Große Sorgen um Götze: "Liegt mit einer Infusion in der Kabine"

Die Siegesserie des 1. FC Kaiserslautern ist gerissen: Durch das 1:1 in Duisburg verpassten die Roten Teufel am Montagabend den fünften Sieg in Folge und den Sprung auf Platz 3. Doch das Ergebnis war am Ende nur nebensächlich: Kurz vor Schluss verletzte sich Felix Götze bei einem Zusammenprall erneut am Kopf, war kurzzeitig bewusstlos und musste mit einer Trage vom Platz gebracht werden. Noch am Abend ging es ins Krankenhaus – da war er schon wieder ansprechbar.

In der Kabine bei Bewusstsein

Es lief die 86. Minute: Nach einem Einwurf wollte Felix Götze den Ball auf das Tor bringen, prallte dabei aber unglücklich mit Duisburgs Rolf Feltscher am Kopf zusammen, ging benommen zu Boden und blieb zunächst regungslos liegen. Während Schiedsrichter Konrad Oldhafer die Partie zunächst weiterlaufen ließ und auch der Linienrichter kein Signal gab, hatte MSV-Keeper Leo Weinkauf die Situation sofort erkannt, zog seine Handschuhe aus, leistete erste Hilfe, brachte Götze in die stabile Seitenlage und rief hektisch medizinische Hilfe herbei. Erst danach unterbrach Oldhafer die Partie und bat die Betreuer beider Teams herbei, auch Sanitäter rannten auf den Platz. Während die Spieler, die in der Nähe von Götze standen und sich nach seinem Wohlergehen erkundigten, geschockt die Hände über dem Kopf zusammenschlugen, wurde es im Stadion totenstill – nur einige "Felix-Götze"-Rufe waren zu hören.

Knapp drei Minuten lang musste Götze behandelt werden, ehe er per Trage und unter dem Applaus aller Zuschauer vom Platz gebracht wurde. Sein Kopf wurde dabei mit einer Halskrause stabilisiert. "Er liegt jetzt mit einer Infusion in der Kabine", gab Trainer Marco Antwerpen unmittelbar nach der Partie am "MagentaSport"-Mikrofon ein erstes Update zum Zustand des 23-Jährigen. Auf der anschließenden Pressekonferenz ergänzte er: "Er war nach dem Zusammenprall kurz weg, ist jetzt aber wieder bei Bewusstsein und ansprechbar. Es geht ihm den Umständen entsprechend ganz gut." Gegen 21:30 Uhr ging es für Götze im Beisein seiner im Stadion anwesenden Eltern zu Untersuchungen in ein Duisburger Krankenhaus.

Eine genaue Diagnose steht noch aus. "Wahrscheinlich ist wieder eine Gehirnerschütterung dabei. Das ist in der Häufigkeit schon schlimm." Was Antwerpen, der sich ausdrücklich bei der medizinischen Abteilung des MSV für die schnelle Versorgung bedankte, meinte: Bereits vor zwei Monaten erlitt Götze beim Spiel in Berlin nach einem Zusammenprall eine schwere Kopfverletzung, damals war ein Haarriss im Schädel diagnostiziert worden. Die Folge: knapp fünf Wochen Pause. Feltscher konnte unterdessen weitermachen.

Ärger über Gegentor

Angesichts der großen Sorgen um Götze rückte die Tatsache, dass die Siegesserie des FCK gerissen ist, in den Hintergrund. Nachdem Boris Tomiak den FCK kurz vor der Pause in Führung gebracht hatte (44.), kam der MSV in Minute 82 zum Ausgleich – per Eigentor von Mike Wunderlich, der einen Abpraller von Torhüter Matheo Raab klären wollte, den Ball dabei aber höchst unglücklich im eigenen Kasten unterbrachte. "Bitterer kannst du das Tor nicht kassieren, der war praktisch schon gehalten", meinte Antwerpen und gestand: "Das tut weh." Auch Raab, der erstmals nach 615 Minuten wieder hinter sich greifen musste, war frustriert: "Dass wir so ein Ei kassieren, ist natürlich bitter." Und dennoch: "Mit dem Punkt können wir zufrieden sein." Antwerpen sah es ähnlich: "Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die sich in der Saison bisher unter Wert verkauft hat."

Dass der FCK durch das Remis den Sprung auf Platz drei verpasst hat, war für den Lautrer Coach nur eine Randnotiz: "Wir waren ja eigentlich schon abgestiegen, von daher sind wir erstmal zufrieden. Wir haben ein Ziel, das wir uns bis zum Winter vorgenommen haben." Welches genau, verriet Antwerpen nicht – zumal die Gedanken ohnehin bei Götze waren: "Wir hoffen, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Er ist ein wichtiger Junge", sagte Raab. Wie lange der 23-Jährige fehlen wird, ist noch völlig offen. Beim Heimspiel gegen die Würzburger Kickers am Sonntag wird er definitiv nicht dabei sein. Gleiches gilt für Daniel Hanslik, der in der Nachspielzeit für einen eher harmlosen Armeinsatz gegen Feltscher Gelb-Rot sah. Ein tolles Zeichen sendeten derweil die FCK-Fans, die nach Spielende "You’ll never walk alone" anstimmten.

Update: Götze konnte das Krankenhaus am Dienstag wieder verlassen

   

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