Löhmannsröben nach Remis: "Schiri hat mein Okay für den Elfmeter"
Trotz 60-minütiger Unterzahl kam der Hallesche FC gegen 1860 München zu einem 1:1. Das Tor für den HFC erzielte Jan Löhmannsröben, der damit direkt bei seinem Debüt traf. Dass Terrence Boyd kurz danach aufgrund eines Handspiels auf der Torlinie vom Platz musste, war für den 30-Jährigen die richtige Entscheidung, wie er eingestehen musste.
"Ist der in der Disco?"
Es lief die 29. Minute, als Boyd auf der Torlinie stehend mit dem Oberarm in einen Kopfball von Stephan Salger ging und dadurch ein Tor verhinderte. Nach kurzem Zögern holte Schiedsrichter Robin Braun die rote Karte aus der Hosentasche, stellte den HFC-Torjäger vom Platz und gab Elfmeter für 1860 – es war bereits der fünfte Strafstoß gegen den HFC in dieser Saison. Während Boyd die Hinausstellung auf dem Platz mit Unverständnis quittierte, konnte Löhmannsröben die Entscheidung des Unparteiischen im "Telekom"-Interview nachvollziehen: "Das war ja Hand. Daher hat der Schiedsrichter mein Okay für den Elfmeter." Dass Niklas Landgraf den Ball in dieser Szene nicht geklärt bekam, kommentierte Löhmannsröben in seiner typischen Art: "Ich weiß nicht, was er da macht. Ist der in der Disco? Der springt ja da weg!" Was am meisten wehtue, sei die Tatsache, "dass uns Terrence jetzt in den nächsten Spielen fehlen wird".
Dass der HFC trotz der 60-minütigen Unterzahl am Ende immerhin einen Punkt mitnahm, lag derweil auch daran, dass Torhüter Sven Müller den fälligen Elfmeter parierte. "Für uns war es natürlich toll, dass er den Elfmeter hält. Wir haben ihn heute gebraucht", sagte Trainer Florian Schnorrenberg auf der Pressekonferenz. Auch Müller selbst meinte: "Dass ich den Elfmeter halte, war auch mental wichtig für uns."
Lob an die Mitspieler
Anteil am Punktgewinn hatte auch Löhmannsröben, der den HFC nach 13 Minuten im Anschluss an eine Ecke per wuchtigem Kopfball in Führung gebracht hatte. "Das kannst du nicht lernen", meinte er über seinen Premierentreffer beim Debüt. "Dass es so geklappt hat, ist natürlich schön. Mal sehen, ob es wieder eine Eintagsfliege war oder ob da noch mehr kommt." Doch nicht nur durch den Treffer wusste Löhmannsröben zu überzeugen, wie Schnorrenberg betonte: "Er war von der ersten Minute an da und gut in den Zweikämpfen drin."
Beim Gegentreffer konnte der 30-Jährige nichts machen, flog der Ball doch unglücklich durch die Beine von Jonas Nietfeld: "Ich habe ihm schon nach dem Spiel gesagt: Wir bestellen dir einen Reißverschluss für die Beine, dann passiert das nicht. Bitter, aber wir klären den Ball ganz ungünstig und genau zu einem Gegenspieler. Aber was willst du jetzt machen? Ist passiert, weiter geht es", sagte Löhmannsröben und fand lobende Worte für seine Mitspieler: "Wir hatten heute 13 oder 14 Führungsspieler. Jeder, der reingekommen ist, hat sich den Arsch aufgerissen. Sonst hätten wir heute keinen Punkt mitgenommen. Wir haben gesehen, dass wir uns nicht verstecken müssen – selbst wenn wir ein Mann weniger sind." Auch Schnorrenberg sprach seiner Mannschaft ein "Riesenkompliment" aus und konnte mit dem Punkt "sehr gut leben". Nun wartet am Mittwoch das Nachholspiel beim noch sieglosen FSV Zwickau. Mit einem Sieg würde der HFC auf Rang 3 springen.