Buballa im Interview: "Brauchen uns vor Meppen nicht zu verstecken"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Daniel Buballa von Viktoria Köln über die gute Verfassung der Kölner mit zuletzt drei Siegen am Stück, das Duell beim ebenfalls formstarken SV Meppen und die Umstellung vom Kiez auf Köln.
"Brennen für den Endspurt"
liga3-online.de: Wegen muskulärer Probleme konnten Sie zuletzt in der Begegnung bei Türkgücü München nicht dabei sein. Beim Pokalerfolg beim SSV Bornheim (5:1) waren Sie aber wieder am Ball. Sind Sie wieder bei 100 Prozent, Herr Buballa?
Daniel Buballa: Ja, auf jeden Fall. Ich habe meine Zerrung gut überstanden. Die Länderspielpause habe ich dafür genutzt, mit Reha-Einheiten den Rückstand zum Team wieder aufzuholen. Im Pokalspiel konnte ich dann zusätzlich Spielpraxis sammeln. Ich fühle mich gut und bin bereit für den Liga-Alltag.
Seit vier Spielen hat Ihre Mannschaft nicht mehr verloren. Zuletzt gelangen sogar drei Siege am Stück. Was läuft jetzt besser?
Ganz simpel: Wir gewinnen jetzt einfach unsere Spiele. Auch in den Phasen, in denen es nach Ergebnissen nicht unbedingt gut für uns lief, haben wir nicht schlecht gearbeitet. Jetzt schaffen wir es aber immer besser, die Idee von Trainer Olaf Janßen umzusetzen. In den letzten drei Partien wurde einmal mehr deutlich, dass in der 3. Liga jeder jeden schlagen kann. Auf der anderen Seite zeigen die Ergebnisse es aber auch unsere enorme Qualität. Für eine Mannschaft auf einem Abstiegsplatz ist es nicht selbstverständlich, gegen ambitionierte Klubs wie der U23 von Borussia Dortmund, Spitzenreiter 1. FC Magdeburg und Türkgücü München zu gewinnen. Besonders das Spiel beim BVB, als wir nach sehr langer Zeit wieder auswärts drei Punkte eingefahren haben, war ein Riesensignal an die Mannschaft. Das hat uns enormes Selbstvertrauen gegeben.
Die Abstiegsränge hat der FC Viktoria durch die Siegesserie verlassen. Was ist in dieser Saison noch drin?
Es ist kaum möglich, in dieser Phase der Saison irgendwelche Ziele zu formulieren. Innerhalb von zwei bis drei Spieltagen kann sich das ganze Bild wieder ändern. Unser Fokus liegt erst einmal darauf, uns weiter von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Wichtig ist, dass wir mit einem guten Polster in die Winterpause gehen.
Während Sie wieder fit sind, muss die Mannschaft nun ohne Kapitän Marcel Risse und Seokju Hong auskommen. Wird es langsam Zeit für die Winterpause?
Jeder der sagt, dass er sich nicht auf die Winterpause freut, würde lügen. Sicherlich freuen wir uns, wenn wir einige Tage komplett abschalten können. Schon jetzt hat uns die kurze Pause während der Länderspiele von zwei bis drei Tagen gutgetan. Bis zur Winterpause haben wir aber noch fünf Partien vor der Brust. Dafür müssen wir noch einmal unsere Kräfte mobilisieren. Genauso wie wir uns auf die Pause freuen, brennen wir aber auch für den Endspurt.
"… dann werden wir auch in Meppen gewinnen"
Auch Ihr kommender Gegner, der SV Meppen, ist in einer sehr guten Verfassung. Sechs Siege aus den letzten sieben Spielen holte der SVM. Warum wird die Meppener Serie nun reißen?
Weil wir aktuell auch unsere PS auf den Rasen bringen. Wir sind gut in Form und brauchen uns vor Meppen nicht zu verstecken. Vor allem konzentrieren wir uns auf unsere eigenen Stärken. Ich bin mir sicher: Wenn wir einen guten Tag erwischen, dann werden wir auch in Meppen gewinnen.
Was für ein Duell erwarten Sie?
Ich rechne mit einem offenen Schlagabtausch. Es treffen zwei Teams aufeinander, die den direkten Weg nach vorne suchen und versuchen, den Gegner früh unter Druck zu setzen. Weder wir noch der SVM halten nicht viel davon, nach einem frühen Tor auf Ergebnisverwaltung umzustellen. Am Ende wird vielleicht die bessere Tagesform entscheidend sein.
Nach sieben Jahren beim FC St. Pauli sind Sie zurück in Ihre Heimat gewechselt. Vermissen Sie etwas aus Ihrer Zeit im Kiez?
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mir der Abschied nicht nah gegangen ist. Es ist schon so, dass mir die Stadt und die Menschen dort fehlen. Aber ich bin auch nicht komplett von Hamburg abgeschnitten. Außerdem habe ich mich bewusst dazu entschieden, wieder näher an meiner Familie zu sein. Nach einer so langen Zeit musste ich mich aber doch erst wieder an meine Heimat gewöhnen. Die Mentalität in Köln ist etwas anders. Während man in Hamburg zurückhaltender ist, sind die Leute in Köln um einiges direkter. Das war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig (lacht)