Talfahrt des MSV Duisburg hält weiter an: "Es ist zum Kotzen"
Auch nach der Entlassung von Trainer Pavel Dotchev hält die Talfahrt des MSV Duisburg weiter an. Beim 2:3 in Zwickau kassierten die Zebras am Samstag die dritte Pleite in Folge – und das, obwohl der MSV bis zum Schluss geführt hatte. Interimstrainer Uwe Schubert hatte im Anschluss eine klare Meinung.
Spiel spät aus der Hand gegeben
Bis zur 87. Minute lagen die Meidericher nach Toren von Marvin Ajani (29.) und Orhan Ademi (46.) vorne, ehe die Mannschaft von Interimscoach Uwe Schubert in der Schlussphase alle drei Punkte noch aus der Hand gab. Erst erzielte Dominic Baumann den Ausgleich (87.), dann sah Marvin Bakalorz nach einem Kopfstoß gegen Maximilian Jansen Rot (90.) und schließlich sorgte Yannic Voigt in der zweiten Minute der Nachspielzeit für den Siegtreffer der Schwäne. Viel bitterer hätte der Nachmittag für die Zebras nicht laufen können. "Wir fahren mit leeren Händen nach Hause und sind enttäuscht", war Schubert am "Telekom"-Mikrofon sichtlich niedergeschlagen und monierte: "Am Ende haben wir nicht gut verteidigt."
Dass mit Bakalorz ausgerechnet ein Führungsspieler die Nerven verlor und die Mannschaft schwächte, passt ins Bild eines taumelnden Vereins. "Es gibt im Fußball Emotionen, aber das darf er nicht machen. Da braucht man nicht drüber nachdenken. Er weiß selbst, dass das nicht in Ordnung war", betonte Schubert, haderte gleichzeitig aber auch ein wenig mit den Entscheidungen des Unparteiischen: "Ich glaube, wenn es 50:50-Entscheidungen gab, dann waren die nicht für uns, auch im Vorfeld der roten Karte."
"Es ist unfassbar"
Doch am Schiedsrichter habe es nicht gelegen. "Wenn du in Zwickau zwei Tore schießt, dann darfst du keine drei bekommen", so das Urteil des 61-Jährigen. Erneut kassierte der MSV späte Gegentore, insgesamt sind es in dieser Saison ab der 75. Minute schon derer neun – darunter sieben allein in den letzten Wochen. Doch woran liegt das? "Weil wir ab der 70. Minute müde waren", sagte Schubert, wollte das aber nicht als Kritik an Ex-Trainer Pavel Dotchev verstanden wissen. "Wir hätten vielleicht das 3:1 machen müssen", so der 61-Jährige. Die Chancen waren vorhanden, allerdings hatte der MSV auf der Gegenseite in einigen Szenen auch Glück.
Am Ende steht nun die achte Niederlage im zwölften Spiel. "Wie das Spiel ausgegangen ist, ist zum Kotzen", sagte Kapitän Moritz Stoppelkamp und schob gegenüber der "WAZ" nach: "Ich hatte gedacht, Meppen war der Tiefpunkt (0:1, d. Red.). Ich habe nicht geglaubt, dass wir das noch einmal toppen würden. Es ist unfassbar." Nach wie vor belegt Duisburg den ersten Abstiegsrang, könnte am Sonntag aber noch auf den 18. Platz abrutschen. Um den Anschluss an das gesicherte Mittelfeld nicht frühzeitig zu verlieren, muss nun schnell die Wende her.
Trainersuche läuft
Doch ausgerechnet jetzt steht das Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern an (Montag, 25. Oktober). Die Roten Teufel haben die letzten vier Spiele allesamt gewonnen, dabei 13 Tore geschossen und sind seit 533 Minuten ohne Gegentor. Vermutlich wird gegen den FCK bereits der neue Coach auf der Bank sitzen. "Wir führen viele Gespräche. Ich denke mal, in den nächsten Tagen wird dann auch eine Entscheidung kommen", sagte Sportchef Ivica Grlic im Vorfeld des Spiels in Zwickau. Gesucht wird demnach ein "nicht verbrauchter Trainer, der viel Energie und Emotionen mitbringt". Das Auslaufen am Sonntag werden derweil die Co-Trainer leiten, weil Schubert bei der U19 an der Seitenlinie steht.