Freitagabend mit vielen Toren: FCS besiegt Verl 4:2
In einem abwechslungs- sowie torreichen Freitagabendspiel beweist der 1. FC Saarbrücken am Ende den längeren Atem und feiert einen 4:2-Auswärtserfolg beim SC Verl. Matchwinner des Abends ist dabei Stürmer-Routinier Grimaldi, der einen Doppelpack schnürt und seine Saisontore sieben und acht macht. Verl verliert hingegen zum vierten Mal in Folge und versinkt immer tiefer im Abstiegskampf.
Grimaldi trifft wuchtig zum 1:0
Im Duell zweier kriselnder Drittligisten trat der SC Verl am Freitagabend mit zwei Veränderungen in der Anfangsformation an. So brachte Guerino Capretti nach dem 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg Stellwagen und Petkov für Jürgensen und Berlinski, die zunächst beide auf der Bank Platz nehmen mussten. Auf Seiten der Saarbrückener tauschte Uwe Koschinat nach der 0:2-Pleite im Derby gegen Kaiserslautern gar fünfmal. Bulic, Kerber, Jänicke, Günther-Schmidt und Köhl begannen für Ernst, Gnaase, Jacob, Scheu und den positiv auf das Coronavirus getesteten Gouras.
Dennoch wirkten die Gäste nicht so, als müssten sie sich erst noch finden. Ganz im Gegenteil: nach einem wunderbaren Doppelpass mit Günther-Schmidt nahm Grimaldi den Ball wenige Meter vor dem Verler Tor mit vollem Risiko und jagte ihn am machtlosen Thiede vorbei zum 1:0 für Saarbrücken in die Maschen (15.). Ein bitterer Schlag für die Ostwestfalen, denen der Schock über den frühen Rückstand deutlich anzumerken war. In der nächsten Szene leisteten sie sich einen schweren Ballverlust im eigenen Strafraum, wobei Lannert noch in höchster Not vor dem einschussbereiten Grimaldi klären konnte (17.). Erst mit einem vielversprechenden Abschluss von Ochojski, der knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte, schien Verl in der Partie wirklich angekommen zu sein (23.).
In der Folge hatten die Hausherren nun mehr Ballbesitz und zeigten deutlich mehr Zug in Richtung des gegnerischen Tores, wobei Saarbrücken auch ein wenig das Tempo herausnahm. Das hätte sich beinahe gerächt, als Putaro über die linke Seite durchkam und den Ball dann aber doch recht deutlich am langen Eck vorbeischoss (33.). Dennoch schien der Ausgleich nun vorstellbar, sollte bis zur Halbzeitpause aber nicht mehr Realität werden.
Es wird wild: Vier Tore in 13 Minuten
Durchaus bemüht machten die Hausherren auch nach dem Seitenwechsel weiter, Ochojski jagte den Ball nach Ablage von Rabihic über die Latte des FCS-Tores (46.). Belohnt wurde Verl für den Aufwand schließlich nach einer Stunde. Ochojski brachte einen Freistoß aus dem Mittelfeld hoch in den Strafraum, wo Petkov den Ball per Kopf auf Putaro ablegte, der – ebenfalls per Kopf – aus kürzester Distanz das 1:1 besorgte (60.). Verl war zurück und Capretti brachte Berlinski für Petkov. Ein exzellenter Wechsel: Kaum auf dem Platz, wusste der 27-jährige Angreifer eine Flanke von Lannert zu verwerten und drehte das Spiel damit für die Ostwestfalen (64.).
Saarbrücken war damit innerhalb weniger Minuten ins Hintertreffen geraten, zeigte aber eine ganz starke Reaktion. Zeitz brachte den Ball von der rechten Seite hoch vor das Verler Tor, wo mit Deville ein "Blau-Schwarzer" am höchsten stieg und mit dem zweiten Jokertor des Abends das 2:2 erzielte (71.). Wieder nur zwei Minuten später war das Spiel schließlich erneut gedreht. Günther-Schmidt brachte den Ball irgendwie vor das Tor von Thiede, der zu zögerlich herauskam und ein weiteres Mal von Grimaldi überwunden wurde (73.). Es war das achte Saisontor des bulligen Angreifers, der das 3:2 anschließend vor den mitgereisten Saarbrückener Fans feierte und kurz darauf ausgewechselt wurde.
Vom Feld musste auch Verls Torhüter Thiede, der sich in der Szene beim Gegentreffer leicht verletzt hatte und daher nun durch Brüseke ersetzt wurde. Für die Offensive brachte Capretti hingegen noch Saglik für die letzten paar Minute, allerdings wurde der Versuch nicht mehr von Erfolg gekrönt. Stattdessen bekamen die Saarländer in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter zugesprochen, den Günther-Schmidt zum 4:2 verwertete (90.+3). Verl kassierte damit die vierte Niederlage in Folge, bleibt zunächst auf Platz 17, könnte am Wochenende aber noch auf den vorletzten Platz abrutschen. Weiter geht es für die Ostwestfalen Samstag in einer Woche auswärts beim SV Wehen Wiesbaden. Saarbrücken klettert hingegen auf Platz drei und freut sich auf ein Heimspiel am Samstag (27. November) gegen Viktoria Berlin.