb-roten Karte gesperrten Cheftrainer Torsten Ziegner verzichten. Hier fehlt immer noch der erste Sieg, eine Krise hat also definitiv über den Samstag hinaus Bestand. MSV-Rechtsverteidiger Rolf Feltscher darf sich unterdessen über ein Wiedersehen freuen, er wechselte erst im Januar dieses Jahres zu den Würzburger Kickers – und dann zurück zum MSV, mit dem er 2015 in die 2. Bundesliga aufgestiegen war.

Lautern will es schwierig: 1. FC Magdeburg gegen den 1. FC Kaiserslautern

Nominell war 1860 München sicher nicht die leichtere Aufgabe als der FSV Zwickau. Doch die überzeugendste, weil einzig überzeugende Leistung zeigte der 1. FC Kaiserslautern beim 3:0 über die Sechziger, angeknüpft wurde daran nicht. Die Fans lassen den Klub das bitter spüren: Trotz 20.000 erlaubten Zuschauern kamen gegen Zwickau nur 7.150 auf den Betzenberg – und sahen lediglich ein Unentschieden. Wie sehr positive Grundstimmung und starke Ergebnisse das Publikum motivieren, werden die Roten Teufel als Gäste in Magdeburg erleben: Wieder werden die 15.000 erlaubten Zuschauer da sein, die meisten von ihnen wollen das nächste Spektakel des Tabellenzweiten sehen. Aber auch der FCK darf sich erstmals seit Beginn der Pandemie wieder auf die Unterstützung der aktiven Fanszene freuen. Sind wir gespannt, wie der FCK den nächsten Aufstiegskandidaten knacken will, der FCM ist fraglos favorisiert.

Havelse gegen den Negativrekord: TSV Havelse gegen Borussia Dortmund II

Sechs Niederlagen an den ersten sechs Spieltagen, das gab es in bald 14 Jahren Drittliga-Fußball erst genau einmal, und das ist gar nicht lange her: Carl Zeiss Jena begann 2019/20 mit derselben Durststrecke, holte am siebten Spieltag den ersten Punkt – und stieg am Ende mit 21 (!) Punkten Rückstand auf den rettenden 16. Platz ab. Dem TSV Havelse kann ein ähnliches Schicksal blühen, wenn er selbst in Spielen wie dem 0:1 in Meppen nichts Zählbares holt, als er mindestens phasenweise besser war in einer Partie auf allerdings ganz bescheidenem Niveau. Sportlich spielt der Mitaufsteiger aus Dortmund in ganz anderer Sphäre, Probleme mit der Chancenverwertung kennt er ebenso wenig wie mangelnde Zuversicht. Was spricht für den TSV um Trainer Rüdiger Ziehl? Nicht viel. Aber vielleicht unterschätzten die Talente des BVB das Schlusslicht ja.

 

Die mögliche Überraschung

SC Verl gegen Viktoria Berlin

Vorjahresaufsteiger gegen Liganeuling, dazu zwei Vereine, die sehenswerten Fußball spielen: Zumindest sportlich gibt es gute Argumente, am Samstag bei Verl gegen Berlin einzuschalten oder sich gleich ein Ticket zu kaufen. Und doch werden sich beim "Heimauswärtsspiel" des SCV in Lotte wohl nur wenige hundert Besucher einfinden, während parallel in Magdeburg, Duisburg, Mannheim und bei 1860 München große Kulissen zugegen sind. Verl hat unter der Woche nachgerüstet, Pascal Steinwender vom Zweitliga-Nachbarn SC Paderborn verpflichtet. Auch Innenverteidiger Steffen Schäfer sollte bald reif für das Debüt sein. Reicht das, um den frechen Aufsteiger, der zuletzt mit einem Last-Minute-Tor Mannheim besiegte, zu schlagen? Nötig wäre es: Verl ist mit nur einem erreichten Punkt das drittschwächste Team der Englischen Woche gewesen.

   

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