Erste FCM-Heimpleite: "Hatten es nicht verdient, zu punkten"

Diese Niederlage war nicht eingeplant: Ausgerechnet gegen die bis dato noch sieglosen Würzburger Kickers musste sich der 1. FC Magdeburg am Samstag erstmals in dieser Saison vor heimischem Publikum geschlagen geben. Kapitän Tobias Müller legte den Finger nach dem Spiel in die Wunde, während Jason Ceka mit dem Schiedsrichter haderte.

Ein gebrauchter Tag

Unterschiedlicher hätten die Bilder nach Spielende nicht sein können: Während Würzburg ausgelassen den ersten Saisonsieg feierte, standen die Spieler des 1. FC Magdeburg mit gesenkten Köpfen auf dem Platz. Es war ein gebrauchter Tag für den Tabellenführer, der bereits nach fünf Minuten in Rückstand geriet, damit erstmals in dieser Saison ein Gegentor vor der Pause kassierte und zum ersten Mal einem 0:1 hinterher lief. "Die frühere Führung hat Würzburg in die Karten gespielt, so konnten sie sich noch tiefer reinstellen", analysierte Kapitän Tobias Müller am "Telekom"-Mikrofon. "Sie haben sehr gut gekontert, wobei wir ihnen diese Möglichkeiten auch angeboten haben." Der FCM habe Müller zufolge zwar die Kontrolle über die Partie gehabt, sei aber nicht zwingend gewesen.

"Für die zweite Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, das Spiel anders zu bestreiten, aber dann bekommen wir gleich den Nackenschlag." Gemeint war der Gegentreffer zum 0:2 nach 52 Minuten. "Danach war das Spiel fast schon durch. Wir haben zwar nochmal alles versucht, aber wir haben es heute nicht verdient gehabt, zu punkten." Der Anschlusstreffer durch Andreas Müller in der 88. Minute kam zu spät. Dennoch: Ein Beinbruch ist die Niederlage nicht. "Wir wissen, woran es gelegen hat", sagte der FCM-Kapitän und führte aus: "Wenn wir die Räume so anbieten und die Zweikämpfe so führen, kannst du nicht gewinnen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich zu unserem Spiel zurückfinden." Dass Müller für 30 Minuten zum Einsatz kommen würde, hatte sich in den letzten Tagen nicht unbedingt angedeutet, war er am letzten Wochenende doch durch eine Corona-Infektion außer Gefecht gesetzt. "Die Erkrankung wünsche ich keinem, das war eine stärkere Grippe. Ich fühle mich aber Tag für Tag besser."

"Zwei krasse Fehlentscheidungen"

Trainer Christian Titz war froh, wieder auf den 27-Jährigen setzen zu können: "Nach seiner Einwechslung war es ein anderes Spiel", sagte der FCM-Coach auf der Pressekonferenz nach der Partie. "Er hat höher mit dem Ball gespielt und konsequent verteidigt. Leider konnten wir ihn nicht früher einwechseln, weil er einfach noch nicht so weit war." Doch damit wollte Titz die Niederlage nicht erklären. Vielmehr bemängelte er eine "fehlende Restverteidigung" und eine zu geringe Durchschlagskraft: "Wir hatten zu wenige Eingaben von außen und waren nicht gut positioniert." Zudem habe sich seine Mannschaft das Leben mit vielen Fehlpässen "schwer gemacht", so Titz.

Jason Ceka haderte derweil mit Schiedsrichter Patrick Alt: Erst gab er unmittelbar vor dem 0:1 keinen Freistoß für Magdeburg, als Ceka von Robert Herrmann gefoult wurde (5.), dann entschied er nach einem Foul an Ceka auf Freistoß statt Elfmeter, obwohl der 21-Jährige auf der Strafraumlinie stand (37.). "Zwei krasse Fehlentscheidungen", befand der Mittelfeldspieler, wollte die Niederlage aber nicht damit erklären: "Wir müssen uns besser rauskombinieren. Hinten standen wir nicht so gut, daran müssen wir arbeiten." Aus FCM-Sicht am besten schon bis zum kommenden Freitag, schließlich steht dann das Derby beim Halleschen FC an. Mit lautstarken "Auswärtssieg"-Rufen stimmten die Fans ihr Team nach Abpfiff bereits auf den kommenden Spieltag ein, nachdem sie die Mannschaft zuvor trotz der sich abzeichnenden Niederlage bemerkenswert unterstützen hatten.

   

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