Vier Gründe für den Höhenflug des SV Waldhof Mannheim
Nach fünf Siegen und nur einer Niederlage aus den vergangenen acht Partien ist der SV Waldhof Mannheim in der Tabelle auf den Relegationsplatz vorgerückt. Tabellenführer 1. FC Magdeburg ist nur drei Punkte entfernt. liga3-online.de nennt vier Gründe für den Erfolg des Waldhof.
Grund 1: Starke Transfers
Beim Thema Zugänge haben sich die Verantwortlichen im Sommer Zeit gelassen, den Markt sehr gut sondiert. Statt Quantität ging es um die Qualität – so wurde es vom Klub auch immer wieder betont. Letztlich gelangen einige Transfers, die für Aufsehen sorgten. So wurde mit Marc Schnatterer viel Erfahrung geholt, 224 Mal stand der Offensivspieler in der 2. Liga auf dem Platz. Neben seiner Routine bringt der 35-Jährige eine enorme Gefahr bei Standards mit. Das musste auch der SC Verl am Wochenende wieder spüren, als Schnatterer beim 2:1-Sieg per Freistoß zur Führung traf. Es war sein viertes Tor im elften Ligaspiel. Hinzu kommen auch drei Vorlagen.
Mit Marco Höger kam ein weiteres, bekanntes Gesicht aus dem deutschen Fußball zum SVW. 159 Erst- und 69 Zweitliga-Partien hat der 32-Jährige bereits auf dem Buckel, spielte auch jeweils 15 Mal in Champions- und Europa League. Der defensive Mittelfeldspieler bringt bislang die erhoffte Stabilität vor der letzten Abwehrreihe. "Auf und neben dem Platz sind sie einfach Persönlichkeiten, bei denen sich auch unsere jungen Spieler immer wieder Tipps holen können – das lässt sie reifen und diese Reife überträgt sich dann auch ins Spiel. Zudem wollen sie auch selbst immer noch was erreichen, was man auch in jedem Trainingsspiel merkt", lobte Trainer Patrick Glöckner in der "Bild".
Grund 2: Stabilität
Tore zu schießen ist das eine (17). Um auf Dauer erfolgreich zu sein, benötigt es eine stabile Defensive. Und die haben die Mannheimer: Erst neun Gegentore hat das Team kassiert, stellt damit nach dem 1. FC Kaiserlautern die zweitbeste Abwehrreihe der Liga. In den jüngsten fünf Duellen blieb Keeper Timo Königsmann dreimal ohne Gegentreffer. Auch im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt wurde das Tor sauber gehalten (2:0). Im Schnitt gab es in der Liga also nur 0,82 Gegentore pro Spiel. Zum Vergleich: Letzte Saison waren es noch 1,62!
"Wir haben jetzt Spieler zur Verfügung, die auch auf ihrer angedachten Position zum Einsatz kommen", erklärte Glöckner die neue Stärke in der "Bild". Ein wichtiger Faktor für die defensive Stabilität ist auch Kapitän Seegert, der unumstritten ist und als erfahrener Innenverteidiger seine Nebenleute organisiert. So verwundert es wenig, dass die Mannschaft nach Führung – fünf Mal war das bisher der Fall – immer gewonnen hat. Es zeigt: Das Team ist abgezockt, hat die nötige Ruhe.
Grund 3: Heimstärke
Nach sechs Spielen sind die Mannheimer das beste Heimteam der Liga, holten 13 Punkte (Vier Siege, jeweils ein Remis und eine Niederlage). Dabei war dies zu Beginn nicht absehbar, als es am ersten Spieltag eine 0:2-Pleite gegen den FCM gegeben hatte. Zuletzt folgten vier Siege in Serie. Ein großer Faktor sind die Fans, die nun endlich wieder zahlreich ins Stadion dürfen: "Die Kulisse in Mannheim bringt eine besondere Wucht mit sich. Ich habe das Spiel im Pokal gegen Eintracht Frankfurt gesehen. Die Atmosphäre im Stadion war mit ein Grund, weswegen ich mich für Mannheim entschieden habe", hatte Höger im Interview mit liga3-online.de die Bedeutung der Anhänger erklärt.
Grund 4: Keine Verletzungen
Neben all der Qualität bedarf es auch des nötigen Glücks, dass die Stammspieler von langen Ausfällen verschont bleiben. Und das ist momentan der Fall. Die Statistik zeigt: Keiner der Leistungsträger wie Seegert, Schnatterer, Höger und Dominik Martinovic verpasste mehr als zwei Partien. In der letzten Saison sah das noch ganz anders aus: Akteure wie Jesper Verlaat, Jan-Hendrik Marx, Marco Schuster, Max Christiansen und Arianit Ferati fehlten zwischenzeitlich wochenlang, vor allem im Winter nach zahlreichen Verletzungen war die Personaldecke überaus dünn. Derzeit sind bis auf Anthony Roczen, der wieder mit Muskelproblemen zu kämpfen hat, alle Spieler fit, was Trainer Glöckner viel Raum für Kreativität lässt, um sich auf kommende Gegner einzustellen.