Türkgücü München: Wird die Luft für Hyballa dünner? "Mir egal"
Sieben Spiele, fünf Niederlagen, nur noch einen Platz vor der Abstiegszone und aus dem Landespokal ausgeschieden: Die Bilanz von Peter Hyballa als Trainer von Türkgücü München liest sich bislang wenig erfolgreich. Entsprechend könnte die Luft für den 45-Jährigen nach der vierten Pleite in Folge beim 0:2 in Braunschweig nun bereits dünner werden.
Deutlich hinter den Ansprüchen
Mit dem Ziel, oben mitzuspielen, war Türkgücü in die Saison gestartet und hatte seinen Kader dafür im Sommer einmal mehr nahezu komplett umgebaut. Doch bislang läuft Türkgücü seinen Ambitionen deutlich hinterher: Während der Rückstand auf Rang drei bei einem Spiel mehr bereits acht Zähler beträgt, sind es zum ersten Abstiegsplatz nur noch zwei Punkte. Entsprechend überraschte es nicht, dass Hyballa am Samstag den Klassenerhalt zum Ziel erklärte, doch mit den großen Zielen von Investor und Präsident Hasan Kivran dürfte das nicht vereinbar sein. Somit scheint offen, ob der 45-Jährige am Montag in einer Woche beim Heimspiel gegen den FSV Zwickau noch auf der Bank sitzen wird. Auf seine Zukunft angesprochen, reagierte Hyballa im "BR"-Interview gereizt: "Keine Ahnung, weiß ich nicht. Ist mir auch egal." Sollte er gehen müssen, wäre seine Amtszeit nach nur rund 70 Tagen schon wieder vorbei – und Türkgücü müsste bereits den dritten Trainer in dieser Saison suchen.
Mit dem Spiel in Braunschweig zeigte er sich trotz der sechsten Auswärtspleite in Folge derweil durchaus einverstanden: "Vom Fußballerischen und Ästhetischen her bin ich eigentlich sehr zufrieden. Wir waren klar die bessere Mannschaft." Bis zum Sechzehner sah das Spiel von Türkgücü in der Tat nicht schlecht aus, "doch vor dem Tor waren wir nicht stark genug", befand Hyballa. "Flanken kamen nicht an, wichtige Eins-gegen-eins-Duelle wurden verloren und die Stürmer kamen nicht richtig auf den ersten Pfosten. Wir waren einfach nicht effektiv genug." Der Gegner dagegen habe sehr direkt und zielstrebig gespielt und mit dieser Zielgerichtetheit auch die beiden Tore durch Lion Lauberbach (18.) und Bryan Henning (48.) erzielt. "Wir gehen hier raus, haben eigentlich solide gespielt und trotzdem 0:2 verloren. Das war aber eine super Reaktion auf das Köln-Spiel."
"Dürfen jetzt nicht auseinanderfallen"
Auch Torhüter René Vollath sprach von einem "dominanten Spiel", bei dem einzig die Durchschlagskraft gefehlt habe. "Wir dürfen jetzt nicht auseinanderfallen, sondern müssen weitermachen", beschwor der 31-Jährige den Zusammenhalt. "Natürlich ärgern wir uns, aber es ist noch viel zu früh, um von Abstiegskampf zu sprechen. Dennoch müssen wir schleunigst Punkte holen." Diesbezüglich zeigt sich Vollath zuversichtlich: "Wenn wir weiter so viel Gas geben, bin ich davon überzeugt, dass wir da unten rauskommen." Zumal die Einstellung stimme: "Es klingt jetzt blöd, aber wir reißen uns jeden Tag im Training den Arsch auf." Entsprechend sieht er die ambitionierten Münchner "auf dem richtigen Weg". Ob dieser allerdings mit Hyballa fortgesetzt wird, scheint fraglich.