Köln gegen Duisburg unter Druck: "Es fühlt sich nicht gut an"
Nur ein Sieg in den vergangenen fünf Spielen, seit drei Runden erfolglos, zuletzt eine Pleite beim TSV Havelse und schon vier Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze: Viktoria Köln steht am Samstag gegen den MSV Duisburg und seinen frühere Trainer Pavel Dotchev unter Druck.
"Dürfen nicht an der Situation scheitern"
Nach dem "brutale Gegenwind" von Trainer Olaf Janßen nach der 0:1-Pleite beim Schlusslicht TSV Havelse scheint aber selbst der Coach gegen die Zebras von seinen Spielern eher nur ein laues Lüftchen als einen Sturm zu erwarten. "Havelse war ein Tiefschlag, und es fühlt sich nicht gut an“, gestand Janßen auf der Spieltags-Pressekonferenz, gab sich aber dennoch kämpferisch: "Wir müssen die Situation realistisch einschätzen und annehmen. Wir dürfen nicht an dieser Situation scheitern und dadurch unser Ziel nicht erreichen."
Die Nachrichten aus dem Viktoria-Lazarett stimmten den Ex-Profi vor dem Duell mit seinem Vorgänger auch nicht gerade optimistisch. "Unsere Verletztenmisere mit immer sieben bis zehn Ausfällen und den vielen Umstellungen ist ja ein wesentlicher Grund, warum wir so instabil sind." Klarheit über sein gegen den MSV zur Verfügung stehendes Personal erwartete Janßen erst kurz vor der Begegnung: "Unsere Situation wird sich nicht gravierend verändern, auch weil schon wieder andere Spieler angeschlagen sind. Ich hoffe noch, dass der eine oder zurückkommt."
Klar ist sich Janßen unabhängig von seinen finalen Aufstellungsmöglichkeiten aber über seine Erwartung an sein Team: "Nach Havelse bin ich gefragt worden, warum ich eigentlich der lauteste Mann im Stadion war. Das ist natürlich ein absolutes No-Go, und das akzeptiere ich auch nicht. Wir müssen wieder die Haltung haben, dass wir es trotz der widrigen Umstände schaffen."
Warnung vor Stoppelkamp: "Kann Spiel alleine entscheiden"
Zu den Rahmenbedingungen gegen Duisburg gehört auch die Qualität des Gegners. Janßen sieht sein Team offenkundig auch mehr als Außenseiter: "Pavel hat viele gute Einzelspieler. In der Offensive ist Duisburg hervorragend besetzt, Moritz Stoppelkamp kann ein Spiel alleine entscheiden. Sie sind sehr spielstark, aber das müssen wir aushalten." Scheinbar schwebt dem 54-Jährigen eine Nadelstich-Taktik vor: "Wir müssen versuchen, uns Möglichkeiten zu erspielen."
In der Vorbereitung auf das Westduell lässt sich Janßen nach eigenen Worten auch nicht von den zunehmenden Spekulationen über seine Zukunft bei den Höhenbergern irritieren: "Ich habe schon vieles miterlebt. Die Umstände für uns sind nicht zu ändern und tun auch weh, aber ich muss als Trainer in dieser Situation auch Stärke zeigen und vorneweg gehen. Ich komme auf jeden Fall noch immer gerne jeden Tag zum Training."