Saarbrücken gibt Sieg aus der Hand: "Zwei verlorene Punkte"
Bereits früh in der Partie schien alles auf einen Auswärtssieg des 1. FC Saarbrücken beim SV Meppen hinauszulaufen, stand es doch nach 14 Minuten schon 2:0. Doch ein Lapsus von Keeper Daniel Batz und immer stärker werdende Hausherren sorgten für ein spätes Unentschieden und Enttäuschung bei den Saarländern. Wie es aus Sicht der Beteiligten dazu kam.
Grimaldi trifft im Jubiläumsspiel
Nach acht Minuten hätte die Fußballwelt des Adriano Grimaldi nicht besser sein können. In seinem 200. Drittligaspiel hatte der 30-Jährige gerade sein 58. Tor erzielt, die Saarländer somit früh in Führung gebracht und die Weichen Richtung Auswärtssieg gestellt. Noch besser wurden die Vorzeichen, als Minos Gouras nur sechs Minuten später auf 2:0 erhöht hatte. Nach einer Viertelstunde war der FCS voll auf Kurs.
Dennoch stand Grimaldi nach dem Schlusspfiff mit finsterer Miene vor dem "Telekom"-Mikrofon. Von Partystimmung war beim Angreifer nichts zu spüren: "Es sind am Ende zwei verlorene Punkte", meinte er. Was an zwei Umständen lag: Der sonst sehr zuverlässige FCS-Schlussmann Daniel Batz ließ einen Ball im Strafraum fallen, stellte sich im Anschluss etwas tollpatschig an, brachte Christoph Hemlein zu Fall und verursachte so einen Strafstoß, den Luka Tankulic verwandelte (29.). "Der Elfmeter war ein Geschenk, damit holen wir sie zurück", schätzte Grimaldi die Situation ein.
"Glück, nicht schon früher den Ausgleich zu kassieren"
Im zweiten Durchgang kamen die Hausherren zudem immer besser in die Partie, riskierten mehr und erhöhten den Druck auf die auswärts noch immer ungeschlagenen Saarbrücker. Das Team habe "nicht mehr unsere Nadelstiche setzen" können, so Grimaldi. Auch Trainer Uwe Koschinat merkte zwar an, dass sein Team zunächst ein richtig gutes Spiel absolviert hatte. "Wir müssen aber auch anerkennen, dass das Spiel in der zweiten Halbzeit vornehmlich nur in eine Richtig ging."
Den Lohn strich der SVM in der 85. Minute ein, als Willi Evseev den Ball aus wenigen Metern über die Linie befördert hatte. "Wir haben Glück gehabt, dass wir nicht schon früher den Ausgleich kassieren. Deshalb müssen wir mit dem Punkt leben", gab Koschinat zu. "In der letzter halbe Stunde ist eine Welle nach der nächsten auf unser Tor gerollt. Wir hatten viel mehr Arbeit damit, das Tor zu verteilen, Gegner und Ball hinterher zulaufen, als etwas für das eigene Spiel zu tun." Durch das vierte Unentschieden in fremden Stadien in Folge bleibt der FCS einen Zähler hinter Dortmund II (3.) und Viktoria Berlin (2.), die beide noch eine Partie weniger absolviert haben. Bereits am Freitag empfängt das Team zu Hause Eintracht Braunschweig.