Zweiter Sieg in Folge? FCS will "Fans mit Leistung zurückerobern"
Nach den Derby-Niederlagen will der 1. FC Saarbrücken seine Fans zurückerobern. Der 4:2-Auswärtssieg in Verl war allerdings nur der erste Schritt, das ist den Beteiligten bewusst. Nun wollen die Saarländer im Ludwigsparkstadion nachlegen. Zu Gast ist der Aufsteiger aus Berlin.
"Zweites Spiel in Serie gewinnen"
"Mit jedem Spiel, mit jedem Trainingstag, müssen wir weiter nach vorne schauen und die Fans mit Leistung zurückerobern", machte Linksverteidiger Mario Müller in der Pressekonferenz vor dem 17. Spieltag klar, wie wichtig der Zusammenhalt zwischen der Mannschaft und dem Publikum sein wird. Noch immer wirken die Derby-Niederlagen gegen Mannheim (0:1) und Kaiserslautern (0:2) nach, sodass bis Donnerstag lediglich 5.600 Karten verkauft waren – es droht eine Minuskulisse. Müller versprach die Leistungssteigerung: "Es ist eine Frage der Zeit, bis sie wieder zu 100 Prozent hinter uns stehen. Am Ende haben wir alle dasselbe Ziel, nämlich erfolgreich mit dem 1. FC Saarbrücken zu sein."
Worte, denen der 29-Jährige im Spiel gegen Viktoria Berlin (Samstag, 14 Uhr) Taten folgen lassen kann. Müller ist wieder fit und einsatzbereit, während Minos Gouras (Covid-19-Erkrankung) weiterhin fehlen wird. Hinter Adriano Grimaldi (nach Zerrung im Oberschenkel) steht ein Fragezeichen, darüber hinaus fehlen nur die Langzeitverletzten. Cheftrainer Uwe Koschinat will sich für die bestmögliche Elf entscheiden, denn: "Es wird Zeit, ein zweites Spiel in Serie zu gewinnen. Wir haben berechtigterweise sehr viel Kritik einstecken müssen, aber auf der anderen Seite ist die Ausgangssituation sehr attraktiv. Sehr anspornend, sehr motivierend."
Koschinats besondere Trumpfkarte
Mit einem Heimsieg gegen Berlin käme der FCS der 30-Punkte-Marke schon in der Hinrunde sehr nahe, was Koschinat durchaus lobenswert fand. Warme Worte hatte der 50-Jährige auch für den kommenden Gegner übrig, der ebenfalls eine gute Halbserie als Aufsteiger spielt. "Sie zeigen enorme Parallelen zu den sportlichen Geschichten anderer Aufsteiger. Auch zu Saarbrücken", verwies Koschinat auf die Qualität der Berliner, die von erfahrenen Spielern wie Christoph Menz ("brutaler Stabilisator") bis hin zu den jungen Wilden reichte. Der FCS-Coach warnte: "Die Viktoria war zuletzt nicht mehr ganz so erfolgreich in den Ergebnissen, aber trotzdem in jedem Spiel auf Augenhöhe."
Sollten wiederholt alle Dämme brechen und der FCS erneut ins Hintertreffen geraten, dann hat Uwe Koschinat nach wie vor einen Trumpf in der Hinterhand. "Wir sind die Mannschaft in der Liga, welche die meisten Rückstände in Punkte umgemünzt hat", betonte der Cheftrainer angesichts von 14 Zählern, die der FCS tatsächlich nach einem Rückstand holte. Damit geht aber auch einher, dass "du auf der anderen Seite immer ein Problem hast". Und um den endgültigen Schulterschluss mit den Fans zu finden, wäre ein Punktgewinn ohne Rückstand durchaus erstrebenswert. "Die Arbeit, die Menschen wieder hinter und zu bringen, ist lang und wir wollen den nächsten Schritt gehen", so Koschinat.