Lauterns erster Auswärtssieg nach 225 Tagen: "Zeichen gesetzt"

Der Bann ist gebrochen: Beim 2:0 gegen Verl hat der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag den ersten Auswärtssieg nach 225 Tagen gefeiert und dabei eine überzeugende Leistung gezeigt. Spieler und Trainer waren nach Spielende spürbar erleichtert.

"Einfach mal belohnt"

"Auswärtssieg, Auswärtssieg", schallte es nach Schlusspfiff aus dem mit über 500 Fans besetzten Gästeblock im Lotter Stadion. Lautstark wurde der 2:0-Erfolg anschließend mit der Mannschaft am Zaun gefeiert. Ein Gefühl, das den FCK-Anhängern seit dem Sieg im Derby bei Waldhof Mannheim am 6. Februar verwehrt geblieben war. "Wir haben in dieser Saison schön häufiger gute Leistungen in Auswärtsspielen gezeigt, aber heute haben wir uns einfach mal belohnt", freute sich Trainer Marco Antwerpen nach der Partie im "MagentaSport"-Interview. "Die Jungs haben ein Zeichen gesetzt. Auch für die Fans, die ein Heimspiel aus der Partie gemacht haben."

Während der 90 Minuten sahen die mitgereisten Anhänger einen überzeugenden Auftritt der Roten Teufel, die an die starke kämpferische Leistung aus dem Derby gegen Mannheim anknüpfen konnten. "Wir waren sehr konzentriert in der Defensive, haben gut ins Spiel gefunden und uns untereinander sehr gut gecoacht", lobte Antwerpen.

Matchwinner Hercher

Großen Anteil am Sieg hatte Philipp Hercher, der nach 33 Minuten das erste FCK-Auswärtstor in dieser Saison erzielte und den zweiten Treffer durch Muhammed Kiprit in Minute 75 vorbereitete. "Wir haben von Anfang bis Ende ein gutes Auswärtsspiel gezeigt und den Kampf angenommen und gleichzeitig auch fußballerische Akzente gesetzt. So muss man ein Auswärtsspiel angehen", sagte der Matchwinner am "Telekom"-Mikrofon. Noch am Vormittag habe er mit Hendrick Zuck darüber gesprochen, "dass er die Vorlage bringt und ich dann treffe. Dass es dann so gut klappt, ist natürlich super. Ich musste ihn nur noch einknicken", strahlte der 25-Jährige. Auch Antwerpen geriet ins Schwärmen, als er die Tore in der Wiederholung sah: "Es macht so viel Spaß, solche Treffer zu sehen." Es hätten sogar mehr als zwei sein können, vor allem Mike Wunderlich vergab nach 83 Minuten eine Riesenchance, als er vor dem leeren Tor zu lange zögerte.

Durch den ersten Sieg in der Fremde könne sich der FCK nun auch mal mit einem Lächeln in den Bus setzen, anstatt sechs Stunden nur aus dem Fenster zu gucken, so Antwerpen. "Das haben wir uns verdient." Hercher sah das ganz ähnlich: "Bislang waren es in dieser Saison immer scheiß Heimfahrten von den Auswärtsspielen. Jetzt dürfen wir uns endlich einmal freuen – und das eine oder andere Kaltgetränk genießen."

Sorgen um Klingenburg

Ob der Schalter nun umgelegt sei, schließlich hat der FCK in den letzten drei Partien nur ein Gegentor kassiert, dazu wollte sich Antwerpen noch nicht aus der Deckung wagen: "Ich tue mich immer schwer damit. Jetzt sind wir erstmal froh, dass wir gewonnen haben. Wir haben viele Ausfälle und müssen erstmal schauen, wer nächstes Wochenende zur Verfügung steht."

Auf gleich neun Spieler musste der FCK gegen Verl verzichten, mit René Klingenburg droht nun noch ein weiterer Spieler auszufallen: Der 27-Jährige musste nach 59 Minuten vom Platz, nachdem er sich an den Oberschenkel gefasst hatte. "Der Muskel hat zugemacht", berichtete Antwerpen. "Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist." Im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück wollen die Pfälzer am kommenden Samstag direkt nachlegen – und unter Beweis stellen, dass die starke Leistung in den letzten beiden Spielen kein Zufall war. Zwei Siege in Folge gelangen dem FCK übrigens zuletzt im Dezember 2019 – das ist über 800 Tage her.

   

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