Hyballa vor Türkgücü-Debüt: "Wollen jedes Spiel gewinnen"

Nach neun Spieltagen sorgte Türkgücü München am Montag für den ersten Trainerwechsel der neuen Drittliga-Saison: Anstelle von Petr Ruman wird künftig Peter Hyballa auf der Bank sitzen. Wie der 45-Jährige die Aufgabe angehen will und was er über seinen Ruf sagt.

Von Zeitpunkt "sehr überrascht"

Auch wenn Türkgücü-Boss Hasan Kivran nicht unbedingt für seinen langen Geduldsfaden bekannt ist: Hyballa hat der Zeitpunkt der Trennung von Petr Ruman "sehr überrascht", wie er in einem Interview mit der "Bild" sagt. "Die Mannschaft steht ja gar nicht schlecht in der Tabelle." Mit zwölf Punkten aus neun Spielen belegt Türkgücü derzeit Rang zehn. In der Tat keine schlechte Platzierung, allerdings peilen die Münchner die Spitzenplätze an – und die sind nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen etwas außer Sichtweite geraten.

Hyballa soll nun für die Wende sorgen. Vom Aufstieg als Ziel spricht er zwar nicht, aber davon "oben mitspielen" zu wollen. Klar sei zudem: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das ist überall so." Damit das gelingt, braucht es eigentlich Zeit, damit Hyballa der Mannschaft seine Spielidee verinnerlichen kann – doch Zeit hat der 45-Jährige nicht. "Das ist der Teufelspakt bei dem Vertrag: ich muss gewinnen."

Spielerrevolte bei letzter Station

Zuletzt stand Hyballa beim dänischen Zweitligisten Esbjerg an der Seitenlinie – allerdings nur für vier Partien, nachdem es zu einer Spielerrevolte gekommen war. "Viele haben mich in Dänemark als Täter hingestellt. Ich bin aber kein Täter. Klar habe ich meine Sprüche gemacht, die diskutabel sind. Ich habe nichts Unmenschliches gemacht", beteuert Hyballa, der von "Hetzjagd" und "Rufmord" gesprochen hatte. "Nach der Dänemark-Geschichte hatte ich keinen Bock mehr auf das exotische Ausland. Es gab unter anderem Anfragen aus Finnland, Zypern, Algerien und Ägypten. Und eben Türkgücü."

Bereits vor eineinhalb Jahren hatten die Münchner angefragt, nun hat es im zweiten Anlauf geklappt: "Ich finde die Mannschaft ganz gut, da kam man was rausholen." Warum er gut zu Türkgücü passt? "Viele Leute sagen, was der Mainstream will und ich bin eben kein Mainstream-Typ. Deswegen bekomme ich immer Klubs, die auch kein Mainstream sind. Türkgücü zähle ich auch dazu."

"Viele prognostizieren, dass es krachen wird"

Er habe einen Schwarz-Weiß-Ruf: "Die einen finden das super, wie ich polarisiere und die anderen eben nicht." Entsprechend wird es spannend zu beobachten sein, wie die Zusammenarbeit mit Kivran funktionieren wird. "Das ist ein fußballverrückter Mann, der viel Geld in den Klub steckt. Er ist sehr emotional und will nach oben", sagt der 45-Jährige. "Der stellt die Mannschaft nicht auf, aber klar hat er eine Meinung. Aber das hatte jeder Präsident, mit dem ich gearbeitet habe. Viele prognostizieren, dass es krachen wird. Es kann aber auch richtig geil werden." Sein Debüt feiert Hyballa am Sonntag im Olympiastadion gegen die U23 von Borussia Dortmund. Dass zum Auftakt ein Sieg her soll, steht außer Frage.

   

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