"Treffen auf gute Qualität": Titz warnt vor angeschlagenem HFC
Nach der ersten Heimpleite seit über sieben Monaten beim 1:2 gegen die Würzburger Kickers ist der 1. FC Magdeburg nun im Derby beim Halleschen FC gefordert (Freitag, 19 Uhr) – und will den ersten Liga-Sieg gegen Halle seit November 2019. Trainer Christian Titz warnt allerdings vor dem personell angeschlagenen HFC.
HFC mit "voller Kapelle" in der Offensive
Auch wenn die Niederlage gegen Würzburg ärgerlich war: Längst hat der FCM das Spiel abgehakt und beim Training unter der Woche an taktischen Lösungen für tiefstehende Gegner gearbeitet. Zur Anwendung kommen werden sie am Freitagabend aber wohl nicht, schließlich wird der HFC vor heimischem Publikum kaum abwartend agieren. Vielmehr erwartet Trainer Christian Titz einen "motivierten und kampfstarken Gegner", der seine Qualitäten in den letzten Wochen bewiesen habe. Vor allem das schnelle Umschaltspiel sowie die starken Standards sind dem 50-Jährigen dabei nach eigenen Angaben ins Auge gestoßen. "Beim Spiel in Mannheim haben sie zudem gezeigt, dass sie den Gegner bespielen wollen", bereitet Titz seine Mannschaft auf ein laufintensives Spiel vor.
Dass den Saalestädtern gleich zehn Spieler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen, habe dem FCM-Coach zufolge derweil keine Auswirkung auf die Vorbereitung gehabt. "In der Offensive haben sie die volle Kapelle zur Verfügung. Da treffen wir auf gute Qualität", warnte Titz. Neben Michael Eberwein, der in acht Spielen bereits an sieben Toren beteiligt war, ist auch Terrence Boyd, der beim letzten Duell für den Last-Minute-Sieg des HFC sorgte, nach abgesessener Rot-Sperre zurück. Der US-Amerikaner verglich den HFC aufgrund der angespannten Personalsituation zuletzt mit einem "gallischen Dorf, das sich gegen die Römer stemmt". Titz meinte dazu mit einem Grinsen: "Da macht er sich kleiner als notwendig."
Müller vor Rückkehr in die Startelf
Die Fans auf den Rängen werden allerdings ihren Teil dazu beitragen, dass Magdeburg auch das dritte Liga-Derby in Folge verliert. "Wenn wir in das Stadion einlaufen, wird eine aufgeheizte Stimmung herrschen. Der Gegner wird das als Vorteil nutzen wollen", weiß Titz. Doch stressen lassen dürfe sich der FCM davon nicht: "Wir müssen versuchen, unser Spiel durchzubringen." Bei diesem Unterfangen wird Magdeburgs Coach wohl auch wieder auf Kapitän Tobias Müller setzen können. Nachdem die Luft des Innenverteidigers gegen Würzburg nach überstandener Corona-Infektion nur für 30 Minuten gereicht hatte, habe Müller in dieser Woche "wieder besser Luft bekommen", sagte Titz mit einem Lachen und bescheinigte seinem Spielführer eine "gute Trainingswoche".
Nicht mit dabei sein werden dagegen Sebastian Jakubiak (Achillessehnenriss), Sirlord Conteh (Außenminiskus-OP), Adrian Malachowski (Muskelfaserriss), Connor Krempicki (Zehenbruch), Nico Granatowski (Blinddarm-OP), Leon Schmökel (Knieprobleme) sowie die im Aufbautraining befindlichen Henry Rohrig (nach Risswunde im Spann), Benjamin Leneis (nach Innenbandriss im Fuß) und Leon Bell Bell (nach Innenbandzerrung). Rund 10.000 Fans werden am Freitag erwartet, darunter 600 FCM-Anhänger. "Es gibt nichts schöneres, als in volle Stadien einzulaufen", blickte Titz voraus. Das Ziel ist klar: Nachdem sich der FCM in der vergangenen Saison in beiden Derbys gegen Halle geschlagen geben musste, soll nun wieder ein Sieg her – allein schon für die Fans: "Wir wissen, dass das Spiel für viele eine große Bedeutung hat", so Titz.