DFB-Bundesgericht verhandelt Erdmann-Berufung am 13. Oktober

Am Mittwoch, den 13. Oktober ab 10:30 Uhr wird das DFB-Bundesgericht die Berufung im Fall Dennis Erdmann verhandeln – das gab der Verband am Freitag bekannt. Geleitet wird die Sitzung von Achim Späth, dem Vorsitzenden des Bundesgerichts.

Sportgericht sah Vorwürfe bestätigt

Eine Sperre von acht Wochen sowie eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro: Das war das Urteil, welches das DFB-Sportgericht am 13. September gegen den 31-jährigen Abwehrspieler des 1. FC Saarbrücken verhängt hatte. Hintergrund waren Rassismus-Vorwürfe mehrerer Magdeburger Spieler, die der DFB im Rahmen der mündlichen Verhandlung als bestätigt angesehen hatte.

"Dass der Schiedsrichter oder andere Saarbrücker Spieler die Äußerungen von Spieler Erdmann nicht wahrgenommen haben, bedeutet nicht, dass diese nicht gefallen sind", erklärte Richter Stephan Oberholz. Für bewusste Falschaussagen aller Magdeburger Zeugen und einen Komplott gegen Dennis Erdmann würden keine Anhaltspunkte vorliegen. "Der DFB duldet grundsätzlich keinerlei Form von Rassismus und Diskriminierung auf seinen Plätzen und zeigt hier klare Kante. Deshalb war eine empfindliche Strafe auszusprechen."

FCS rechnet sich große Chancen aus

Weil der 1. FC Saarbrücken die Zeugenaussagen seiner eigenen Spieler jedoch nicht ausreichend gewürdigt sah und zudem darauf verwies, dass das Gericht die Aussage von Magdeburgs Baris Atik als nicht mehr glaubwürdig eingestuft hatte, gingen die Saarländer in Berufung. Vor dem DFB-Bundesgericht rechnet sich der FCS nun große Chancen auf einen Freispruch für Erdmann aus: "Die mündliche Begründung des Urteils gibt berechtigten Anlass dazu, dass wir gegenüber dem nächsthöheren Gericht gute Argumente haben", hatte Pressesprecher Peter Müller gesagt.

Auch Erdmann-Anwalt Horst Kletke hatte von "Widersprüchen bei der mündlichen Urteilsbegründung" gesprochen. Seinem Eindruck nach seien die Richter mit der Entscheidung "nicht ganz glücklich" gewesen: "Denn wenn man zurecht einen der Belastungszeugen als nicht glaubwürdig darstellt, und wir im Vorfeld so etwas ähnliches wie eine Komplett-Verabredung hatten (Atik soll beim Abschlusstraining zu Condé gesagt haben: 'Heute Abend treten wir dem Erdmann die Bänder durch', d. Red.), ist es schon schwierig, dass alles so zur Seite zu stellen."

Späth leitet Verhandlung

Geleitet wird die Sitzung von Achim Späth. Sollte auch das Bundesgericht den 31-Jährigen für schuldig befinden, könnten Erdmann und der FCS vor ein ziviles Gericht ziehen. Dann würde es aber wohl nicht mehr um die Sperre gehen, die zum Zeitpunkt der Verhandlung vermutlich längst abgesessen wäre, sondern um den Ruf des Abwehrspielers, der durch die Anschuldigungen Schaden genommen hat. Bereits seit Ende August ist Erdmann gesperrt. Bleibt es dabei, wäre er erst am 30. Oktober beim Auswärtsspiel in Mannheim wieder spielberechtigt.

   

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