FSV-Frust nach verpasstem Sieg: "Fühlt sich wie eine Niederlage an"
Ein spätes Eigentor kostete dem FSV Zwickau am Montagabend den Sieg bei Türkgücü München. Zwar bedeutete das 2:2, dass die Sachsen ihre Serie auf neun Spiele ohne Niederlage ausgebaut und ihren Rekord damit eingestellt haben. Dennoch waren die Beteiligten unmittelbar nach dem Spiel ob der zwei verlorenen Punkte enttäuscht.
Reinthaler trifft ins eigene Netz
Während die Zuschauer im Münchener Olympiastadion bei leichtem Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt dick eingepackt waren, stand Robin Lenk während der 90 Minuten in kurzer Hose am Spielfeldrand. "Man fiebert auch von draußen immer mit", erklärte der Co-Trainer des FSV Zwickau, der den in Quarantäne befindlichen Chef-Trainer Joe Enochs vertrat. Er habe während der Partie "einen relativ großen Bewegungsradius, da ist mir während der 90 Minuten nicht kalt", so Lenk im Interview bei "MagentaSport" – auch nach dem Spiel noch immer in kurzer Hose.
Dass er beim Dirigieren durchaus ins Schwitzen kam, ist nachvollziehbar. Schließlich entwickelte sich im Münchener Schneegestöber eine Partie mit vielen knappen und spannenden Szenen, die einen Trainer natürlich nicht unbeteiligt herumstehen lässt. Mit dem "falschen" Ausgang aus Sicht der Westsachsen. Ein Eigentor in der 88. Minute durch Max Reinthaler kostete den Sieg. Der Verteidiger wollte eine Hereingabe abwehren, lenkte den Ball dabei aber ins eigene Tor. Eine unglückliche Situation für den Defensivspieler, den jedoch keine Schuld traf.
"Zwei verlorene Punkte"
"Nach dem Spiel fühlt es sich wie zwei verlorene Punkte und wie eine Niederlage an. Wir haben lange geführt, hatten die Möglichkeit für ein drittes Tor", meinte Lenk. So köpfte Steffen Nkansah nach einem Eckball knapp vorbei (65.), fünf Minuten später schoss Johan Gomez aus guter Position daneben. Und in einem so engen Spiel "kann es immer sein, dass einer durchrutscht, das war jetzt so", sagte er enttäuscht. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt, müssen uns aber an die eigene Nase fassen."
Trotz des verpassten Treffers zum 3:1 war es dennoch ein erfolgreicher Tag für Gomez. Denn der 20-Jährige erzielte beide FSV-Tore. Zuerst nutzte er einen Fehler von Türkgücü-Schlussmann René Vollath aus (31.). Nach dem Ausgleich durch Sercan Sararer (43.) brachte er seine Mannschaft in der 53. Minute wieder in Führung: Einen langen Ball von Yannik Möker nahm er technisch stark an und vollendete alleinstehend vor dem Torwart. Aufgrund des späten Gegentores sprach auch Gomez nach dem Schlusspfiff davon, das Ergebnis sei "enttäuschend". Schließlich seien die Schwäne das bessere Team gewesen. "Wir haben den Deckel nicht drauf gemacht." Es sei nun wichtig, "zu lernen und zu wachsen".
Rekord eingestellt
Immerhin: Zwickau ist nun seit neun Spielen ungeschlagen, hat damit den persönlichen Drittliga-Rekord aus der Saison 2016/17 eingestellt. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Freitag winkt nun eine neue Bestmarke. Doch trotz dieser Serie liegt das Team (mit einem Spiel weniger) nur vier Punkte vor den Abstiegsrängen. "Man sieht aber, wie eng es in der 3. Liga ist. Deshalb war es wichtig, dass wir zuletzt gut gepunktet haben", so der Coach. "Das Wichtige wird sein, dass wir weiter gierig bleiben."