MSV beendet Serie, Dotchev bremst: "Sind keine Übermannschaft"
Der MSV Duisburg hat seine Niederlagenserie von drei Pleiten in Folge beendet und durch ein 2:0 gegen die Würzburger Kickers den dritten Saisonsieg gefeiert. Dabei zeigte das Team laut Trainer Pavel Dotchev nicht einmal seine beste Leistung. Dass nun eine Serie gestartet werden könnte, davon wollte der Coach aber noch nicht sprechen.
Erstes Profi-Tor für Steurer
Es war ein Tag der Premieren: Oliver Steurer und Marlon Frey erzielten gegen die Kickers jeweils ihr erstes Drittliga-Tor. Steurer, im Sommer aus Heidenheim gekommen, war bereits nach fünf Minuten zur Stelle und besorgt die Führung. Frey legte in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach und sorgte noch im ersten Durchgang für den Endstand. "Der Sieg heute war deutlich wichtiger als das eigentliche Tor", war Innenverteidiger Steurer am "Telekom"-Mikrofon bescheiden, konnte sich aber natürlich über sein erstes Tor im Profifußball freuen.
Der 26-Jährige betonte trotz des Erfolges, dass er und seine Kollegen "in der zweiten Halbzeit einige Probleme" gehabt hätten. "Da hat nicht alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir müssen noch an so vielen Dingen arbeiten." Was ihm nicht gepasst hatte: "Nach dem 2:0 hat uns der Mut verlassen. Wir müssen schon in der Lage sein, die Ruhe zu bewahren." So wäre es gegen harmlose Kickers auch möglich gewesen, das Ergebnis noch weiter hochzuschrauben: "Sie haben unglaublich hoch verteidigt. Wenn wir das sauber ausspielen, dann schießen wir noch das 3:0 oder 4:0."
Serie starten?
Das sah auch Dotchev so, der allgemein von einem intensiven Spiel "mit viel Hektik" sprach. "Wir haben heute nicht unsere beste Leistung gezeigt und ein bisschen Angst gehabt, Fehler zu machen", so der Deutsch-Bulgare. Was ihm allerdings gefallen hatte, war der Defensiv-Auftritt der Zebras. "Wenn man die 90 Minuten insgesamt betrachtet, haben wir kaum etwas zugelassen. Da muss ich der Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung." Nun gelte es, auch fußballerisch zuzulegen. "Dann erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, auch in Zukunft zu gewinnen." Aktuell mangele es den Profis an Selbstvertrauen, "wir sind nervös, das überträgt sich auch in das Spiel".
Während Sportdirektor Ivica Grlic nach der Partie davon sprach, nun eine Serie starten zu wollen, übte sich Dotchev diesbezüglich in Zurückhaltung: "Es ist leicht, nach so einen gewonnenen Spiel zu sagen, dass wir eine Serie starten. Ich kann das nicht. Gewinnen wir dann nicht in München, stehen wir wieder vor dem gleichen Problem." Der MSV-Coach bremste: "Ich denke schon, dass wir von Spiel zu Spiel besser werden, aber wir sind keine Übermannschaft. Wir müssen Punkt für Punkt holen, die Liga ist sehr ausgeglichen."
Zwei freie Tage
Dass der MSV erst am 13. September wieder spielen muss – dann bei Türkgücü München – passte dem Übungsleiter gut. Nun ist also viel Zeit vorhanden, um weiter an Feinschliff zu arbeiten und das Selbstvertrauen aufzubauen. Denn auch wenn die Stimmung im Umfeld nach dem Sieg erst einmal besser wird, weiß der Trainer-Routinier, dass dies nicht lange anhält, sollte es bald die nächste Niederlagen geben. "Vielleicht haben wir jetzt eine Woche Ruhe, aber das heißt für mich nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen und entspannen", so der Coach, der seinem Team zwei freie Tage spendierte.