"Jammern hilft da nicht": MSV mit neuem Mut nach Halle

Unter Neu-Trainer Hagen Schmidt fuhr der MSV Duisburg zuletzt das erste Unentschieden der Saison ein, nun soll der erste Sieg unter der Regie des 51-Jährigen folgen. Dafür geht es für Schmidt zurück zu den Wurzeln, denn beim Halleschen FC stand Schmidt zu Beginn seiner Karriere bei der U19 an der Seitenlinie. Zuvor gilt es jedoch, die Fragezeichen im Kader abzustecken.

"Wir sind gut gerüstet"

Seine Trainerlaufbahn startete Hagen Schmidt zwischen 2009 und 2014 beim Halleschen FC, für den er in diesen fünf Jahren als U19-Coach tätig war. Mit HFC-Urgestein Toni Lindenhahn, der beim Wiedersehen am Samstag (14 Uhr) verletzungsbedingt fehlen wird, stieg Schmidt seinerzeit in die A-Jugend-Bundesliga auf. Nun will er dem HFC mit dem MSV Duisburg ein Schnippchen schlagen. "Dazu gehört Selbstvertrauen, und ich glaube, dass wir da einen guten Schritt gemacht haben", zeigte sich Schmidt zuversichtlich. "Wir sind gut gerüstet, um in Halle wieder etwas mitzunehmen."

Die zweite Halbzeit gegen Kaiserslautern habe der Mannschaft Mut gemacht, um die weiteren Aufgaben anzugehen. Allerdings sind neben Marvin Ajani (Bänderriss), Marvin Bakalorz (Rot-Sperre) und Alaa Bakir (Gelb-Sperre) weitere Personalien fraglich – darunter Moritz Stoppelkamp (Wadenprobleme) und Rolf Feltscher (Achillessehnenprobleme), die beide am Mittwoch nicht trainieren konnten. Zudem fallen auch Rudy Ndualu, Roman Schabbing und Chinedu Ekene aus. "Wir müssen das über den Kader kompensieren", nahm Schmidt alle Spieler mit ins Boot. "Jammern hilft da nicht. Die Jungs sind bereit. Auch die, die zuletzt vielleicht ein bisschen zu kurz gekommen sind." Beispielsweise Tobias Fleckstein, der in dieser Drittliga-Saison noch keine Einsatzminute sammeln konnte.

Frey, Bouhaddouz und Hettwer im Fokus

In Halle treffen zwei Teams aufeinander, die derzeit nicht von der Spitze der Formtabelle grüßen. Duisburg wartet seit vier Spielen auf einen Sieg, während der HFC nur einen Erfolg in den letzten acht Partien verbuchte. Das Potential für die Trendwende sei beim MSV durchaus da, fand Schmidt, der mit Intensität und Bereitschaft im Training zufrieden war. "Gewisse Dinge laufen schon ein bisschen besser. Aber ich sage trotzdem nach wie vor, dass es Zeit braucht", bat der 51-Jährige um Geduld. Zumal der Personalstand nicht allzu sehr zur schnellen Besserung beiträgt.

Im 4-3-3-System, welches Schmidt auch in Zukunft bevorzugt, wird in jedem Fall auch Marlon Frey wieder eine offensivere Rolle spielen als die meisten MSV-Fans gewohnt sind. Aziz Bouhaddouz wird dagegen noch keine Option für 90 Minuten sein, wirkt auf Schmidt aber "wieder dynamischer und runder". Eigengewächs Julian Hettwer spielt ebenfalls eine Rolle in den Planungen. "Es nützt nichts, wenn er drei, vier Wochen hintereinander vielleicht nur Kurzeinsätze bekommt. Wir müssen ein gutes Maß mit der U19 finden. Aber solange die Personalsituation bei uns so ist, wird er bei uns bleiben. Und wenn er richtig gut performt, dann lasse ich ihn gerne spielen. Wie bei jedem Spieler", so Schmidt mit Blick auf das Leistungsprinzip. In Halle können schließlich auch andere Akteure weiter Werbung für sich machen.

   

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