Dank "Super Ritchie": SV Meppen setzt sich im Mittelfeld ab
Erst versenkte er den Ball per Hinterkopf, dann baten die Teamkollegen ihn zum Tanz: Richard Sukuta-Pasu war der gefeierte Held beim 1:0-Sieg des SV Meppen gegen Türkgücü München, nachdem Cheftrainer Rico Schmitt den Stürmer als Joker brachte. "Super Rico" und "Super Ritchie" wurden nach dem ersten Heimsieg seit zwei Monaten vom Publikum zurecht gefeiert.
"Jeder hat seine Geschichte"
"Die Jungs wissen, dass ich gerne tanze und wollten, dass ich das nach meinem ersten Tor mache. Hat sich ein bisschen herumgesprochen", erklärte der Siegtorschütze des SV Meppen lächelnd in die Kamera von "MagentaSport", nachdem ihn Sturmpartner Serhat Koruk zum Tänzchen gebeten hatte. In der 88. Spielminute ließ Richard Sukuta-Pasu das Emsland beben, als er das Spielgerät über die Linie drückte – über 50 Minuten spielte der SVM zu dem Zeitpunkt schon in Überzahl und hatte auch mehr von der Partie.
"Hat alles gepasst", war auch Sukuta-Pasu letztlich froh. Es war der erste Treffer des 31-Jährigen, der im August noch bei einem Klub in Thailand unterschrieben hatte. Zwei Monate und zwei Spiele später fiel das erste Tor nach seinem Comeback in Deutschland. Sukuta-Pasu nahm es demütig an, verglich seine Reise durch insgesamt 14 Klubs: "Jeder hat seine eigene Geschichte." Nun hat er auch ein Kapitel beim SV Meppen geschrieben. "Es war sehr emotional. Die Stimmung ist und war sehr gut, wie man hören kann", lächelte Sukuta-Pasu noch einmal, das Stadion feierte währenddessen seinen "Super Ritchie". Gleich zwei Spielbälle verschenkte der Stürmer zuvor noch ins Publikum und musste anschließend zahlreiche Autogramm- und Selfie-Wünsche erfüllen.
Schmitts lobende Worte
Auch Cheftrainer Rico Schmitt war nach Abpfiff zufrieden. "Das sind die Matches in der 3. Liga", fasste der 53-Jährige knapp zusammen. Gerade in der ersten Halbzeit sei es eine enge Partie gewesen, in der beispielsweise das Anlaufverhalten der Meppener "nicht ganz so prickelnd" gewesen sei. Hinzu kamen überhastete Aktionen auf dem Rasen – so aber auch auf der Gegenseite. "Spielentscheidens war die gelb-rote-Karte. Sie war berechtigt, da gibt es keine Diskussionen", legte sich Schmitt fest. Einen schnellen Profit konnte der SVM aus der Überzahl jedoch nicht schlagen, dazu bedurfte es erst das positiv-dramatische Finale aus Sicht der Emsländer.
"Mit viel Geduld und Spucke haben wir das zu Ende gespielt", machte Schmitt seiner Mannschaft ein Kompliment und lobte gerade die Flügelspieler. Danach habe man "alles aufbieten" müssen, um die Null im eigenen Kasten zu halten. Auch Erik Domaschke hielt in seinem 200. Drittliga-Spiel – dieselbe Anzahl erreichte übrigens auch Türkgücü-Torwart René Vollath an Sonntag – warme Worte seines Coaches. Der SVM steht nun on der oberen Tabellenhälfte – nur zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz und fünf Punkte vor der roten Zone. "Wir wollten die 20 Punkte attackieren in einer relativ kurzen Zeitspanne von Spielen, jetzt haben wir 21 Punkte. Sensationell. Diesen Augenblick wollen wir genießen", freute sich Schmitt ungemein. Ausruhen und zurücklehnen war damit allerdings nicht gemeint. "Morgen geht es weiter", versprach der Cheftrainer ebenfalls lächelnd.