Nach Ausraster: Waldhof-Manager Kientz erklärt und entschuldigt sich

Es war einer der großen Aufreger beim Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Waldhof Mannheim: der Ausraster von SVW-Manager Jochen Kientz nach dem Foul von Lauterns Kenny Prince Redondo an Hamza Saghiri. Nun erklärt sich der 48-Jährige – und entschuldigt sich für sein Verhalten.

Schubser als Schlag wahrgenommen

Rudelbildungen gab es beim Südwest-Derby am Samstag einige, doch als Saghiri vor den Trainerbänken von Redondo gefoult wurde, eskalierte die Situation. Vor allem Kientz verlor die Nerven, lief wutentbrannt in Richtung Platz und geriet unter anderem mit FCK-Sportchef Thomas Hengen aneinander. Die hitzigen Szenen an der Seitenlinie sorgten dafür, dass die Stadion-Security einschreiten und den Waldhof-Manager zurückdrängen musste. Doch auch im Anschluss war der 48-Jährige nicht zu beruhigen und ging sogar einen Waldhof-Betreuer an, sodass er von Schiedsrichter Florian Heft die rote Karte sah – was ihn allerdings nicht davon abhielt, nochmals auf den Unparteiischen einzureden und ihn am Arm zu packen. Erst danach verließ er schimpfend den Innenraum und ging in Begleitung eines Ordners in die Katakomben.

In der "Rhein-Neckar-Zeitung" erklärt Kientz nun sein Verhalten: "Die Spielweise der Gastgeber war von der ersten Minute an sehr hart geführt und teilweise sehr provokant, wie bereits beim Rückspiel in der vergangenen Saison. Dann trat Redondo unserem Spieler Hamza Saghiri in die Achillessehne." Bei der anschließenden Rudelbildung sei er von Hengen geschubst worden und habe das zunächst als Schlag wahrgenommen. "So etwas lasse ich mir von niemanden gefallen, weshalb die Emotionen in diesem Moment etwas höher kochten." Er habe das Team schützen wollen: "Man darf nicht außer Acht lassen, dass sich Hamza Saghiri wirklich sehr schwer in dieser Situation verletzen hätte können." Entsprechend sei die rote Karte "definitiv vertretbar" gewesen. Gleichzeitig gestand Kientz ein: "Natürlich war das Auftreten von mir in Bezug auf die Vorbildsfunktion die wir im Profisport inne haben, nicht ideal, dafür möchte ich mich auch entschuldigen."

Hengen: "Bilder sprechen für sich"

Hengen sprach im "SWR" am Sonntagabend wiederum davon, einen Schlag von Kientz wahrgenommen zu haben: "Die Bilder sprechen für sich, das war nicht nur ein Versuch – das ging schon in die Richtung. Er ist handgreiflich gegenüber Verantwortlichen und dem Schiedsrichter geworden. Das war schon ein bisschen drüber." Allerdings musste Lauterns Sportchef auch einräumen: "Als ich die Bilder gesehen habe, war ich ein bisschen erschrocken und muss unsere Security mehr als loben, wie deeskalierend sie eingegriffen hat, um das Ganze runterzukochen."

Kientz, der nun damit rechnen muss, für mehrere Spiele mit einem Innenraum-Verbot belegt zu werden, sah das anders: "Ich finde es alarmierend, dass Security-Mitarbeiter handgreiflich gegen Funktionäre der Gastmannschaft werden. Ich wurde geschubst, was logischerweise nicht zur Deeskalation beigetragen hat. Das Verhalten der Security kann ich in diesem Fall nur kritisch hinterfragen. Ich hoffe ganz stark, dass dies nicht noch einmal passieren wird."

   

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