Das sind die Top-U19-Talente aus dem Nachwuchs der Drittligisten
Sie sind oftmals schon Publikumslieblinge, sobald sie den ersten Schritt auf den Platz machen: die Eigengewächse, die praktisch seit sie laufen können auf das Profi-Debüt hinarbeiten. Auch in dieser Saison schenken die Drittliga-Klubs wieder einigen Talenten das Vertrauen, sodass auch echte Dauerbrenner dabei sind. liga3-online.de schaut auf die U19-Spieler (Dortmund II und Freiburg II ausgeklammert) aus dem eigenen Nachwuchs mit den meisten Einsatzminuten.
Kerber sticht alle aus
Gerade einmal sieben Spielminuten verpasste Luca Kerber (insgesamt 983 Minuten) vom 1. FC Saarbrücken in dieser Saison bisher. Im defensiven Mittelfeld, einer der wichtigsten Positionen im modernen Fußballspiel, gehört das Vertrauen von Cheftrainer Uwe Koschinat somit einem 19-Jährigen. Umso passender: Beim 2:2-Unentschieden gegen Braunschweig schoss der Saarländer erst jüngst vor der Länderspielpause sein erster Tor als Profi-Fußballer. Als Abräumer vor der Abwehr muss Kerber höchstwahrscheinlich nicht viel an seiner Scorer-Quote verbessern – von der Sechs ist der 19-Jährige beim FCS ohnehin nicht mehr wegzudenken.
Dahinter folgt 1860-Verteidiger Niklas Lang mit 644 Einsatzminuten in der laufenden Saison. Bereits am 1. Spieltag musste der 19-Jährige für den verletzten Semi Belkahia in der Halbzeitpause einspringen, fortan war der Abwehrspieler in der Defensivzentrale gesetzt. Michael Köllner betonte mehrfach, dass Lang aufgrund seiner Fähigkeiten ohnehin zu den stärksten Nachwuchsspielern der Löwen gehöre. Doch die Saison läuft für die Sechzger insgesamt nicht rund, sodass es der Innenverteidiger nicht immer leicht hat – sieben von elf möglichen Startelfeinsätzen sprechen dennoch für das Talent des jungen Löwen.
Kölner Jugend profitiert stark
Auch im Abstiegskampf sind junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs, die sich für den Herzensverein zerreißen, oftmals eine erfrischende Abwechslung. Dem FC Viktoria Köln blieben in der Anfangsphase zudem kaum andere Optionen, als auf die Eigengewächse zu bauen – es waren schlichtweg kein weiteres Personal da. Mit Youssef Amyn (610 Einsatzminuten) und Niklas May (588 Einsatzminuten) hat Olaf Janßen zwei echte Juwelen hervorgebracht. Zugegeben, im Vergleich zu Kerber und Lang durchliefen Amyn und May auch schon andere NLZs – und zwar die von Dortmund und Leipzig. Aber über die U19-Mannschaft der Viktoria entwickelten sich beide Jungs erst zu Drittliga-Profis.
Mit Seok-ju Hong (162 Einsatzminuten) haben die Kölner zudem ein weiteres hoffnungsvolles Talent in den eigenen Reihen. Möglicherweise trifft der Stürmer im Laufe der Saison noch auf Louis Breunig von den Würzburger Kickers, der sich am Dallenberg auf der linken Abwehrseite durchgesetzt hat – als 17-Jähriger! Fünfmal infolge bot Torsten Ziegner den Linksverteidiger in der Startelf auf, sodass Breunig auf 364 Einsatzminuten kommt. Ob sich die Geschichte unter einem neuen Coach fortsetzt, wird sich erst noch zeigen.
Eigengewächse auch beim MSV
Zwei weitere Eigengewächse mit mehr als 100 Einsatzminuten kommen aus Duisburg, dort zählen Darius Ghindovean und Julian Hettwer zu den größten Talenten. Während der 18-jährige Zebra-Stürmer am vergangenen Spieltag erstmals in dieser Saison den Sprung in die Startelf schaffte, verdiente sich Ghindovean zusätzliche Einsatzminuten bei der rumänischen U20-Nationalmannschaft – inklusive eines Treffers in vier Einsätzen. Aus der Krise konnten die beiden Youngsters den Revierklub aber noch nicht schießen.
Klar ist schon jetzt, dass die 3. Liga noch viele weitere Top-Talente bereit hält. So kamen auch schon Tim Schreiber (Hallescher FC), Nikolaj Möller (Viktoria Köln), Dildar Atmaca (Würzburger Kickers), Jomaine Consbruch (Eintracht Braunschweig), Bryang Kayo (Viktoria Berlin) oder Yannic Voigt (FSV Zwickau) zu erwähnenswerten Einsatzzeiten – allerdings fallen diese Youngsters nicht unter die Kategorie der Eigengewächse. Und auch ein Jan Shcherbakovski (20 Jahre, 510 Einsatzminuten) vom HFC ist für die Kategorie schon "zu alt". Aber deshalb nicht weniger talentiert.