Antwerpen nach Pokal-Blamage: "Dafür gibt es keine Ausreden"

Was für eine Blamage für den 1. FC Kaiserslautern! Durch ein peinliches 1:2 bei Fünftligist TuS Mechtersheim sind die Roten Teufel am Mittwochabend vorzeitig aus dem Landespokal ausgeschieden und drohen nun erstmals seit Ewigkeiten die Teilnahme am DFB-Pokal zu verpassen. Trainer Marco Antwerpen war nach dem Spiel mächtig sauer.

DFB-Pokal erstmals seit 58 Jahren ohne den FCK?

Ruhmreich ist sie, die Pokalhistorie des 1. FC Kaiserslautern. Bereits 64 Mal waren die Roten Teufel im DFB-Pokal vertreten, einmal häufiger als Rekordsieger Bayern München. 1990 und 1996 konnte der FCK den Pokal sogar gewinnen. Seit 1964 sind die Pfälzer durchgehend vertreten, in der kommenden Saison droht der lukrative Wettbewerb nun erstmals seit über 58 Jahren ohne die Roten Teufel stattzufinden. Denn nach dem blamablen Landespokal-Aus bei Fünftligist Mechtersheim muss Kaiserslautern am Saisonende jetzt mindestens Vierter werden, um die Qualifikation noch zu schaffen. Kein unmögliches, aber durchaus ambitioniertes Unterfangen.

Angedeutet hatte sich die peinliche Pleite nach zuletzt drei Siegen in Folge samt überzeugenden Auftritten nicht. Zwar ließ Trainer Marco Antwerpen nicht die A-Elf auflaufen und nahm René Klingenburg, Felix Götze und Philipp Hercher gar nicht erst mit, während Mike Wunderlich, Daniel Hanslik und Kevin Kraus auf der Bank saßen. Doch mit Matheo Raab, Alexander Winkler, Baris Tomiak, Marlon Ritter und Hendrick Zuck standen immerhin fünf Akteure aus der Startelf gegen Havelse auf dem Platz, zudem erhielten Marvin Senger, Julian Niehues, Kenny Redondo, Dominik Schad, Muhammed Kiprit und Simon Stehle eine Chance – alles Spieler mit Stammelf-Anspruch.

Antwerpen sagt Pressekonferenz ab

Entsprechend überraschend kam die insgesamt schwache Leistung. Selbst die Führung durch Niehues nach 40 Minuten gab den Roten Teufeln keine Sicherheit, stattdessen kassierte Lautern noch vor der Pause den Ausgleich und zwölf Minuten vor dem Ende schließlich das 1:2, nachdem der Oberligist die komplette Hintermannschaft mit einem langen Ball ausgehebelt hatte. Vorne zu harmlos, hinten anfällig: Es war das alte Muster des FCK, das nach den drei Siegen in Folge eigentlich überwunden schien.

Antwerpen war nach der Partie bedient. Auch deshalb, weil die Pressekonferenz im Anschluss inmitten der jubelnden Heimfans abgehalten werden sollte. Das lehnte der 50-Jährige unter Pfiffen der Zuschauer jedoch ab, woraufhin er von den Gastgebern als "schlechter Verlierer" bezeichnet wurde, wie "Der Betze Brennt" berichtet. Später erklärte er dem Magazin zufolge in kleinerer Runde: "Die Veranstaltung findet draußen mitten im Publikum statt und nicht in einem Presseraum. So kann man keine Pressekonferenz machen."

Kritik an der Mannschaft

Zum Spiel müsse man nicht viel sagen, so Antwerpen: "Wir gehen 1:0 in Führung und sind auf dem richtigen Weg. Dann haben wir diesen Ballverlust im Mittelfeld. Wir haben zig Mal drüber gesprochen und hatten das in der Liga zuletzt auch abgestellt. Aber wir haben auch jüngere Spieler auf dem Platz, die das lernen müssen, welche Verantwortung man mit dem Ball hat." Da sei der eine oder andere noch nicht so weit, "um auch mal unter die erste Elf in einem Meisterschaftsspiel zu kommen". Überhaupt zeigte sich der Coach mit der Leistung der Spieler, die zuletzt nicht so oft auf dem Platz standen, unzufrieden: "Da muss man sich dann aber auch mal zeigen und unter Beweis stellen, dass man ein Kaderspieler beim 1. FC Kaiserslautern sein will." Schon zur Pause hätte der FCK Antwerpen zufolge 3:0 oder 4:0 führen müssen. "Wir hatten drei Stürmer auf dem Platz, da muss man halt auch mal in der Lage sein, den Deckel drauf zu machen und sich zu zeigen."

In der zweiten Halbzeit habe der FCK dann "viele unnötige Aktionen" gehabt und habe das gemacht, "was man eigentlich vermeiden will: Es kommt dann Stimmung auf, das Flutlicht ist fahl und man kann das dann nicht mehr stoppen. Dafür gibt es keine Ausreden". Die Peinlich-Pleite hat die zuletzt aufkommende Euphorie im Keim erstickt und für einen neuen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte des FCK gesorgt. Zumindest etwas Wiedergutmachung betreiben können die Pfälzer am 16. Oktober im Heimspiel gegen den SC Freiburg II. Ob die Folgen durch das Pokal-Aus im Laufe der Saison noch zu kitten sind, wird sich allerdings erst noch zeigen.

   

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