1860 unter Druck: "Fahren nach Saarbrücken, um zu gewinnen"
Die Remiskönige der Liga wollen endlich wieder einmal gewinnen: 1860 München reist nach fünf Unentschieden aus den mittlerweile schon sechs vergangenen Spielen ohne Sieg mit großen Ambitionen zum Gastspiel am Samstag bei Aufstiegsanwärter 1. FC Saarbrücken.
"Mannschaft hat sich kontinuierlich verbessert"
"Wir fahren nach Saarbrücken, um zu gewinnen", demonstrierte Trainer Michael Köllner auf der Spieltags-Pressekonferenz Entschlossenheit zur Beendigung des Sinkflugs seiner Mannschaft bis in unmittelbare Nähe der Abstiegszone. Die beinahe schon zweimonatige Durststrecke ohne Erfolgserlebnis seit dem 3:0 gegen Viktoria Köln mindert die Zuversicht des Coaches dabei überhaupt nicht: "Ich hatte den Eindruck, dass sich die Mannschaft in den drei vorherigen Spielen kontinuierlich verbessert hat. Irgendwann holen wir auch wieder drei Punkte."
Im Idealfall tatsächlich schon in Saarbrücken. Denn statt wie die Gastgeber den angestrebten Kurs in Richtung Spitzengruppe eingeschlagen zu haben, müssen die Löwen bei nur noch einem Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz den Blick zunächst nach unten richten – wenngleich das Nachholspiel gegen Waldhof Mannheim noch aussteht. Erst zwei Siege in den bisherigen elf Spielen sind nach dem Selbstverständnis der Münchner genauso zu wenig wie die derzeit mit gerade einmal zehn Treffern drittschwächste Trefferausbeute aller Mannschaften. Auch von den insgesamt schon sieben Remis können sich Köllner und seine Spieler nur wenig kaufen.
In Saarbrücken soll trotz der Ausfälle von Richard Neudecker (Quarantäne nach Impfdurchbruch), Marius Willsch (Trainingsrückstand), Lorenz Knöferl (Knöchelprobleme) und Keanu Staude (Muskelprobleme) die Wende gelingen – mit einem allerdings bisher noch nicht sonderlich erkennbaren Löwen-Style: "Wir werden an unserer eigenen Art, wie wir Fußball spielen, festhalten und aggressiv und offensiv spielen", beschrieb Köllner die geplante Marschroute: "Wir müssen schlau-offensiv spielen mit einer guten Kontersicherung."
Vor Pokalhit gegen Schalke "mit dem Schädel in Saarbrücken“
Vorrangig benötigt 1860 allerdings Durchschlagskraft im Angriff. "Wir haben eine hohe Präsenz im gegnerischen Strafraum, aber wir müssen das auch finalisieren und den Ball einfach in die Kiste bekommen", schilderte Köllner die vermutlich entscheidende Problematik seiner Mannschaft. An dieser Schwäche haben die Münchner im Training laut Köllner jedoch hart gearbeitet: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Mannschaft häufiger in die Situation kommt, Tore zu schießen. Wir haben deswegen einige Änderungen im Trainingsprozess vorgenommen, gute Abläufe reingebracht und an unserem Spiel gefeilt. Zuletzt hatten wir im Training eine gute Abschlussquote."
Als Generalprobe für den Pokalschlager am Dienstag gegen Bundesliga-Absteiger Schalke 04 will Köllner den Auftritt an der Saar noch keineswegs interpretiert sehen. "Wir bekommen natürlich mit, welche Strahlkraft das Spiel gegen Schalke hat. Aber das ist derzeit nicht relevant“, stellte der 55-Jährige klar: "Wir sind mit dem Schädel in Saarbrücken."