Frust bei den Löwen: "Spiel in der zweiten Halbzeit kaputt gemacht"
Lange Gesichter beim TSV 1860 München. Durch das 1:1 gegen den SV Meppen bleibt das Team weiter im Mittelfeld der Tabelle und holte schon das vierte Unentschieden der Saison. Doch mehr als das Ergebnis störte die Beteiligten der Auftritt im zweiten Durchgang.
"Bis zum 0:1 klar Herr im Hause"
Das obligatorische Abklatschen nach dem Abpfiff fiel bei Michael Köllner und seinen Spielern eher lustlos aus. Zu groß war die Enttäuschung, nachdem es gegen den SV Meppen nur zu einem Punkt gereicht hatte. "Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir mit dem Punkt glücklich sein können", sagte Marcel Bär bei "MagentaSport". Es sei ein offenes Spiel gewesen, "wir haben aber schlecht verteidigt", so der 29-Jährige, der nach 40 Minuten den Ausgleich erzielt hatte. "Das Spiel hätte 3:1 für uns oder Meppen ausgehen können."
Dabei kamen die Löwen gut in die Partie, wie Trainer Köllner befand: "Bis zum 0:1 waren wir schon klar Herr im Hause, haben ein gutes und dominantes Spiel gemacht. Der Konter hat uns dann aus dem Gleichgewicht gebracht." Denn nach 18 Minuten verlor der TSV den Ball am Strafraum der Meppener, die schnell umschalteten: Willi Evseev spielte einen langen Pass auf René Guder, der Sechzig-Schlussmann Marco Hiller überlupfte.
Zu wenig Offensivpower
Die Gastgeber schüttelten sich kurz, kamen nach einem Kopfball in Folge eines Eckstoßes durch Bär aber zum 1:1. "Der Ball kam perfekt in den Zielraum rein, ich musste den Kopf nur hinhalten", lobte dieser Vorlagengeber Richard Neudecker. Doch nach dem Seitenwechsel kam abgesehen von einem Lattenschuss von Sascha Mölders (46.) nicht mehr viel von den Münchnern. "Wir haben uns das Spiel in der zweiten Halbzeit kaputt gemacht", schätzte Bär ein.
"Wir haben viele Möglichkeiten im Umschaltspiel gehabt, Meppen hat uns viel angeboten, aber wir haben wenig in den Sechzehner gebracht", machte Köllner Ursachen für den ausgebliebenen Sieg aus. "Meppen hatte dann noch die eine oder andere gute Chance", fügte er an und meinte, dass die Gäste auch durchaus als Sieger vom Platz hätten gehen können. Zwei Mal musste Hiller kurz vor dem Ende retten.
"Ein kleiner Rückschlag"
So bleibt es dabei, dass der TSV nach sieben Partien erst eine Niederlage kassiert hat, allerdings auch erst zwei Partien für sich entscheiden konnte. Der Zielsetzung Aufstieg hängt der Klub aktuell etwas hinterher. "Es war ein kleiner Rückschlag. Das müssen wir aufarbeiten und besser machen", gab Bär zu. "Es bleibt immer bis zum letzten Spieltag offen", so der Sommer-Zugang aus Braunschweig, der betonte, es gäbe nun einmal "keine leichten Spiele". Den zweiten Durchgang ausgenommen, könne man jedoch mit der Art und Weise des Fußballs bislang zufrieden sein.
Um mehr Siege feiern zu können, braucht es laut Köllner mehr Konstanz im Spiel. Ein Leistungsabfall wie in der 2. Halbzeit dürfe nicht vorkommen. "Unser Spiel ist dann anscheinend noch nicht gut genug. Mit Reden kannst du das meistens nicht regeln, deswegen musst du am nächsten Tag auf den Platz und musst versuchen, das im Training wieder herstellen." Die nächste Chance, den zweiten Sieg einzufahren gibt es am kommenden Sonntag beim Halleschen FC.