1. FC Magdeburg: Titz erwartet "heikle Aufgabe" in Meppen

Mit einem überzeugenden 4:0 gegen Türkgücü München hat sich der 1. FC Magdeburg vor der Länderspielpause nach zuvor zwei Niederlagen in Folge zurückgemeldet und die Tabellenführung behauptet. Diese wollen die Elbestädter nun beim Spiel in Meppen (Samstag, 14 Uhr) verteidigen. Trainer Christian Titz erwartet allerdings eine "heikle Aufgabe".

Schork äußert sich zum Erdmann-Urteil

Erst der 5:0-Erfolg im Landespokal beim Haldenslebener SC, dann das emotionale Abschiedsspiel von Christian Beck: Der 1. FC Magdeburg blickt auf eine erfolgreiche Länderspielpause zurück. Am Mittwoch wurde es dann allerdings ernst: In Frankfurt stand die Berufungsverhandlung in der Causa Dennis Erdmann an. Bereits am Dienstag war Sportchef Otmar Schork zusammen mit fünf Spielern, die als Zeugen aussagen sollten, zur DFB-Zentrale gereist. Doch weil Erdmanns Anwalt Horst Kletke vor Beginn der Verhandlung beantragt hatte, die Berufung auf das Strafmaß zu reduzieren und ein sogenanntes "fiktives Geständnis", das juristisch wie ein Geständnis zu behandeln ist, für den 30-Jährigen verlesen hatte, entfiel die erneute Beweisaufnahme. Diese Tatsache wirkte sich strafmildernd aus, sodass das DFB-Bundesgericht die Sperre gegen Erdmann auf Bewährung verkürzte, wodurch er ab sofort wieder spielberechtigt ist.

Auf der Pressekonferenz am Donnerstag sprach Schork von einem "klaren und eindeutigen" Urteil, das Erdmann nach wie vor für schuldig befindet. Der Wegfall der Beweisaufnahme "war für unsere Spiele eine große Erleichterung", berichtete der 64-Jährige, betonte aber: "Sie hätten ihre Aussagen natürlich gemacht." Ohnehin verdiene es "großen Respekt, dass unsere Spieler die rassistischen Beleidigungen kundgetan haben und zu ihren Aussagen standen". Dass die Sperre gegen Erdmann von acht auf sechs Wochen reduziert wurde, sei für den FCM "nicht relevant", wie Schork sagte: "Es ging uns darum, dass unseren Spielern Glauben geschenkt wurde." Das Verhältnis zu den Saarbrücker Verantwortlichen sei "intakt", nun gelte es, "den Fokus wieder auf das Sportliche zu legen", richtete Magdeburgs Sportchef die Blicke auf das anstehende Wochenende.

Titz warnt vor Meppen

Dort gastiert der Spitzenreiter am Samstag beim SV Meppen. Angesichts der Tabellensituation geht der FCM als Favorit in das Duell gegen den Zwölften, dennoch erwartet Trainer Christian Titz eine "heikle Aufgabe". Der SVM sei ein "unangenehmer Gegner" und biete eine "starke Mannschaft" auf, die hinten kompakt stehe und vorne anlaufe. Außerdem verfügen sie über ein "gutes Umschaltspiel mit gefährlichen Kontern". Ziel sei es, hinten die Null zu halten – das gelang in dieser Saison bislang fünfmal, zuletzt beim 4:0-Erfolg gegen Türkgücü. Gegen die Münchner hatte Titz eine Doppelspitze bestehend aus Kai Brünker und Luca Schuler aufgeboten. Ob das auch in Meppen der Fall sein wird, "kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, weil wir verschiedene Optionen haben", betonte Magdeburgs Coach und gab an, die Eindrücke aus der Trainingswoche abwarten zu wollen.

Nicht mit nach Meppen reisen Sebastian Jakubiak (Achillessehnenriss), Sirlord Conteh (Außenbandriss), Tim Sechelmann (Innenbandriss), Nico Granatowski (Blinddarm-Operation), Maximilian Franzke (Zerrung) und Leon Schmökel (Aufbautraining nach Knieproblemen). Mit dabei sein werden dagegen rund 500 FCM-Fans, die ihren Teil dazu beitragen wollen, dass die Elbestädter auch nach dem Spieltag noch von ganz oben grüßen.

   

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