Zwickaus längster Lauf seit 2017: "Fangen an, uns zu belohnen"
Der FSV Zwickau ist beinahe nicht wiederzuerkennen. Durch das 1:1 beim SV Waldhof Mannheim blieben die Westsachsen schon zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen. Einen solchen Lauf der Schwäne erlebten die FSV-Fans seit dem Drittliga-Aufstieg 2016 erst einmal: Vor fünf Jahren kassierte Zwickau als Neuling von Januar bis April 2017 sogar neunmal nacheinander keine Niederlage.
Enochs-Lob für Moral: "Schön zu sehen"
Mit der Konstanz ist beim Team von Trainer Joe Enochs trotz des besorgniserregenden Saisonstarts mit nur vier Punkten aus den ersten sieben Begegnungen ohne Sieg auch das Selbstbewusstsein gewachsen. "Wir haben auch zu Saisonbeginn schon gut gespielt, aber wir fangen endlich an, uns dafür auch zu belohnen", resümierte Ersatzkapitän Steffen Nkansah nach dem Achtungsremis in Mannheim im Vereins-TV zufrieden lächelnd.
Dabei drohte Zwickaus Erfolgsserie beim Waldhof nach der Führung der Gastgeber (68.) zwischenzeitlich ein ernüchterndes Ende. Doch Dominic Baumann sicherte dem FSV nur sieben Minuten später durch sein drittes Saisontor (75.) den schon zwölften Punkt aus den vergangenen sechs Spielen. "Es war schön zu sehen, wie die Jungs sich nach dem 0:1 aufgerappelt haben. Das sieht man gerne", lobte Enochs in der Pressekonferenz einmal mehr die Moral seiner Mannschaft. Auch im Telekom-Interview betonte der 50-Jährige den Teamgeist: "Auf diese richtig gute Mentalität sind wir stolz."
Dieses momentan kaum zu erschütternde Selbstvertrauen ließ auch Torhüter Matti Kamenz, der für den vermutlich ebenso wie Davy Frick wegen einer Corona-Quarantäne fehlenden Kapitän Johannes Brinkies zwischen den Pfosten stand, deutlich erkennen: "Wir haben auch nach dem Rückstand weiter daran geglaubt, dass wir noch etwas mitnehmen", sagte der 23-Jährige nach seinem Saisondebüt: "Das war eine geile Mannschaftsleistung."
"Geschafft, aus einer Chance ein Tor zu machen"
Vor allem in der Defensive leisteten die Gäste gegen den druckvollen SVW Schwerstarbeit. Weil eigene Torgelegenheiten dadurch beinahe zwangsläufig Mangelware blieben, sorgte letztlich eine lange vermisste Effizienz für den Punktgewinn. "Das war ein Spiel, in dem wir aus einer Chance ein Tor machen mussten, und das haben wir geschafft“, sagte Torschütze Baumann. Enochs war damit jedenfalls zufrieden: "Wir haben uns den Punkt erarbeitet. Es war kein Superspiel von uns, aber wir haben das gebracht, was nötig war, um zu punkten."
Durch den Zähler im auch schon vierten Auswärtsspiel nacheinander ohne Niederlage hielt Zwickau seinen allerdings noch nicht allzu beruhigenden Vorsprung auf die Abstiegszone. Mittelfeldspieler Patrick Göbel kündigte jedoch im Online-Portal "Tag24" für das Heimspiel am Samstag gegen Schlusslicht TSV Havelse den nächsten Schritt ins besser gesicherte Tabellenmittelfeld an: "Den Punkt in Mannheim wollen wir mit viel Power vergolden.“