Frust beim FCS: "Hätten einen Sieg verdient gehabt"

Der 1. FC Saarbrücken – aktuell noch Tabellenzweiter – wartet weiter auf den Start einer Siegesserie. Durch das 1:1 gegen den TSV 1860 München gelang wieder nicht der zweite Erfolg in Serie. Doch nicht nur das vermieste Trainer Uwe Koschinat am Samstag die Laune. Auch eine Meinungsverschiedenheit mit Trainer-Kollege Michael Köllner schlug ihm aufs Gemüt. Dennoch war bei ihm auch Stolz über die Leistung seines Teams zu erkennen.

Viele knifflige Strafraum-Situationen

Lange hatte es gedauert, da huschte Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz doch mal ein Lächeln über sein Gesicht. Der 50-jährige Trainer des FCS hatte es also nicht verlernt. Denn den Eindruck konnte man am Samstagnachmittag gewinnen: Mit versteinerter Miene und durchaus reizbar stand der gebürtige Koblenzer bei "MagentaSport" Rede und Antwort, war schlecht gelaunt. Ohne das Ergebnis hätte der Außenstehende meinen können, die Saarländer hätten eine schwache Leistung abgeliefert und wären als Verlierer vom Platz gegangen – war ja aber nicht der Fall.

Vielleicht lag es am Disput mit Löwen-Trainer Michael Köllner, den es nach dem Abpfiff gab, der auf Koschinats Gemüt schlug. Streitpunkt war der gegebene Elfmeter für die Hausherren, den Julian Günther-Schmidt zum 1:1 verwandelte (80.). Zudem gab es während der Partie immer wieder strittige Situationen: "Es war einiges sehr enges dabei, wo 1860 mit ganz viel Risiko verteidigen muss in der Hoffnung, dass mehr Ball als Gegner dabei ist. Aber die Situation war wohl am wenigsten klar", so Koschinat über den letztlich einzigen gegebenen Strafstoß. Denn es hätte durchaus schon nach 36 Minuten den ersten für die Gastgeber geben können, als Adriano Grimaldi zu Boden gerissen worden war. Der Pfiff blieb aus.

"Da wäre das Spiel entschieden gewesen"

Doch auch mit der Darbietung seines Teams war der Fußballlehrer nicht 100 prozentig einverstanden. Die Partie habe "unterschiedliche Phasen" gehabt, so der FCS-Coach. Seine Elf sei in beiden Halbzeiten gut ins Spiel gekommen. "Aber es gab auch eine lange Phase in der ersten Halbzeit, in der wir lange nachgelaufen sind." Seiner Mannschaft habe "der letzte Punch im Strafraum gefehlt. Wir hätten mehr klare Torabschlüsse haben müssen, mehr Präzision". Deshalb ginge der erste Durchgang an die Löwen.

Die Führung der Münchener sei jedoch "aus dem Nichts" gefallen. Nach Brustablage von Sascha Mölders vollstreckte Merveille Biankadi aus wenigen Metern zum 1:0 des TSV (58.). "Wir haben den vorher abgewehrten Ball nicht zu uns bringen können, sondern eine nächste Welle entstehen lassen. Dann ist so etwas schwer zu verteidigen, wir hatten nicht die bessere Stellung zum Ball." Kurz darauf hatte der FCS sogar Glück, sich durch Marcel Bär nicht noch das 0:2 eingefangen zu haben (62.). "Da wäre das Spiel entschieden gewesen."

"Steckt wahnsinnig viel Leben in dieser Mannschaft"

Doch stattdessen machten die Saarbrücker noch einmal mächtig Druck und sicherten sich das Remis. "Der Punkt geht in Ordnung", sagte Keeper Daniel Batz am "Telekom"-Mikrofon. "Wir stecken einfach nie auf, geben immer alles bis zum Schluss." Etwas anders sah es sein Trainer: "Die Energieleistung hätte heute einen Sieg verdient gehabt", meinte Koschinat. "Am Ende kann es keine zwei Meinungen geben, 1860 ist von einer Verlegenheit in die andere getaumelt. Deswegen ist es sehr schade, dass wir so viel Aufwand nicht mit drei Punkten belohnen konnten."

Und somit wartet der Zweitplatzierte weiter auf den zweiten Sieg in Folge in der aktuellen Spielzeit. "Es ist kein Automatismus, permanent Spiele zu gewinnen", will Koschinat den Druck wegnehmen. Schließlich sei der Kader nicht besser bestückt als die der Konkurrenz. Deshalb sehe er lieber das Positive, "mit welcher Energie diese Mannschaft spielt, wie viele Rückstände sie schon aufgeholt hat und umgedreht hat. Deshalb steckt wahnsinnig viel Leben in dieser Mannschaft." Das kann und soll sie vor allem bei den beiden kommenden Derbys gegen den SV Waldhof Mannheim und 1. FC Kaiserslautern zeigen.

   

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