1. FC Magdeburg in Köln: Titz' Reise in die Vergangenheit
Satte sieben Punkte liegt der 1. FC Magdeburg vor Rang 3 und ist der Konkurrenz damit enteilt. Weiter ausbauen kann der FCM seine Spitzenposition am Freitagabend (19 Uhr) in Köln.
Rückkehr an besonderen Ort
Für Trainer Christian Titz wird die Fahrt zum Auswärtsspiel nach Köln eine Reise in die Vergangenheit – in doppelter Hinsicht. Zum einen war der 50-Jährige zwischen Juli und Dezember 2009 Trainer des SCB Viktoria Köln, dem Vorgängerverein des heutigen FC Viktoria, zum anderen verbindet der gebürtige Mannheimer viele positive Erinnerungen mit dem letzten Spiel in Köln. Dieses konnte der FCM am 2. März mit 4:2 für sich entscheiden – es war der erste Sieg für Titz als FCM-Coach und der Beginn einer famosen Aufholjagd, die Magdeburg in der vergangenen Saison zunächst zum Klassenerhalt und in dieser Serie an die Tabellenspitze führte. "Da es so kommen würde, war nicht vorherzusehen", sagte Titz auf der Pressekonferenz am Donnerstag. "Wir wussten aber schon damals, dass die Mannschaft Potenzial hat."
Ein gewisser Baris Atik etwa sammelte gegen die Viktoria seine ersten beiden Scorerpunkte für den FCM, seitdem kamen in 29 Spielen beeindrucke 30 (!) weitere hinzu. Und nachdem der 26-Jährige am letzten Wochenende seine Gelb-Sperre abgesessen hat, kehrt er nun zurück und dürfte direkt wieder in der Startelf stehen. "Wir sind froh, dass wir ihn wieder zur Verfügung haben." Auch Alexander Bittroff, der sich derzeit in der Form seines Lebens befindet, gegen Berlin aber eine tiefe Risswunde erlitt, ist einsatzbereit: "Er hat heute den ersten Teil des Trainings mitgemacht und danach individuell trainiert. Es hat alles gehalten. Wir werden morgen früh nochmal schauen, aber der Verlauf ist positiv", berichtete Titz.
Wiedersehen mit Janßen
Positiv ist auch der Lauf der Viktoria, die zuletzt viermal in Folge ungeschlagen blieb und dabei zwei Siege holte. "Sie haben in den letzten Wochen Selbstvertrauen getankt. Gegen Dortmund sind sie sehr ballsicher aufgetreten und haben schnell nach vorne gespielt", schilderte Titz seine Eindrücke aus der Partie der Höhenberger beim BVB II. "Es verwundert mich nicht, dass sie in den letzten Wochen so gepunktet haben. Das ist eine Mannschaft, die Qualität hat." Was dem FCM-Coach zufolge auch an Olaf Janßen liegt, mit dem er 2004 zusammen den Lehrgang zum Fußballlehrer absolviert hat. "Wir kennen uns sehr gut", so Titz. Kontakt gab es in den letzten Tagen zwar nicht, doch Titz weiß um Janßens Qualitäten: "Er ist taktisch sehr versiert, kann einen Gegner gut lesen und seine Spieler gut darauf einstellen, wie sie den Gegner anlaufen oder das Spiel eröffnen sollen." Ob die Magdeburger ein Mittel dafür finden, wird sich am Freitagabend zeigen.
Nicht mit dabei sind Sebastian Jakubiak (Achillessehnenriss), Sirlord Conteh (Außenbandriss), Tim Sechelmann (Innenbandriss), Maximilian Franzke (Zerrung), Luka Sliskovic (Oberschenkel-Verletzung) und Florian Kath (Rückenprobleme). Rund 1.200 Fans werden den FCM begleiten – und auf einen ähnlichen Spielausgang wie im März hoffen. Dann würde der FCM vorerst zehn Punkte vor dem Relegationsplatz liegen.