Capretti trotz 5:3-Spektakel: "Habe graue Haare gekriegt"

Es war ein Spektakel zum Abschluss des Spieltages: Mit 5:3 setzte sich der SC Verl gegen den TSV Havelse durch und konnte sich etwas von den Abstiegsrängen absetzen. Bei all der Freude über den Erfolg bereitete Trainer Guerino Capretti die Abwehrleistung einige Bauchschmerzen. Doch ein ganz starker Kasim Rabihic konnte dies mehr als ausgleichen. 

"Haben es dem Gegner viel zu leicht gemacht"

Optisch war bei Guerino Capretti keine Änderung zu erkennen. Doch innerlich fühlte sich der 39-Jährige nach diesem turbulenten Spieltags-Abschluss ein ganzes Stück älter. "Ich habe heute graue Haare gekriegt und bin ein paar Tode gestorben", sagte der Deutsch-Italiener bei "MagentaSport". Freilich ging dieses gefühlsmäßige Auf und Ab nicht spurlos am Verler Coach vorbei. Dennoch sei er "total glücklich, dass wir gewonnen und drei Punkte geholt haben".

Der Hauptgrund für seinen beschleunigten Alterungsprozess: Mit der Defensivleistung seines Teams konnte er nicht zufrieden sein. Denn Tobias Fölster brachte den Tabellenletzten schon nach zehn Minuten in Führung. Mehrfach bekam der SCV den Ball nicht aus dem Strafraum, kassierte so den Gegentreffer und ging bereits zum zehnten Mal in dieser Saison in Rückstand. "Wir haben viel zu viele Räume freigegeben, sehr schlecht verteidigt haben es dem Gegner viel zu leicht gemacht, Tore gegen uns zu schießen. Das müssen wir schleunigst abstellen", monierte der Trainer. Denn Havelses Leon Damer (50./3:2) und erneut Fölster (65./4:3) erhöhten die Anzahl der Gegentore insgesamt auf 22 – nur Havelse ist schlechter (28). Zudem ist das Capretti-Team seit zehn Ligapartien nicht ohne Gegentor geblieben. "Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Da müssen wir erwachsener werden."

Lob vom Trainer für Rabihic

Zum Glück hatten die Hausherren aber einen hervorragend aufgelegten Kasim Rabihic. Der 28-Jährige bereitete gleich vier Treffer vor, bediente Leandro Putaro doppelt (12./21.), Lukas Petkov (15.) und Julian Schwermann (71.). Zudem traf Oliver Issa Schmitt zum zwischenzeitlichen 4:2 (59.). "Das kann nicht jeder in der Liga, das ist schon herausragend", lobte Capretti seinen Offensivspieler. Der gebürtige Münchner hatte sich vor der Saison vorgenommen, seine Vorlagen-Marke aus der vergangenen Spielzeit zu überbieten. Da waren ihm 14 Assists gelungen. Nun sind es schon neun. "Da bin ich auch einem guten Weg", so Rabihic. Dass er zu den besten seiner Zunft gehört, liege aus seiner Ausbildung auf dem Bolzplatz zu Jugendzeiten. "Dadurch kommt der Spielstil. Ich habe lange gebracht, um in die 3. Liga zu gelangen. Aber ich habe immer an mich geglaubt und gewusst, dass ich die Qualität habe."

Anhand der Zahlen scheint es unglaublich, dass der Angreifer erst in der vergangenen Saison sein Drittliga-Debüt gegeben hatte, zuvor ausschließlich in der Regionalliga kickte. Dass er solch einen Entwicklungsschritt nehmen konnte, habe auch mit seinem aktuellen Coach zutun: "Der Trainer ist unglaublich wichtig. Jeder Spieler, der Rückendeckung vom Trainer bekommt kann befreit ins Spiel gehen", meinte er. Das zeigte er am Montag sehr deutlich. Dank seiner guten Leistung konnten die Verler ihren vierten Sieg bejubeln und stehen nun vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Weiter geht es am kommenden Samstag mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger SC Freiburg II.

   

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