Kickers nach erstem Sieg in Feierlaune: "Können es doch noch"

Ausgerechnet gegen den Spitzenreiter ist bei den Würzburger Kickers der Knoten geplatzt. Nach dem ersten Saisonsieg durch den 2:1-Coup beim 1. FC Magdeburg war bei den Mainfranken die Erleichterung über das herbeigesehnte Ende der unsäglichen Durststrecke förmlich greifbar.

Ziegner: "Haben nach so einem Sieg gelechzt"

"Wir haben so viel einstecken müssen und haben nach so einem Sieg gelechzt", beschrieb Trainer Torsten Ziegner im "MagentaSport"-Interview den Stellenwert des Erfolgs nach acht vergeblichen Anläufen. Ausdrücklich betonte der 43-Jährige die große Bedeutung des Überraschungssiegs an der Elbe später auf der Pressekonferenz nochmals: "Die Jungs haben endlich wieder das Gefühl, dass wir es doch noch können. Sie haben es gebraucht, sich auch einmal vollständig zu belohnen und zu spüren, dass sie in der Lage sind, auch gegen solch starke Mannschaft bestehen und gewinnen zu können – egal wie."

Die Befreiung von einer offenkundigen Tonnenlast war auch Würzburgs Torschützen David Kopacz (5.) und Robert Herrmann (52.) anzumerken. "Das war ein wichtiger Schritt, und ich hoffe, dass das der Wendepunkt für unsere Saison ist", meinte Kopacz im Vereins-TV. Herrmann genoss einfach nur den Moment: "Mir fällt total ein Stein vom Herzen. Von der Mentalität, vom Einsatz und von der Leidenschaft her war das von allen überragend."

Außer die Einstellung seines Teams gegen die druckvollen Gastgeber freute Ziegner besonders die zuvor oft mangelnde Chancenverwertung. "Die Defensive war schon in den vergangenen Spielen nicht unser Problem. In diesem Spiel aber waren wir auch in der Offensive endlich einmal sehr effektiv. Wir hatten nicht viel mehr Chancen als in den Spielen vorher, aber dieses Mal haben wir auch die Tore daraus gemacht", resümierte der FWK-Coach.

"Ein Sieg reicht mir nicht“

So erleichtert war auch Ziegner über "einen Sieg des Willens“, dass der Ex-Profi ohne Umschweife auch eine Fehlentscheidung unmittelbar vor Kopaczs Führungstreffer zu Ungunsten Magdeburgs eingestand: "Da war vor unserem Strafraum ein klares Foul von uns nicht gepfiffen worden, aber dieses Glück hatten wir in den vorherigen Spielen nicht. Zum Glück haben wir aber auch nach der Pause kurz nach der Pause das zweite Tor gemacht, denn wir wussten, dass es für uns noch brutal werden würde, weil Magdeburg dann auf die eigene Kurve spielte."

Schon vor der Feier auf der Heimreise mahnte Ziegner allerdings bereits mit Blick auf das nächste Spiel am Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden zur richtigen Einordnung des Erfolgs – auch weil der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz unverändert noch zwei Punkte beträgt: "Natürlich genießen wir das jetzt, aber wir dürfen das auch nicht überwerten. Das war der erste Sieg, das reicht mir aber nicht."

   

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