Gladbachs U17-Coach Hagen Schmidt ist neuer Trainer beim MSV
Der MSV Duisburg hat am Montag seinen neuen Cheftrainer vorgestellt: Ab sofort sitzt Hagen Schmidt auf der Bank. Der bisherige U17-Trainer von Borussia Mönchengladbach unterschrieb bis 2023 und tritt die Nachfolge von Pavel Dotchev an. Bereits am Mittwoch im Pokalspiel gegen Hellas Krefeld wird er erstmals an der Seitenlinie stehen.
Seit 2016 in Gladbach
Einen "unverbrauchten" Trainer hatte Sportdirektor Ivica Grlic angekündigt – eine Beschreibung, die auf Schmidt zutrifft: Seit 2016 trainierte der 51-Jährige die U17 von Borussia Mönchengladbach und kann einen Punkteschnitt von 1,89 vorweisen. Entsprechend lassen die Fohlen ihn "natürlich nicht gerne ziehen", wie Borussias Nachwuchsdirektor Roland Virkus betont. Vor seiner Zeit in Gladbach war der Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz zwei Jahre lang für die U19 des VfL Wolfsburg aktiv und betreute die jungen Wölfe auch in der UEFA Youth League (sechs Spiele).
Von 2005 bis 2014 fungierte Schmidt als Leiter der Nachwuchsabteilung beim Halleschen FC und war von 2009 bis 2014 auch für die U19 verantwortlich. Cheftrainer-Erfahrung im Profifußball kann Schmidt noch nicht vorweisen, der MSV Duisburg ist nun seine erste Station im bezahlten Geschäft. "Der MSV ist ein cooler Verein mit viel Potenzial", sagt der 51-Jährige, der keinen eigenen Co-Trainer mitbringen wird. "Mir ist bewusst, dass die Ansprüche in und um den Spielverein groß sind, das wird eine interessante Herausforderung. Ich gehe die Aufgabe mit viel Energie und Überzeugung an, und ich freue mich auf die Zebras, die Mannschaft und unsere Fans!“
Dass die Wahl auf den im Profigeschäft noch unerfahrenen Schmidt gefallen ist, kommt durchaus überraschend. Doch Grlic erklärt: "Hagen hat in den Gesprächen akribisch und detailliert den Stand beim MSV aufgezeigt." Er sei zielstrebig in der Ansprache, habe eine klare Spielidee, sei selbstbewusst und "dabei stark und auch hart genug für die aktuelle Situation – aber auch mit Visionen, ohne dabei den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen", so Duisburgs Sportdirektor.
Debüt am Mittwoch im Landespokal
Schmidt tritt die Nachfolge von Pavel Dotchev an, der vor eineinhalb Wochen nach drei Niederlagen aus vier Spielen freigestellt worden war. Mit nur zwölf Punkten nach zwölf Spielen belegen die Zebras derzeit den ersten Abstiegsplatz und haben einen Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Beim 2:3 in Zwickau, als NLZ-Leiter Uwe Schubert die Mannschaft interimsweise betreut hatte, setzte es am Samstag die dritte Pleite in Folge und die achte insgesamt.
Gelingt es Schmidt nun, die Wende einzuleiten? Das Anforderungsprofil an den 51-Jährigen ist klar gesteckt: "Die Mannschaft stabilisieren, für die Zukunft weiter entwickeln, aber vor allem erfolgreich spielen", gibt Präsident Ingo Wald die Richtung vor und betont: "Er hat uns in seiner Analyse des Teams, der Situation und dem Aufzeigen der Wege daraus absolut überzeugt. Mit seiner Begeisterung, seiner geradlinigen Ansprache, seinem präzisen Auftreten und seinem Sachverstand besitzt er das Rüstzeug, die geforderten Punkte umzusetzen."
Sein Debüt feiert Schmidt bereits am Mittwoch beim Landespokalspiel gegen Kreisligist FC Hellas Krefeld. Die erste Aufgabe in der Meisterschaft erwartet der 51-Jährige am kommenden Montag, wenn der 1. FC Kaiserslautern in der Schauinsland-Reisen-Arena gastiert. Neben Schmidt waren zuletzt auch Patrick Kohlmann, André Pawlak, Mike Terranova und Markus Kauczinski gehandelt worden.