"Konsequenzen tragen": Was Titz über den Erdmann-Prozess sagt

Für acht Wochen ist Saarbrückens Dennis Erdmann am Montag vom DFB-Sportgericht gesperrt worden, nachdem er am 25. August beim Spiel gegen den 1. FC Magdeburg mehrere Akteure des FCM rassistisch beleidigt haben soll. Nun hat sich Magdeburgs Trainer Christian Titz zum Prozess gegen den 31-Jährigen zu Wort gemeldet.

"Vollstes Vertrauen in meine Spieler"

"Als wir zum Spiel angetreten sind, wussten wir, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die versucht, über Verbalität, Körperlichkeit und Unterbinden des Spielflusses ins Spiel hereinzukommen. Das sind Mittel, für die sie sich entschieden haben", wird der FCM-Coach auf der Homepage der Elbestädter zitiert. "Und wenn man sich in der Verbalität vergreift, muss man dafür auch die Konsequenzen tragen."

Rassismus habe "viele, hässliche Facetten", so Titz. "Eine davon ist, dass man gerne in der gedachten Anonymität etwas sagt, das dann bestreitet und nicht dazu steht. Genau in der Situation sind wir jetzt, wo ich feststellen muss, dass versucht wird, unsere Spieler zu diffamieren." Doch der Magdeburger Coach hält dagegen: "Ich habe in meine Spieler und ihre Äußerungen vollstes Vertrauen. Es gehört Zivilcourage dazu, sich zu diesem Thema zu äußern. Denn man weiß, wenn man sich zu Rassismus in Deutschland äußert, bekommt man auch Gegenwind."

FCS geht in Berufung

Weil die Aussage von Baris Atik vom Sportgericht jedoch für unglaubwürdig erklärt wurde und die Aussagen der FCS-Spieler nur teilweise berücksichtigt wurden, hat der 1. FC Saarbrücken Berufung gegen das Urteil eingelegt. "Die mündliche Begründung des Urteils gibt berechtigten Anlass dazu, dass wir gegenüber dem nächsthöheren Gericht gute Argumente haben", sagte Saarbrückens Pressesprecher Peter Müller. Wann der Fall nun vor dem Bundesgericht verhandelt wird, ist noch offen.

   

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