1860 gegen Schalke: "Wollen Pokal-Geschichte schreiben"

1860 München will im DFB-Pokal seinem tristen Liga-Alltag entfliehen. In der Außenseiterrolle im Zweitrunden-Duell am Dienstag vor erstmals seit Februar 2020 ausverkauftem Stadion an der Grünwalder Straße gegen Bundesliga-Absteiger Schalke 04 fühlen sich die Löwen und ihr Trainer Michael Köllner spürbar wohl – und schüren trotz ihrer anhaltenden Erfolglosigkeit Hoffnungen auf eine Überraschung.

"Da sein, wenn wir die Chance bekommen"

"Wir wollen Pokal-Geschichte schreiben“, erklärte Köllner in der Pressekonferenz mit einer Mischung aus Trotz und vor allem Entschlossenheit: "Im Pokal hast Du immer eine Chance. Es gibt diese minimale Chance, und wir versuchen, sie zu nutzen. Deswegen müssen wir leidenschaftlich spielen und verteidigen und werden alles tun, damit wir da sind, wenn wir die Chance bekommen."

Gegen die nach dem Absturz aus dem Oberhaus durch zuletzt vier Siege in Folge ohne Gegentor mittlerweile zur "Mannschaft der Stunde" avancierten Königsblauen sieht Köllners Matchplan vor allem Defensivaufgaben vor. "Egal, wer spielt: Wir müssen unser Tor gut verteidigen. Wir müssen versuchen, so lange es geht, die Null zu halten", stimmt der 51-Jährige sein Team auf Schalkes Offensivdrang und Zweitliga-Tormaschine Simon Terodde ein. Köllners Absicht: "Vielleicht entscheiden wir eine Umschaltsituation für uns.“

Elfmeterschießen als mögliches Ziel

Womöglich aber machen die Münchner Remis-Spezialisten nach zuletzt sechs 1:1 in den zurückliegenden sieben Begegnungen ohne Sieg aus ihrer Liga-Not auch eine Pokal-Tugend und zwingen den Favoriten ins Elfmeterschießen. Zumindest augenzwinkernd ließ Köllner eine entsprechende Marschroute erkennen: "Als Berufsoptimist hoffe ich natürlich, dass wir es in der normalen Spielzeit hinbekommen. Wir haben noch nie Elfmeterschießen trainiert, aber wir haben mit Elfmeterschießen nur gute Erfahrungen gemacht und auch noch keins verloren, seit ich im Amt bin. Diese Disziplin können wir", blickt Köllner einem etwaigen Roulette vom Punkt kühn entgegen. Zumal der Coach einen Joker auf der Seite der Gastgeber wähnt: "Wir haben zwei Torhüter, die Elfmeter halten können."

Personell hielt sich Köllner noch einige Optionen offen. Ungeachtet mehrerer Erkrankungen, etwa bei Richard Neudecker (Corona), oder leichter Verletzung allerdings scheint der 1860-Trainer sein Team für das Spiel nicht allzu sehr umkrempeln zu wollen: "Ich muss keine Rotationsmaschine anwerfen." Fraglich ist damit ein Comeback von Marius Willsch gegen seinen erklärten Lieblingsklub. Einen zusätzlichen Vorteil sieht Köllner in der Öffnung des gesamten Stadions in Giesing für das Traditionsduell. "Die Zuschauer“, meinte der Coach, "werden mit einer anderen Erwartungshaltung ins Stadion kommen als gegen Zwickau oder Meppen, wo eine gewisse Unruhe herrscht, wenn du zur Pause nicht führst. Gegen Schalke werden sie uns bedingungslos anfeuern. Über unser Heimpublikum und das Stadion können wir es schaffen", schloss Köllner die erhoffte Überraschung nicht aus.

   

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