SVWW nach zweiter Pleite in Folge unter Druck: "Uns fehlt noch was“
Der SV Wehen Wiesbaden gerät im Aufstiegsrennen zunehmend unter Druck. Durch die zweite Niederlage in Folge mit 0:1 gegen Aufsteiger Borussia Dortmund II hechelt die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm der Spitzengruppe weiterhin nur hinterher.
Rehm: "Können mit erster Halbzeit nicht leben"
Sichtlich enttäuscht sprach der Coach die Schwächen der Hessen im entscheidenden Durchgang nach Spielschluss auch ohne Umschweife an. "Mit der ersten Halbzeit können wir nicht leben. Das ist nicht unser Ding", sagte Rehm im "MagentaSport"-Interview. Auf der Pressekonferenz präzisierte der 42-Jährige seine Kritik: "Wir haben darüber gesprochen, den Gegner nicht ins Pressing kommen zu lassen, ob wir hoch spielen oder flach, das wäre völlig wurscht gewesen. Beim eigenen Pressing sind wir nicht von unseren eigenen Aktionen überzeugt gewesen. Wir gucken rechts, gucken links, läufst Du, laufe ich – so bekommt man keinen Druck auf den Gegner." Nach der Pause lief es dann zwar besser, "allerdings waren wir in der Box nicht torgefährlich genug, weil wir entweder immer zu spät kamen oder nicht sauber zum Abschluss gekommen sind", so Rehm.
Den dennoch vorhandenen Chancen auf wenigstens ein Unentschieden trauerte Gino Fechner unterdessen nach. "Ein Punkt wäre aufgrund der zweiten Halbzeit möglich gewesen“, meinte der Ex-Uerdinger, war aber zugleich von Dortmunds Vorstellung beeindruckt: "Man kommt nah an sie ran, aber sie haben eine so hohe Qualität, dass sie auf engem Raum immer Lösungen finden, dass man nicht in die Zweikämpfe kommt.“
"Müssen zurück in die Erfolgsspur"
Unter diesen Vorzeichen mochte Rehm sich auch nicht über eine strittige Handspiel-Szene durch einen Fritz Pfanne im eigenen Strafraum in der Nachspielzeit ärgern: "Wir hätten das schon vorher anders lösen müssen und nicht durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters." Nach der dritten Niederlage in den vergangenen vier Begegnungen fiel sein Zwischenfazit mit Blick auf die Ambitionen des Ex-Zweitligisten, der bei drei Punkten Rückstand die Aufstiegszone immerhin noch in Reichweite hat, denn auch ernüchternd aus. "Uns fehlt noch etwas", stellte Rehm trocken fest.
Zwar hielt der Coach seinem Team zugute, dass "wir in den ersten neun Spielen einige Kaliber dabei hatten", mahnte aber auch: "Wir müssen zurück in die Erfolgsspur." Schon am Samstag gegen Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers soll die Aufholjagd beginnen, wie Rehm versprach: "Wir werden an unseren Schwächen arbeiten und gegen Würzburg Vollgas geben."