1. FC Saarbrücken legt Widerspruch gegen Erdmann-Sperre ein

Weil der DFB "hinreichende Verdachtsmomente" sieht, dass Saarbrückens Dennis Erdmann beim Spiel gegen Magdeburg mehrere Gegenspieler rassistisch beleidigt haben soll, belegte ihn der DFB per einstweiliger Verfügung – ohne endgültiges Urteil – mit einer vorläufigen Sperre. Doch dagegen wehrt sich der FCS nun.

Widerspruch eingereicht

"Wir haben Widerspruch gegen diese vorsorglich ausgesprochene Sperre eingereicht, damit diese sofort aufgehoben wird", so Pressesprecher Peter Müller in der "Saarbrücker Zeitung". Sollte dem Anliegen der Saarländer stattgegeben werden, dürfte Erdmann am Samstag beim Auswärtsspiel in Köln wieder mitwirken, nachdem er die Partie gegen Wiesbaden wegen der Sperre verpasst hatte – allerdings auch aufgrund einer Verletzung im Knie.

Am kommenden Montag findet vor dem DFB-Sportgericht derweil der zweite Teil der Verhandlung gegen den 31-Jährigen statt. Ursprünglich sollte die am letzten Donnerstag unterbrochene Anhörung bereits am 9. September fortgesetzt werden, doch weil Erdmanns Anwalt Horst Kletke an diesem Tag terminlich verhindert ist, wurde die Verhandlung verschoben. In den letzten Tagen hat der FCS reichlich Video- und Fotomaterial gesichtet und am Dienstag fristgerecht eine entsprechende Stellungnahme bei Gericht abgegeben. "Wir wollen und werden die ungerechtfertigten Vorwürfe gegen Dennis widerlegen“, kündigt Müller an.

Fünf Entlastungszeugen benannt

Dazu beitragen sollen auch die Saarbrücker Spieler Adriano Grimaldi, Luca Kerber, Alexander Groiß, Dominik Ernst und Kapitän Manuel Zeitz, die nach Angaben der Zeitung allesamt als Entlastungszeugen benannt wurden. "Ich kann das ganze Kapitel von Magdeburger Seite nicht verstehen", so Zeitz gegenüber dem Blatt. "Die gesamte Aktion ist absolut unnötig. Ich gehe davon aus, dass der Richter für uns entscheidet, weil das wirklich dubiose Vorwürfe sind. Und dann sollte das Thema auch vorbei sein, es nervt einfach nur." Geleitet wird die Verhandlung wie schon am letzten Donnerstag von Stephan Oberholz, dem stellvertretenden Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts.

Aufgekommen war das Thema, weil Magdeburgs Sirlord Conteh und Adrian Malachowski dem 31-Jährigen vorgeworfen hatten, sie während der Partie am 25. August rassistisch beleidigt zu haben. "Erdmann hat zu mir gesagt, ich solle mit meinen Eltern zurück nach Ghana paddeln. Und hat mich als N… bezeichnet", berichtete Conteh bei der ersten Verhandlung. Erdmann stritt die Vorwürfe ab: "Das ist unfassbar für mich. Ich habe niemals jemanden rassistisch beleidigt und würde das auch niemals tun." Rückendeckung erhielt er von Trainer Uwe Koschinat und seinem Berater. Auch Schiedsrichter Robert Kampka gab an, die rassistischen Beleidigungen nicht mitbekommen zu haben. Sollte Erdmann am Montag schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Sperre von bis zu acht Spielen und eine Geldstrafe.

   

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