Freitagabend ohne Tore: Nullnummer zwischen VfL und HFC
Mit einer Nullnummer haben der VfL Osnabrück und der Hallesche FC am Freitagabend den 13. Spieltag eröffnet. Dabei sahen die 9.814 Zuschauer an der Bremer Brücke aber durchaus eine chancenreiche Partie, in der die Hausherren kurz vor Schluss die große Möglichkeit zum Sieg vergaben.
Beide Teams starten mit viel Tempo
Erstmals seit der Corona-Zwangspause kehrte die aktive Fanszene des VfL Osnabrück zurück an die Bremer Brücke und unterstützte ihre Mannschaft lautstark gegen den Halleschen FC, dessen Anhang der Partie aus Protest gegen die 2G-Regel größtenteils ferngeblieben war. Entsprechend einseitig sollte das Duell der beiden Vereine auf den Tribünen ausgehen, auf dem Platz gestaltete sich das Ganze allerdings deutlich ausgeglichener. Die Hausherren waren nach dem 2:1-Erfolg gegen Viktoria Berlin dabei mit exakt der gleichen Anfangself an den Start gegangen, während beim HFC Guttau und Kreuzer für Sternberg und Titsch Rivero (Gelb-Sperre) begannen.
Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als die Lila-Weißen beinahe ihren ersten Treffer bejubeln durften. Nach einer Flanke von Higl hatte sich Heider in der Mitte im Luftduell mit Landgraf durchgesetzt, bugsierte den Ball aber knapp über das Lattenkreuz ins Toraus (5.). Dort landete auf der anderen Seite auch ein Kopfball von Shcherbakovski, der zuvor von Eberwein in Szene gesetzt worden war und relativ freistehend eigentlich mehr aus der Situation hätte machen müssen (10.). So aber blieb es beim 0:0 und einem spannenden Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Als nächstes versuchte sich wieder Higl als möglicher Torschütze und schoss aus 20 Metern mit einem gefühlvollen Schuss nur um Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei (15.).
Nach einer knappen halben Stunde nahm sich das Spiel dann aber mal eine kleine Auszeit, beide Teams mussten dem hohen Tempo der Anfangsphase anscheinend ein wenig Tribut zollen. Es mehrten sich die Fehlpässe, so dass lediglich Traore noch einmal für ernsthafte Torgefahr sorgte. Nach einer Hereingabe von Opoku nahm der Osnabrücker Offensivspieler aus 20 Metern Maß und zirkelte den Ball mit Druck aufs untere linke Eck, in die Schreiber aber rechtzeitig abtauchte (38.), um den Ball mit einer starken Parade zu halten und seinen Farben somit den 0:0-Halbzeitstand zu sichern.
Heider vergibt die große Siegchance
Zunächst ohne personelle Änderungen ging es in den zweiten Durchgang, in dem die erste nennenswerte Möglichkeit den Hallensern gehörte. Guttau fasste sich auf der rechten Seite einfach mal ein Herz, ließ Trapp und Beermann stehen, zog in die Mitte und schloss aus knapp 16 Metern ab, wobei sein Abschluss im letzten Moment noch zur Ecke abgefälscht wurde (53.). Es sollte die letzte HFC-Chance für eine längere Zeit bleiben, denn anschließend waren es die Osnabrücker, die das Tempo merklich anzogen und die Spielhoheit an sich rissen. Nach einer knappen Stunde hätten sie dafür immerhin mit einem Elfmeter belohnt werden müssen, Schiedsrichter Florian Exner (Münster) übersah allerdings einen Fußtreffer von Kastenhofer an Higl im Strafraum und ließ zum Leidwesen der Hausherren weiterspielen (63.).
VfL-Trainer Daniel Scherning brachte nun frische Kräfte für die Offensive und wechselte Klaas und Simakala für Köhler und Opoku ein. Für weitere Chancen sorgten aber die altbewährten Spieler. Kleinhansl scheiterte dabei mit einem Schuss aus wenigen Metern an HFC-Keeper Schreiber, der mit einer sensationellen Reaktion noch die Arme hochriss und den Ball somit über die Latte zur Ecke klärte (76.). Doch auch der Schlussmann der Gäste hätte in der nächsten Szene schon nichts mehr machen können. Nachdem sich Klaas und Simakala stark durch den gegnerischen Strafraum kombiniert hatten fand der Ball den Weg ins Zentrum zu Heider, der nur noch in den leeren Kasten hätte einschieben brauchen, das Spielgerät aber unglücklich ans Standbein bekam (80.).
So blieb es letztlich bei der Nullnummer, die der Hallesche FC noch eher als einen Gewinn empfinden durfte als die in Halbzeit zwei überlegenen Hausherren. Zumindest für eine Nacht rückt der VfL Osnabrück aber an Dortmund II vorbei auf den direkten Aufstiegsplatz und reist am Montag (19 Uhr) in einer Woche ins nur wenige Kilometer entfernte Lotte zum Auswärtsspiel gegen den SC Verl. Halle, nun Zehnter in der 3. Liga, trifft bereits am Samstag zuvor (14 Uhr) in einem Heimspiel auf den MSV Duisburg.