Das sind die Gründe für den Fehlstart der Würzburger Kickers
Nach sieben Spielen noch sieglos und erst drei Tore erzielt: Die Würzburger Kickers haben nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga einen Fehlstart hingelegt und finden sich entsprechend auf dem vorletzten Platz wieder. liga3-online.de nennt die Gründe dafür.
Grund 1: Zu wenige Tore
Gerade einmal drei eigene Treffer konnte der Würzburger Anhang an den ersten sieben Spieltagen bejubeln, in vier Spielen ließ man dem gegnerischen Torhüter seine weiße Weste. Lediglich das punktlose Schlusslicht TSV Havelse präsentierte sich mit zwei Erfolgserlebnissen bisher noch ungefährlicher. Dabei besitzt der Kader der Unterfranken eigentlich das Potential für eine reichliche Anzahl an Toren. Alleine Marvin Pourié kann 39 Treffer in 102 Drittliga-Spielen für den Karlsruher SC, Eintracht Braunschweig und den 1. FC Kaiserslautern verweisen. In der Saison 2018/19 wurde der mittlerweile 30-jährige Stürmer mit 22 Treffern sogar Torschützenkönig der Liga.
Bei den Würzburgern fiel der "Königstransfer" (kam aus Kaiserslautern) des Sommer aber erst einmal mit einer Oberschenkelverletzung aus und muss nun irgendwie zu alter Form zurückfinden. Dass sich auch noch dessen Sturmpartner Maximilian Breunig beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück am vierten Spieltag verletzte und seitdem aussetzen muss, ist zudem ebenso wenig hilfreich. Am gefährlichsten ist da derzeit noch David Kopacz, der neben einem Treffer auch schon zwei Vorlagen auf seinem Konto hat. Der 22-Jährige hätte bei einer besseren Chancenverwertung aber auch schon ein paar mehr Tore erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Seinen Kickers hätte das sicherlich sehr geholfen.
Grund 2: Späte Gegentore
Tatsächlich aber könnten die Kickers trotz der Probleme im Angriff zumindest tabellarisch deutlich besser dastehen. Wären da nicht diese späten Gegentore. Alleine sieben Punkte wurden mit vier Gegentreffern in der Schlussviertelstunde in den Spielen gegen den SV Waldhof Mannheim (1:1), den VfL Osnabrück (1:1), die zweite Mannschaft des SC Freiburg (0:1) und den 1. FC Saarbrücken (1:1) noch hergeschenkt.
In den Partien gegen Freiburg (90.+1) und Saarbrücken (90.+2) kassierte Würzburg die Gegentreffer sogar erst in der Nachspielzeit, wobei man in letztgenannter Begegnung nach einer gelb-roten Karte gegen Niklas Hoffmann auch nur noch in Unterzahl auf dem Platz stand. Dennoch zeugt diese Statistik davon, dass es Würzburg derzeit nicht schafft, bis zum Spielende konzentriert zu verteidigen. Ob die Ursache hierfür möglicherweise ein konditionelles Problem oder das Ganze mittlerweile nur noch Kopfsache ist, muss Trainer Torsten Ziegner analysieren und aus der Welt schaffen.
Grund 3: Selbstvertrauen fehlt
Ein schwaches Zweitliga-Jahr mit nur 25 Punkten und dem Abstieg als Tabellenletztem geht nicht spurlos an einem Verein vorbei. Es mangelt an Selbstvertrauen, das durch den schlechten Saisonstart nun noch weiter in Mitleidenschaft gezogen worden sein dürfte. Klar, es gab einen großen Umbruch mit zehn externen Neuzugängen und 21 Abgängen. Zudem schied Felix Magath als Berater aus, während Torsten Ziegner den Posten als Trainer übernahm. Aber auch dieses runderneuerte Team muss sich erst finden, wobei Erfolgserlebnisse den Findungsprozess deutlich ankurbeln können.
Immerhin gab es am Dienstag nun doch auch mal einen Sieg zu bejubeln: Im Landespokal konnte ein 3:0-Erfolg gegen Viertligist SC Eltersdorf gefeiert werden. "Es ist ja nun keine Normalität bei den Kickers, dass wir Spiele gewinnen. Und da sollten wir uns auch schonmal freuen", meinte Ziegner hinterher und Doppelpacker Pourié sah in dem Erfolg einen Pluspunkt für die Stimmung in der Mannschaft, die nach dem 0:2 gegen den MSV Duisburg zuvor "schon echt teilweise tot" gewesen sei. Damit es nun aber wirklich bergauf geht, braucht es am Wochenende auch einen Sieg in der Liga. Vielleicht gar nicht so schlecht, dass es dort am Samstag (14 Uhr) im heimischen Stadion zum Kellerduell mit dem noch punktlosen Schlusslicht aus Havelse kommt.