Protestaktion: SVM-Fans sorgen für längere Spiel-Unterbrechung

Beim Heimspiel gegen Viktoria Köln (4:0) haben Fans des SV Meppen am Montagabend zu Beginn der Partie für eine längere Spiel-Unterbrechung gesorgt, indem sie mit Trillerpfeifen gegen Montagsspiele protestierten.

"Montagsspiele abpfeifen"

Rund zehn Minuten waren gespielt, als Viktoria Köln einen Eckstoß zugesprochen bekam. Doch noch bevor dieser ausgeführt werden konnte, unterbrach Schiedsrichter Florian Exner die Partie und schickte die Mannschaften in die Kabine. Der Grund: Aus dem Block der Meppener Fanszene ertönten seit Spielbeginn unter dem Motto "Montagsspiele abpfeifen" unermüdlich Trillerpfeifen aus Protest gegen Montagsspiele.

Schon der Anpfiff der Partie hatte sich dadurch um etwa zwei Minuten verzögert, auch mehrfache Aufforderungen des Stadionsprechers und der eigenen Spieler, die teils energisch und sichtlich genervt mit den Anhängern am Zaun einredeten, brachte die Fanszene nicht davon ab, die Trillerpfeifen zu benutzen. Die übrigen Anhänger im Stadion – insgesamt kamen 7.736 Zuschauer – quittierten das ihrerseits mit Pfiffen.

"Das geht entschieden zu weit"

Wie SVM-Geschäftsführer Ronald Maul während der Unterbrechung im Interview mit "MagentaSport" sagte, habe die Fanszene bereits im Vorfeld des Spiels mit dem Verein über Montagsspiele diskutiert und eine klare Positionierung des SVM gegen den bei den Anhängern ungeliebten Termin gefordert. "Zum jetzigen Zeitpunkt wollten wir uns da allerdings nicht festlegen", sagte Maul, machte aber ein Gesprächsangebot: "Wir wissen um die Bedeutung der Thematik und werden nach einem offenen Dialog eine Entscheidung finden, mit der wir uns als SV Meppen dann positionieren können." Im Austausch mit den Fans am Zaun habe man sich darauf verständigt, dass mit der Trillerpfeifen-Aktion nun Schluss sei, um keinen Spielabbruch zu riskieren. "Der Protest war laut genug, jetzt wollen wir Fußball spielen."

Viktoria-Geschäftsführer Andreas Rettig sprach davon, dass man Protestaktionen gegen Montagsspiele akzeptieren müsse, "aber das geht entscheiden zu weit. Ich finde es nicht in Ordnung." Nach knapp elfminütiger Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden, weitere Protestaktionen blieben aus. Dem SV Meppen droht nun allerdings eine hohe Geldstrafe. Insgesamt verzögerte sich die Spieldurchführung durch die Protestaktion um rund 15 Minuten.

Montagsspiele bleiben bis mindestens Sommer 2023

Klar ist derweil: Mindestens bis Sommer 2023 wird es bei den zur Saison 2018/19 eingeführten Montagsspielen bleiben – bis dahin läuft der aktuelle TV-Vertrag. Spiele am Montag hatten die Vereine zuvor mehrheitlich beschlossen, um höhere Erlöse aus der TV-Vermarktung erzielen zu können. Im kommenden Frühjahr werden die Medienverträge für die Periode ab 2023/24 neu ausgeschrieben. Ob die Montagsspiele dann wie von vielen Fans gefordert abgeschafft werden? In den beiden Bundesligen hatte der Fan-Protest Erfolg, dort wird seit dieser Saison nicht mehr mehr am Montag, sondern am Samstag- beziehungsweise Sonntagabend gespielt.

   

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