HFC zittert sich zum Sieg: "Zum Schluss richtig Glück"

Nachdem der Schrecken der Nachspielzeit aus den Knochen geschüttelt war, konnte der Hallesche FC einen 2:1-Sieg gegen den MSV Duisburg bejubeln. Es war der erste Erfolg nach drei Spielen, der zudem die Platzierung in der oberen Tabellenhälfte festigte. Neben dem nötigen Spielglück konnten sich die Saalestädter auch wieder auf ihr Stürmer Michael Eberwein und Terrence Boyd verlassen.

Latte hilft in der 94. Minute

"Am Ende wurde es noch mal ein bisschen enger", sagte Niklas Kastenhofer nach dem Spiel bei "MagentaSport". Eine schöne Untertreibung dafür, dass der HFC in der vierten Minute der Nachspielzeit fast noch den Sieg aus der Hand gegeben hätte. Nach Abstimmungsproblemen zwischen der Defensive und Torhüter Tim Schreiber kam MSV-Stürmer Aziz Bouhaddouz aus 25 Metern zum Abschluss. Sein hoher Ball kam kurz vor dem Tor auf, prallte dann an die Latte und konnte im letzten Moment von Niklas Kreuzer geklärt werden, ehe Orhan Ademi für die Zebras nachsetzen konnte. "Ich hab ihn schon drin gesehen", meinte Michael Eberwein mit Blick auf die Szene.

Doch so kamen die Rot-Weißen noch mal mit anderthalb blauen Augen davon, konnten den erste Sieg nach zuletzt zwei Punkten aus drei Partien feiern. Doch wie schon zuvor gegen den SC Freiburg II (1:1) und den 1. FC Saarbrücken (2:3) hätte eine Führung fast wieder nicht zum Sieg gereicht. "Es fühlt sich extrem gut an, weil wir in den letzten Spielen oft hintenraus noch Gegentore bekommen haben", so Eberwein: "Wir hatten zum Schluss auch noch mal richtig Glück und können froh sein, dass wir den Dreier holen." Mit nun 21 Punkten steht Halle in der oberen Tabellenhälfte, hat die Aufstiegsplätze angesichts von nur zwei Punkten Rückstand fest im Blick, aber auch nur fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz – verrückte 3. Liga.

Eberwein mit mehr Toren als letzte Saison

Wieder einmal konnten sich die Hausherren auf ihr Sturm-Duo Eberwein/Terrence Boyd verlassen. Erstgenannter besorgte nach 58 Minuten nach klasse Hereingabe von Niklas Landgraf die Führung. Boyd legte nach 73 Minuten mit einem Tor des Willens nach. Der bullige Deutsch-Amerikaner setzte sich klasse gegen die MSV-Abwehr durch und traf von außerhalb des Strafraums. Während der 30-Jährige zum fünften Mal einnetzte, kann Eberwein bereits neun Tore und zwei Vorlagen nachweisen – es ist der Topwert der Liga. "Ich kann das nicht erklären, manchmal hat man so einen Lauf", so der 25-Jährige, der jetzt schon zwei Treffer mehr erzielt hat als in der abgelaufenen Spielzeit.

Doch trotz der 2:0-Führung habe es sein Team verpasst, "Ruhe reinzukriegen", sprach Trainer Florian Schnorrenberg kritisch an. "Man hat auch den Eindruck, dass es ohne Elfmeter gegen uns gar nicht mehr geht", sagte er mit Blick auf den Anschlusstreffer der Gäste. Tatsächlich war es bereits der siebte Strafstoß, den der HFC gegen sich bekommen hat – mit großem Abstand der Spitzenwert in der 3. Liga. Zurück zum Spiel: Ademi verwandelte in der 83. Minute vom Punkt, brachte die Spannung zurück. Zuvor hatte Kapitän Jonas Nietfeld ihn im Strafraum zu Fall gebracht. "Wir hatten dann unsere liebe Mühe", so Schnorrenberg. Und das nötige Glück, wie der Lattentreffer bewies. "Das haben wir uns aber in den vergangenen Wochen erarbeitet", meinte Kastenhofer. Der auch persönlich Glück hatte. Nach 32 Minuten traf er Ademi am Fuß, der Pfiff blieb aber aus: "Für mich fällt er viel zu theatralisch. Ich treffe ihn leicht, das habe ich gemerkt. Aber ich habe gewusst, dass es kein Elfmeter war", so der 22-Jährige. Mit frischem Schwung und Selbstvertrauen geht es für Halle am Samstag zu Aufsteiger Havelse.

   

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