"Ganz weit weg davon": Osnabrück verpasst Sprung an die Spitze

Durch die 0:1-Niederlage gegen den FSV Zwickau hat der VfL Osnabrück am Samstagnachmittag den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Dies sorgte hingegen für weniger Frust als die Tatsache, dass trotz des großen Aufwandes, den der VfL betrieb, am Ende kein Ertrag dabei herumkam.

"Das fehlt uns komplett"

Die 3. Liga ist erneut unsagbar eng. Gerade einmal vier Punkte trennen den Vierten vom 17. in der Tabelle. So kam es auch, dass der VfL Osnabrück trotz der Niederlage gegen Kaiserslautern (0:2) am vergangenen Wochenende die Chance hatte, mit einem Heimsieg an die Spitze zu springen. Ein Unterfangen, das gegen Zwickau aber nicht gelingen wollte. Trotz spielerischer Überlegenheit stand am Ende ein 0:1. Bitter: Zum Zeitpunkt des Treffers war der VfL in Unterzahl, weil Sören Bertram nach einer Verletzung behandelt werden musste. "Wir waren die bessere Mannschaft", befand VfL-Mittelfeldmann Sven Köhler nach den 90 Minuten am Mikrofon von "MagentaSport" ungläubig. So habe der Gast aus Zwickau "mit einem oder zwei Torschüssen gewonnen", wie er nicht unzutreffend vorrechnete.

Eine Tugend, die er auch gerne für das eigene Team übernehmen wollen würde. "Das fehlt uns derzeit komplett", analysierte der 24-Jährige schonungslos. Exemplarisch griff er die Großchance von Marc Heider heraus, bei der der Angriffs-Routinier die Kugel nur knapp neben den Pfosten setzte (61.). Es sei "momentan halt so, dass Ball zehn Zentimeter nebenher kullert". Auch sein Trainer Daniel Scherning befand, dass seine Mannschaft viel von dem umgesetzt habe, "was wir machen wollten". Auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff ging er gar so weit, dass es der VfL "gut gemacht" habe – wäre da nicht die Krux mit den null Punkten.

Entwicklungspotenzial

Was dem Übungsleiter gefehlt habe, sei die "letzte Konsequenz im letzten Drittel. Wir haben viele zweite Bälle gewonnen, doch was sich daraus entwickelt hat, war nicht genug, um ein Tor zu schießen", sprach Scherning das Ärgerliche an diesem Nachmittag an. Es war bereits das zweite Spiel ohne eigenes Tor in Folge. Generell hat der Absteiger mit 14 erzielten Treffern eher einen Wert, der dem unteren Drittliga-Mittelfeld zuzuordnen ist. Entsprechend stand nun auch die zweite Niederlage in Folge sowie das Verpassen der Tabellenführung. "Wir sind ganz weit weg davon, Tabellenführer in dieser Liga zu sein", musste Scherning entsprechend auch resümieren. So habe es auch in der Vorbereitung "keine Rolle gespielt".

Zwei Punkte, die konkret angegangen werden könnten, sprach der Coach dennoch an. Zum einen sei dies das Schaffen von Überzahlen. "Unsere Außenverteidiger waren einen Tick zu passiv", kritisierte Scherning das Stellungsspiel von Traoré und Kleinhansl. Zum anderen gefielen dem Trainer auch die ruhenden Bälle nicht. So habe Osnabrück eine "Vielzahl von Standardsituationen, von denen nur zwei von zwölf gefährlich wurden." Punkte, die durchaus zu beheben sind. Dies sollte allerdings schnell geschehen, denn die Länderspielpause betrifft den VfL eher nicht. Bereits am Mittwoch wartet im Landespokal der SV Meppen. "Ein wichtiges Spiel", weiß auch Scherning. Bis dahin sollte die Konsequenz der Lila-Weißen wiedergefunden werden.

   

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