Waldhof zeigt bei 1860 "alles, was das Fußballerherz begehrt"

Es läuft einfach beim SV Waldhof Mannheim. Das 3:1 am Dienstagabend beim TSV 1860 München war der zweite Sieg in Serie, die Mannschaft sicherte sich damit den zweiten Tabellenplatz. Neben Doppelpacker Dominic Martinovic stand auch Keeper Timo Königsmann im Mittelpunkt, der an zwei Szenen Anteil hatte. 

"Hätte mehrere Tage nicht schlafen können"

Dass es im Fußball immer wieder Höhen und Tiefen gibt, ist bekannt. Wie schnell sich diese Emotionen gegenseitig austauschen können, bekam Timo Königsmann am Dienstagabend vorgeführt. Es lief die 66. Minute, als beim Stand von 2:0 für die Waldhöfer ein eigentlich harmloser Ball auf den 24-Jährige zu kam. Im Normalfall leichte Beute für den Schlussmann. Doch dieses Mal flutschte ihm der Ball von Richard Neudecker durch Hände und Beine – plötzlich stand es nur noch 1:2. Die Hausherren schöpften neuen Mut.

Nur neun Minuten später stand Königsmann dann wieder im Mittelpunkt – dieses Mal aber mit dem besseren Ende für sich. Nach einem vermeintlichen Handspiel von Anton Donkor gab es Strafstoß für die Löwen. Keanu Staude nahm sich der Sache an, scheiterte aber an Königsmann, der die richtige Ecke geahnt hatte. "Dass ich den Elfmeter halte, war das Mindeste für die Mannschaft", sagte er bei "MagentaSport." Schließlich habe er selten eine bessere Leistung des Teams als in der ersten Halbzeit gesehen. "Ich hätte mehrere Tage nicht schlafen können, wenn ich der Mannschaft das kaputt gemacht hätte. Dementsprechend bin ich froh, dass ich ein Stück weit etwas zurückgeben konnte."

"Perfekte erste Halbzeit"

"Er weiß er selber, dass er da nicht gut aussieht", meinte Trainer Patrick Glöckner mit Blick auf den Gegentreffer zum 1:2. Was er seinem Spieler jedoch hoch anrechnete: "Aber entscheidend ist, dass du wieder aufstehst und weitermachst. Das hat er beim Elfmeter gezeigt." Sein Keeper habe "schön lange" gewartet und nicht auf die kurze Verzögerung des Gegners im Anlauf reagiert. "Fällt das 2:2 geht das Spiel vielleicht in eine komplett andere Richtung."

Abgesehen vom "Flutschfinger" hatte der Trainer aber kaum etwas auszusetzen. Vor allem der erste Durchgang hatte ihm richtig gut gefallen. Es sei die "perfekte erste Halbzeit" gewesen. "Da gibt’s gar nichts auszusetzen. Es war defensiv ein sensationeller Fight und offensiv hatten wir immer wieder super Umschaltmomente, tolle Toraktionen und Spielwitz." Kurzum: "Alles, was das Fußballerherz begehrt. Ich bin total stolz."

Martinovic trifft und trifft

Als Lohn für den starken Durchgang gab es eine frühe 2:0-Führung. Erst traf Marc Schnatterer nach artistischer Vorlage von Dominik Martinovic (13.). Dann traf Martinovic selber (20.), entschied zudem die Partie nach einem Konter in der Nachspielzeit mit dem 3:1 (90.+4). Es waren die Tore fünf und sechs in den vergangenen drei Spielen für den 24-jährigen Angreifer, der seine "Kaltschnäuzigkeit" erneut unter Beweis gestellt hatte, wie Glöckner lobend erwähnte.

Durch den zweiten Auswärtssieg in Serie und den insgesamt achten im 17. Spiel sicherten sich die Buwe den zweiten Tabellenplatz, was Glöckner angeblich nur wenig interessiert. "Wenn ich auf dem Platz die DNA im Spiele sehe, die ich auf die Jungs übertrage, dann bin ich zufrieden", meinte er. Den zweiten Platz habe sich das Team verdient, weil es über alle Spiele hinweg "die Leistung bringt". So vielleicht ja auch beim kommenden Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am Montag.

   

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