Neue Aufstiegshelden? Die Torjäger der 3. Liga auf dem Prüfstand

Für ihre Vereine waren sie schon oft die Matchwinner, manche sind das wertvolle Tafelsilber ihrer Klubs und drängen entweder auf den Aufstieg oder einen Wechsel in höherklassige Ligen. Die Torjäger der 3. Liga rücken schnell in den Fokus. Drittliga-Top-Torschützen wie Marcel Reichwein (heute VfR Aalen), Dominik Kumbela (Eintracht Braunschweig), Alexander Esswein (1. FC Nürnberg) oder Oliver Occean (Eintracht Frankfurt) treffen auch in Liga eins und zwei regelmäßig. liga3-online.de wirft einen Blick auf die aktuell besten Torjäger der 3. Liga.

 Breite Spitze mit guter Trefferquote

In der Vorsaison genügten Marcel Reichwein 17 Treffer für Rot-Weiß Erfurt um sich den Platz an der Sonne zu sichern. Die Verfolger Robert Lechleiter (VfR Aalen) und Tobias Schweinsteiger (Jahn Regensburg trafen jeweils 14mal. In der laufenden Saison gelang es gleich fünf Spielern elf Tore zu erzielen. Nach 20 Spieltagen ist das ein gute Quote. So ist sogar der Torrekord in Liga 3 von Regis Dorn (22 Tore für den SV Sandhausen 2009/2010) in Gefahr. Besonders auffällig: Nicht nur die Spitzenvereine stellen treffsichere Stürmer diese Saison.

Marco Grüttner – Stuttgarter Lebensversicherung

 Erst 21 Tore gelangen dem Tabellensechzehnten aus Degerloch. Dennoch schoss Kickers-Sturmspitze Marco Grüttner elf davon. Mehr als die Hälfte der Treffer gehen auf das Konto von Grüttner. Der 27-Jährige spielt die Saison seines Lebens. Selbst im Aufstiegsjahr in der vergangenen Saison netzte er nur elf Mal in der Regionalliga Süd ein. Fakt ist: ohne Torgarant Grüttner hätten die Stuttgarter noch mehr Schwierigkeiten in der Liga. Bitter ist die Tatsache, dass sein Vertrag bereits im Ende Juni 2013 ausläuft. Wenn die Kickers auf die sportlich wertvolle Karte setzen wollen, wäre Grüttner im Sommer ablösefrei zu haben. Zuletzt zeigte der 1, 85m-große Stürmer wieder steigende Tendenz bei der Form. So gelang ihm bei den Punktgewinnen gegen Hansa Rostock (2:0) und SV Darmstadt (1:1) jeweils ein Tor.

Soufian Benyamina – Bestimmt für höhere Aufgaben?

 Schon in der Saison 2011/2012 schoss Soufian, der Bruder von KSC-Stürmer Karim Benyamina elf Tore in der 3. Liga für Stuttgart II. Besonders der November gehörte dem U23-Torjäger. In vier Partien traf er ganze fünfmal. In seiner vierten Saison in der gleichen Spielklasse scheint Benyamina endlich zu beweisen, dass er noch mehr Potenzial besitzt. Denn unter anderem ist es ihm zu verdanken, dass die Zweitvertretung der Stuttgarter auf einem gesicherten Mittelfeldplatz steht. Beim Blick auf den dünn besetzten Bundesliga-Kader wird klar wie nah er doch an einem Einsatz bei den Profis ist. Nach der Verletzung von Cacau stehen nur noch Martin Harnik und Vedad Ibisevic vor dem 22-Jährigen. Wenn der Halb-Algerier so weiter trifft dürfte er eine ernsthafte Alternative für Bruno Labbadia werden. Bis dahin freut sich U23-Coach Jürgen Kramny weiter über jeden Treffer seines Schützlings.

Anton Fink – Beeindruckende Bilanz in Chemnitz

 Dass sich Anton Fink schnell umstellen kann hat man im letzten Winter gesehen. Nach seinem Wechsel vom Karlsruher SC zum Chemnitzer FC traf Fink am Fließband. Alleine in der kurzen Rückrunde standen ihm am Ende zehn Tore zu Buche. Den inoffiziellen Titel des Rückrunden-Torjägers hatte er sich damit gesichert. In der neuen Saison knüpft Fink daran an. Genau wie seine Konkurrenten traf er elfmal ins Schwarze. Insgesamt heißt das: In 37 Spielen für Chemnitz gelangen ihm 21 Tore. Eine Torquote über die sich viele Weltklasse-Spieler freuen würden. Macht Anton Fink so weiter hat Chemnitz noch viel Freude an ihm. Sein bis 2016 laufender Vertrag ist dabei ein wertvolles Gut. Niemand kann Fink einfach abwerben. Wenn ihn jemand haben will, winkt eine hohe Ablösesumme. Solange geht der 1,71m-große Mittelstürmer weiter auf Torejagd in Liga 3.

Matthew Taylor – Mit Erfahrung an die Spitze

 Als sich Matthew Taylor bei der 0:1-Niederlage gegen Babelsberg kurz vor noch die rote Kate wegen unsportlichem Verhalten holte, war der Ärger in Münster groß. Wer außer der Elf-Tore-Mann sollte den Sturm der Preußen in den nächsten Spielen führen? Während sein Klub mit einem 2:0 gegen Wacker Burghausen die richtige Antwort gab, ärgerte sich Matthew Taylor auf der Tribüne. Auf der Jagd nach der Torjäger-Krone muss Taylor eine kurze Pause einlegen. Doch wenn er spielt ist er gefährlich wie kein Zweiter. Vor der Saison kam er von Zweitligist SC Paderborn und schlug direkt ein bei den Preußen. Durch seine große Erfahrung in der 3. Liga bei Rot-Weiß Ahlen (17 Tore in 30 Spielen) weiß der US-Amerikaner wie man Tore erzielt. Wenn der 31-Jährige seine Sperre abgesessen hat, wird er im Aufstiegskampf mit dem Preußen wieder zuschlagen.

Fabian Klos – Am Anfang überragend, zuletzt glücklos

 Über keinen Stürmer in der 3. Liga wurde so viel geredet wie über Arminia Bielefelds Fabian Klos. In der vergangenen Spielzeit wurde er überraschend zum Spieler der Saison gewählt, doch zumindest sein Saisonstart zeigt, dass Klos Lust auf mehr hat. Beachtliche neun Tore hatte Klos nach neun Spieltagen auf seinem Konto. Einer der Gründe für den Traumstart der Bielefelder. Doch zuletzt wurde viel um den Sturmtank diskutiert. Geht er oder verlängert er? Bislang gab es noch keine Antwort. Eins steht wohl fest: bei einem Aufstieg hätten die Ostwestfalen gute Chancen ihn zu halten. Ein Abschied im Winter ist eher unwahrscheinlich, da Coach Stefan Krämer erst kürzliche bekräftigte, dass Klos ein wichtiger Eckpfeiler vom Gebilde der Bielefelder Mannschaft ist. Was Klos außerdem so wichtig macht für Arminen ist, dass er viel nach hinten arbeitet und sich viele Bälle von hinten holt. Auch seine Ausflüge über die Außenpositionen sind gern gesehen. Wenn Klos sein kleines Formtief wieder überwindet kann er der Faktor für die Aufstieg der Blauen werden.

Verfolger Janjic, Schnatterer und Co. sind nicht vergessen

 Neben der fünffachen Spitze gibt es einige weitere Torjäger. Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer und Wehens Zlatko Janjic treffen seit Jahren konstant in Liga 3. Auch das Überraschungsteam aus Unterhaching stellt mit Florian Niederlechner einen ernst zunehmenden Kandidaten. Erst kürzlich gelang Niederlechner gegen den Chemnitzer FC ein Dreierpack. Auch die Mannschaft der Stunde, der Karlsruher SC hat zwei treffsichere Männer.  Rouwen Hennings und Koen van der Biezen schossen bislang jeweils acht Tore für die Badener. Nicht zu vergessen ist auch Saabrückens Marcel Ziemer, der in erst zwölf Partien acht Tore machte.

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