"Sehr, sehr verärgert": Großer HFC-Frust nach Last-Minute-Pleite
Trotz gravierender Personalsorgen konnte der Hallesche FC gegen den 1. FC Saarbrücken lange den Ton angeben. Am Ende stand trotzdem eine 2:3-Niederlage. Vor allem der Umgang mit Führungen störte dabei die Akteure.
Verletzungen keine Ausrede
Gleich auf zwölf verletzte Spieler musste HFC-Coach Florian Schnorrenberg verzichten, hinzu kam der gelb-rot-gesperrte Niklas Kreuzer, sodass sich die Mannschaft quasi von alleine aufstellte und nur aus 17 Spielern bestand. Dass dies ein Grund für die Pleite sein könnte, wollte nach dem Abpfiff keiner zählen lassen. "Das kann keine Ausrede sein", stellte Jonas Nietfeld nach dem Spiel am Mikrofon von "MagentaSport" klar. Zwar sei es sicherlich ein Faktor, "dass wir da nicht mehr so nachlegen können", aber "aktiv" könne jeder auf dem Platz sein. Dies fehlte dem HFC-Allrounder an diesem Samstagnachmittag.
Vor allem die Tatsache, dass der HFC nach einem Rückschlag (26.) selbst durch einen Doppelpack ins Spiel zurückkam (44. / 45+2.) – diesen Vorsprung aber nicht halten konnte und am Ende gar verlor, verärgerte die Beteiligten. "Zu tief hinten dringestanden" habe der HFC laut Nietfeld, und auch Trainer Schnorrenberg analysierte auf der Pressekonferenz, dass sein Team ohne entsprechende Ansage "fast im Verwaltungsmodus" unterwegs gewesen sei. "Wir haben kein Druck auf den Ball bekommen, zu wenig Akzente gesetzt und unfassbar viele Fehler gemacht", monierte der Übungsleiter. Dementsprechend sei er "sehr, sehr verärgert über die zweite Halbzeit", die mit dem Knockout von Grimaldi kurz vor Ende (88.) ihren negativen Höhepunkt fand.
Fans feiern Mannschaft trotzdem
Dabei machte vor allem der Auftritt in den ersten 45 Minuten viel Mut. Trotz aller Strapazen zeigte der HFC vor 5.634 Zuschauern ein wahres Offensivspektakel. So sei es eine "erste Halbzeit mit unfassbar vielen Torchancen auf beiden Seiten", wie Schnorrenberg beobachtete, in der es auch 5:4 "hätte stehen können". Torschütze dabei mal wieder Michael Eberwein, der nach elf Spielen nun bereits acht Tore auf dem Konto hat. Wirklich freuen konnte er sich über den Wert allerdings nicht. Zwar habe der Stürmer "gerade einen Lauf", aber "trotzdem tut es noch viel mehr weh, dass wir verloren haben", so der Stürmer.
Ein Schmerz, der ihm an diesem Samstag nicht mehr genommen werden konnte. Honoriert wurde der Kampf aber von den Anwesenden, die den HFC auch trotz der Pleite minutenlang feierten. "Es ist geil, dass die Fans da so mitziehen", honorierte Nietfeld mit einem breiten Grinsen, dem die Niederlage in letzter Sekunde kurz aus dem Gedächtnis fiel. Durch die Pleite fällt der HFC auf den zehnten Rang der Tabelle, doch große Sorgen machte sich trotz aller Umstände keiner. "Wir werden die Punkte in den nächsten Wochen noch holen", war sich Nietfeld sicher. Einen neuen Anlauf wird es am kommenden Freitagabend gegen den VfL Osnabrück geben. Dann wird Kreuzer zurückkehren, während Marcel Titsch Rivero nach seiner fünften gelben Karte ausfällt.